The Black Phone - Sprich nie mit Fremden

Er ist ein böser Junge, dieser Ethan, aber seien wir ehrlich, ohne seinen fleischigen Glam-Rocker wäre dies wohl kaum eine etwas gruseligere Folge aus Paul und Brigitta, der ständig das Handyguthaben ausgeht. Es gibt ein paar Ideen, aber sie sind nicht besonders zu Ende gebracht. Bei Derrickson überraschen etwas die Tonschwankungen, aber die Goofball-Elemente sind wirklich daneben. Insgesamt bin ich nicht wirklich begeistert davon, ich vergebe eher einen schwarzen Ballon. Erlöse uns von dem Bösen mag zwar verdammt kitschig gewesen sein, hatte aber eine geile Atmosphäre. Das hier schwankt zwischen einer niedlichen Stranger Things-Ballade und einem unnützen Genre-Hybrid-Stück. Das nächste Mal kaufe ich es ihm nicht mehr ab. (19.07.2022)

Ausgezeichnet, spannend, unheimlich und traurig. Am Anfang ist das Tempo langsamer, die Stimmung wird meisterhaft dargestellt. Und dann kommt es.… Ethan Hawke hat seine Rolle bestimmt genossen, solche Figuren hat er in seiner Karriere selten verkörpert. Ich bin sehr zufrieden. (07.04.2023)

Scott Derrickson ist ein guter Handwerker, seine Filme sehen immer gut aus. Hier versucht er aber eher mechanisch als kreativ ein Thriller-Thema eines Kindesentführers (die Realität) mit Geistern (das Unwirkliche) zu verbinden, was nicht besonders gut funktioniert. Die gespenstischen Elemente haben nur einen einzigen Zweck – eine actionreichere Gestaltung der Handlung. Die Negativgestalt ist nicht grausam genug, sie wird auch nicht ausreichend beschrieben. Ihr Motiv erfährt man auch nicht. Die dramatische Linie mit dem schwachen und gewalttätigen Vater hat nicht genug Raum bekommen. Das Motiv "eines Tages musst du für dich selbst einstehen" hat Drive, es spricht aber nur das Teenager-Publikum an. Der stabilste Pfeiler des Films ist der junge Mason Thames in der Hauptrolle. Wir werden von ihm noch hören. (08.09.2022)

For a film that was supposed to be one of the highlights of this year's horror season, The Black Phone is terribly basic. There's really nothing extra beyond what the synopsis says and what the trailer showed. I kept hoping that Derrickson and Hill held some sort of ace up their sleeve, but alas. It's well made, it has quality actors and likeable characters, a creepy bad guy, but what's the point when it's more period atmospheric than scary, the rules of how the supernatural works float in a vacuum, the finale lasts about a minute, and the only minor plot surprise elicits raised eyebrows rather than appreciative shock at the screenwriter's abilities. A watchable genre film, but we should demand more from Scott Derrickson's cinematic horror. (21.07.2022)

In my eyes, Scott Derrickson has done it again, and hasn't faltered once in his career, including that piece of craft slavery in the form of a Marvel movie. He's just a smart kid. I could actually do without the supernatural element here, but I understand that it is crucial to the development of the plot. It's not horrifically spooky, but it's finely unsettling, the seventies production design paces flawlessly, and Ethan's masks are creepy enough to make his personality both repulsive and appealing. And on top of that, a double pleasure: the performance of the charismatic boy Mason Thames and the discovery that Jeremy Davies can give a solid performance if the director leads him to do so. I give a shout-out to the musical dramaturgy for Pink Floyd's "On the Run" (from the album "Dark Side of the Moon") at the very end. (06.04.2023)