Der Untergang

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Deutschland / Österreich / Italien, 2004, 156 min (Special Edition: 178 min, Alternativ 149 min)

Vorlage:

Joachim Fest (Buch), Traudl Junge (Buch), Melissa Müller (Buch)

Drehbuch:

Bernd Eichinger

Besetzung:

Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habich, Thomas Kretschmann (mehr)
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Inhalte(1)

20. April 1945: Unaufhaltsam rückt die Rote Armee vor, in Berlin tobt der Häuserkampf. Hitler hat sich an seinem Geburtstag mit Generälen und Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Ständig treffen Hiobsbotschaften ein. Doch er gibt Durchhaltebefehle und entwirft hysterische Visionen vom Durchbruch der deutschen Armee. Während draußen Deserteure und gar Eva Brauns Schwager als „Verräter" erschossen werden, ist auch Hitlers Entourage langsam in Auflösung begriffen. Als Hitler seinen Selbstmord vorbereitet, tut es ihm das Ehepaar Goebbels gleich; zuvor vergiftet Magda Goebbels eigenhändig ihre sechs Kinder. Vor seinem Suizid heiratet Hitler seine Geliebte Eva Braun. (ARD)

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Videos (3)

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Kritiken (10)

NinadeL 

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Deutsch Selbst Jahre später ist Der Untergang ein wahrhaft gewaltiges Erlebnis. Der berühmte Produzent Bernd Eichinger stützte sich dabei geschickt auf das gleichnamige Buch von Joachim Fest und die Erinnerungen von Hitlers jüngster Sekretärin Traudl Junge, die unter dem Titel "Bis zur letzten Stunde" veröffentlicht wurden. Schließlich bildet das Geständnis von Junge den Rahmen für die gesamte Geschichte der letzten Tage des Dritten Reiches. Und obwohl sie die Premiere des Films nicht mehr erlebte, wurden ihre Erinnerungen an ihre Jahre an der Seite des Führers in einem eigenen Dokumentarfilm, Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin, festgehalten. Dank dieses Materials ist der Film eine viel tiefgründigere und plastischere Darstellung des Endes eines tausendjährigen Reiches, das nur 12 Jahre gedauert hat und dennoch immer wieder fasziniert und in allen Einzelheiten zu studieren ist. Wir verfolgen so viele wichtige Fragen und Paradoxe, Szene für Szene, und treffen die berühmt-berüchtigten Figuren der Geschichte wieder. Die Besetzung ist sehr interessant, zum Beispiel Eva Braun - sie war zum Zeitpunkt ihres Todes 33 Jahre alt, wird aber von der fast 40-jährigen Juliane Köhler (bekannt aus Aimée & Jaguar) gespielt. Und trotz dieses Handicaps wurde sie eine sehr authentische Frau Hitler. Magda Goebbels ist ein etwas anderer Fall - sie war zum Zeitpunkt ihres Todes 44 Jahre alt, ihre Figur ist die 6 Jahre ältere Corinna Harfouch (berühmt als Vera Brühne), für sie sprachen mehr ihre Taten als die Schauspielerei. Bruno Ganz (einer der besten Hitler) und Alexandra Maria Lara (Traudl Junge) sind praktisch ideale Darsteller. ()

Marigold 

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Deutsch Das einzig Negative an Der Untergang ist sein formaler Aspekt. Es ist kein entscheidendes und fatales Negativum, wie manche "Ich muss immer etwas anderes schreiben als andere"-Rezensenten in ihren Analysen zu beweisen versuchen (nicht wahr, Herr Šafránek...). Der Regisseur und die Autoren haben sich für eine "dokumentarische Distanz" zur Handlung und einen sehr expressiven Umgang mit der Atmosphäre als Haupterzählperspektive entschieden. So wirken die Dialoge nüchtern und ungestylt, während die erdrückende Atmosphäre des Bunkers durch die Soundeffekte (Stille vs. Rumpeln), die Kameraführung (die sehr an den Figuren klebt und einen klaustrophobischen und hoffnungslosen Eindruck vermittelt) und den Schnitt (der die Illusion von Innenräumen mit dem Naturalismus von Außenräumen verbindet) reichlich und eindrucksvoll illustriert wird. Während die ausdrucksstarke Komponente des Films gut funktioniert, neigt der Dokumentarfilm dazu, in exzessive, halbsinnige, mehrdeutige und langweilig verzweigte Dialoge abzugleiten, die dem Film durch ihre Wiederholungen den Schwung nehmen. Nicht tödlich, klar. Die Einführung eines "zweiten" Erzählers in Form von Traudl Jung, die eine zivile Sicht auf die Ikonen des Dritten Reiches vermittelt - jene zivile Sicht, die in ihrer Naivität und Blindheit vielleicht das tragischste Merkmal des Films ist. Und Jungs dokumentarisch anmutender Nachsatz beendet es in seiner ganzen Nacktheit: "... ich hätte mich mehr dafür interessieren sollen..." Ein erschreckender Abschluss einer der Linien. Aber Der Untergang hat mehr Linien, und man muss zugeben, dass es Regisseur Oliver Hirschbiegel gelungen ist, sie alle souverän und überzeugend darzustellen. Das Ergebnis ist ein Film, der vor Atmosphäre strotzt, der mit Fragen quält (die der Zuschauer selbst beantworten muss) und der deprimierend ist, weil er nichts mit pathetischen Lockmitteln heroischen Pathos’ verbirgt. Das deutsche Kino hat das Staatsexamen der Nachkriegsmündigkeit erfolgreich bestanden... ()

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POMO 

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Deutsch Ich habe noch nie in einem Multiplex-Kino ein Publikum erlebt, das während des Abspanns so still war. Der Untergang ist ein bescheidenes Meisterwerk. Intensiv ist vor allem der Inhalt, den der Film rekonstruiert. Weil die Ereignisse so schwerwiegend waren. Das Bild hat einen bescheidenen Interieur-Theatercharakter, der auf einer möglichst realistischen Darstellung der Szenen und den Schauspielleistungen basiert. Die Schauspielleistungen sind einzigartig. Nicht nur Bruno Ganz, sondern auch die anderen Protagonisten haben ihr Bestes gegeben. Eine tolle Besetzung des Ehepaares Goebbels, das mit seiner Kaltblütigkeit und der ungesunden Beziehung zum Führer den schrecklichen Ausdruck von Hitlers dämonischer Persönlichkeit fast übertrifft. Der kalte Blick von Goebbels wird mich noch eine Weile verfolgen. Der Film regt unter anderem den Gedanken an, wie wohl die Welt aussehen würde, wenn Hitlers Plan gelungen wäre. Die Szene, in der er an einem Modell des Zentrums der Hauptstadt des Dritten Reiches eine visionäre Rede hält, gehört zu den besten Passagen im Film. ()

DaViD´82 

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Englisch A movie that seems more like a documentary that isn’t so much about Hitler’s last days, as about the people around him and his last atrocity committed on his own nation. Certainly worth watching, but if it hadn’t been made by Germans, it would never have caused such a stir (is it really making Hitler seem more human if he thanks his cook for his food?). Even so, it’s good that it was the Germans who filmed it; they need to chase the skeletons out of their closet. ()

Lima 

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Englisch For a person who is not interested in history and confuses Husák with Hitler, it is certainly a meritorious and interesting piece of work, but for someone with an interest in history, it is a modest account that does not bring any fundamental new information and not even the controversial view of one human being that is so much proclaimed in the press. In any case, the performances were excellent, including Bruno Ganz, whose role was tempting to overact, which fortunately did not happen. Overall, I would see it as a three and a half stars, rounded down this time due to the high expectations. ()

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