Ao Aši

Es besteht eine ziemlich große Chance, dass man bei den ersten paar Ao Ashi Folgen zweifeln wird, ob es überhaupt Sinn macht, es sich anzuschauen, und wahrscheinlich wird etwas oder eher jemand einem auf den Keks gehen. Der erste Eindruck vom Hauptcharakter ist nämlich nicht wirklich großartig und kann mit einem einfachen Satz zusammengefasst werden: „Asta aus Black Clover spielt Fußball". Aoi ist laut, übertrieben selbstbewusst und extrem emotional – einfach sehr schwer zu ertragen. Andererseits wird man jedoch möglicherweise bemerken, dass die Darstellung des gesamten Fußballs tatsächlich ziemlich beeindruckend ist, es gibt viele fließende Aufnahmen des Spiels und man wird vielleicht genauso wie ich den Trainer Fukuda sofort mögen, der beschließt, Aoi eine Chance zu geben, weil er das Talent sieht, das der Junge zweifellos hat. Und bestimmt versteht man auch, was dieses Talent ist und was den Hauptcharakter eigentlich so außergewöhnlich macht, auch wenn man sich möglicherweise eine Weile den Kopf darüber zerbricht, wie genau sie es nutzen wollen. Am Anfang wird man sich vielleicht nicht sicher sein, ob es nun gefällt, wie dramatisch es ist, und man wird viele dieser angespannten, lauten Szenen als übertrieben betrachten, aber im Rahmen des Aufbaus von Beziehungen und allem drum herum wird es immer Sinn machen und tatsächlich funktionieren. Und so, wenn man die Serie nicht dropt, wird man reichlich belohnt und der Gesamteindruck wird allmählich, aber sehr stabil steigen, bis man vielleicht wie ich überzeugt wird, dass Ao Ashi ein ausgezeichneter Sportanime ist und man sich auf jede weitere Folge freut. Wie haben die Autoren das erreicht? Zum Beispiel allein dadurch, dass der Hauptcharakter schnell mit der Realität konfrontiert wird, mehrmals auf die Nase fällt und alle um ihn herum, der Trainer und die Mitspieler, ihm neue Probleme vorlegen und ihm weitere Schwächen aufzudecken, aus denen der Hauptcharakter allmählich lernt, bis alles schön zusammenpasst und man diesen Jungen und wie er sich verändert, ihn einfach mögen lernt. Aois Reise wird perfekt erzählt, sie fängt die Momente der Verwirrung und Erleuchtung, Verzweiflung und Freude des Helden großartig ein - es ist also leicht zu glauben, wie Aoi wächst und sich entwickelt. Es wird auch wunderbar mit der Atmosphäre im gesamten Team gearbeitet, Wir sehen Misstrauen, verschiedene Streitigkeiten, die aus unterschiedlichen Motivationen und Herangehensweisen an das Spiel zwischen einzelnen Spielern stammen, sowie logische Kompromisse und Einigung, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Es gibt auch Taktiken vonseiten der Trainer, eine gute Darstellung qualitativ hochwertiger Jugendarbeit im Stil von "die Jungs müssen selbst darauf kommen, aber manchmal brauchen sie einfach einen harten Stups", und auch dank der Darstellung der einzelnen Trainer, die manchmal auch ein wenig unsicher sind, ob sie das Beste tun, kann ich mit Sicherheit sagen, dass der beste Charakter in der ganzen Serie definitiv der Trainer Date Nozomi ist, der den hiesigen Snape wahrlich meisterhaft verkörperte. Also, der Hauptcharakter entwickelt sich, das ganze Team entwickelt sich und auch die Nebencharaktere haben genug Platz, um unser Interesse zu wecken und ihren Wert innerhalb des Teams zu zeigen. Aber das ist noch nicht alles, auch die einzelnen Spiele sind gut gemacht und die Serie baut Spannung auf, vor allem um das allerletzte Spiel dieser Saison, bei dem der Gegner ausreichend vorgestellt wird und es gelingt, eine ordentliche Spannung (auf mehreren Ebenen) zwischen beiden Mannschaften aufzubauen. So bekommt man wirklich den Eindruck, dass es jetzt wirklich um etwas geht und deshalb war das vorläufige Highlight der gesamten Serie. Es ist auch zu sehen, dass Yugo Kobayashi viel über Fußball weiß, was sich nicht nur in den einzelnen Aufnahmen auf dem Platz zeigt, dem Einsatz einiger für den durchschnittlichen Sportkonsumenten bekannten Strategien oder der Einführung berühmter Fußballer und wofür sie signifikant sind, sondern auch in den Analysen und Beobachtungen, die nebencharaktere beim Betrachten des Spiels machen. Und hier funktioniert es völlig anders als etwa bei Love All Play, weil die Serie entweder die ganze Sache zuerst zeigt und dann ziemlich ausführlich erklärt (damit auch der fußballunerfahrene Zuschauer es versteht) oder eine Situation während des Spiels analysiert wird, in der der Hauptheld einen Plan in seinem Kopf entwirft, sie schnell erklärt und dann prompt alles umsetzt. Es ist eine Freude, diese Passagen zu sehen, es ist wie diese Highlights aus Fußballspielen mit Analysen von jemandem, der sich auskennt (nur noch der Digitalstift fehlt). Dazu gibt es hochwertige Animationen, die nicht nur während des Spiels, sondern auch im letzten Opening, einige unglaubliche Aufnahmen haben, wie zum Beispiel der Schuss in das Innere des Tores in den ersten paar Sekunden... Am Ende ist Ao Ashi meiner Meinung nach eine Serie, die sich ständig verbessert hat und zu einer wirklich großartigen Show geworden ist, die aber immer noch etwas zu bieten hat, und ich freue mich auf eine mögliche Fortsetzung. Außerdem der Anfang und die Einführung von Aoi hat seinen Sinn, denn wenn man als Ausgangspunkt für die Charakterentwicklung ein "schreienden Knirps" hat, dann gibt es wirklich viel Platz für Verbesserungen und seine Entwicklung, und hier gelingt es, ihn zu nutzen. Nach der ersten Staffel eine 8/10, aber wenn die zweite im gleichen Geist und Trend folgt, könnte es bald ein 5* Erlebnis sein. (24.09.2022) (weniger) (mehr)