claudel

Der Maler gespielt vom französischen Superhelden Daniel Auteuile verlässt Paris und schlägt seine Zelte in seinem Geburtsort auf, einem kleinen Dorf in dem Haus, wo er früher mit seinen Eltern gelebt hat. Er verbringt seine Zeit mit Malen, Rauchen, dem Trinken von guten Weinen, er lässt es sich mich seiner jungen Geliebten Magda und Gesprächen mit seinem Gärtner, einem ehemaligen Mitschüler, gutgehen, dem er nach sehr langer Zeit begegnet. Zwischen ihnen entsteht eine sehr starke Freundschaft, sie sprechen sich vertruat mit Du jardin und Du pinceau an und debattieren über die verschiedensten Themen. Ein unauffälliger, starker Streifen, als ich den Trailer im Kino sah, sagte ich zu mir, das wird wohl fürchterlich langweilig, doch ich habe mich schwer getäuscht. Und das Ende rührte mich zu Tränen. Die französische Kinematografie war immer einzigartig und ist es noch.

Ich habe alle drei Filme über Hannibal Lecter gesehen, und alle gefielen mir. Dieser Streifen steht hinter den anderen zurück, obwohl der Rückblick in die Jugend des wahnsinnigen Kannibalen ein verheißungsvolles Sujet darstellte. Die Handlung ist extrem flach, schon in der Mitte gefiel er mir nicht mehr und war bis zum Ende absolut transparent. Doch die Erklärung für sein Handlung hat mich ergriffen, und ich verstehe ihn absolut. Zwei Sterne und noch einen mehr für die herausragende Leistung des jungen Franzosen Gaspard Ulliel und Phys Ifans.

Die Macht der Freundschaft zweier Männer, Tagediebe und Nichtstuer, die den ganzen Tag nur im Auto die Stadt umfahren, rauchen und Unordnung stiften. Einer ist ein Kriegsveteran, der schwere psychische Folgen des Krieges mit sich herumschleppt und Drogenprobleme hat, der ist stets auf Jobsuche, um den Ansprüchen seiner ambitionierten Freundin gerecht zu werden. Ich habe einen völlig anderen Film erwartet, habe den Inhalt nicht gelesen, ich dachte, es handele sich um einen knallharten Krimi. Allerdings ist es ein rohes Drama mit psychologischen Elementen. Christian Bale kann mich durch nichts mehr überraschen, für ihn sind verrückte, seltsame und komplizierte Figuren vorbestimmt. Eva Longoria wird wohl nie aus dem Schatten von Gabrielle Solis treten, so wie die meisten Serienschauspieler, hier hat sie überdies auch nicht viel Raum bekommen. Eine sympathische Leistung zeigte auch Bales Partner Rodriguez. Inhaltlich ist Harsh Times - Leben am Limit - Leben am Limit nicht besonders reichhaltig, im Gegenteil, die Handlung fließt eher langsam dahin, etwa die Hälfte des Films spielt sich im Auto, wo beide Helden unter dem Einfluss von Alkohol oder Marihuana stehen, oder in den Häusern ihrer "Kumpel“ aus der Halbwelt ab. Die zweite Hälfte des Filmes steht im Zeichen von Gewalt, Beschimpfungen, witzigen Sprüchen und Action. Die Art, in der der Film gedreht wurde, umso bemerkenswerter, vor allem die Sequenzen, wo die Figur des Christian Bale "dunkle“ Momente hat, in denen er nicht unterscheiden kann, was Tatsache und was Halluziation ist. Genauso wie die letzte Szene der Schießerei. Ganz sicher ist Harsh Times - Leben am Limit - Leben am Limit für mich ein interessanter und kein alltäglicher Film.

Cesira - Eine Frau besiegt den Krieg und dennoch leben sie habe ich am gleichen Tag gesehen wie Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins und so bot sich mir ein toller Vergleich, wenn ein berühmter italienischer Roman von Italienern und ein berühmter tschechischer Roman von Amerikanern verfilmt wird. Hier siegt souverän Italien. Ich habe die Vorlage von Moravia gelesen und kann mit Fug und Recht sagen, dass es sich um eine glaubwürdige und genaue filmische Verarbeitung handelt, wenngleich in einer etwas gedrängten Form, doch bei einem Film geht es nun einmal nicht anders, und außerdem spielt Moravia in seinem Buch sehr mit Beschreibungen. Sophia Loren schreit zwar sehr viel, doch die gutmütige Verkäuferin, eine einfache Frau, die wie eine Löwin kämpft und ihre Tochter verteidigt, hat sie überzeugend gespielt. Bei Belmondo ist es immer sehr schade, dass er aus künstlerisch ambitionierten und guten Streifen zu "Abenteuer in Rio“ geflüchtet ist.

Wieder war ich gezwungen, meinem Grundsatz untreu zu werden und aus vielen, vielen Gründen mit Trash! zu bewerten, ich führe hier nur einige an, denn sonst könnte ich mehrere Stunden schreiben. Ich bin ein begeisterter Fan von Milan Kundera, und ich habe lange nicht verstanden, warum er die Adaption seiner Werke untersagt und auch gegenüber diesem Film eingenommen ist, der wahrscheinlich den Grund für sein Verbot darstellt. Nachdem ich den Film gesehen habe, verstehe ich den Schriftsteller und stimme ihm absolut zu, dass dies für all seine Fans sehr schade ist. Erstens hatte ich im Laufe des gesamten Films nicht einmal das Gefühl, dass es sich um einen Film über Tschechien, Tschechen und in Tschechien handelt die Figur der Tereza wurde im Buch völlig anders gezeichnet, sie war eine anständige, sensible Frau, die nur deshalb litt, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen stammte, was noch durch das raue Herangehen ihrer eigenen Mutter verstärkt wurde, im Film hatte ich den Eindruck, als führe Binoche irgendeine Halbidiotin vor, die ständig heult und reif ist für die Psychiatrie, drittens würde es mich interessieren, ob irgendein Zuschauer, der das Buch nicht gelesen hat, verstanden hat, von wem Sabina am Ende den Brief erhält, in dem der Tod von Tomáš und Sabina angekündigt wird, viertens, der Franz im Film war eine völlig überflüssige Figur, wenn er gefehlt hätte, hätte ihn niemand vermisst, fünftens ist Sabina aus Genf in die USA übergesprungen, somit war Paris für Kaufman wohl überflüssig und unwichtig, sechstens war Pavel Landovský wie fast in jedem Film, in dem er auftaucht, unglaublich peinlich, dieser betrunkene Depp gehörte wirklich nicht hinein, siebtens, die Szene, in der Tomáš es ablehnt, den Widerruf seines Artikels zu unterzeichnen, war absolut an den Haaren herbeigezogen, achtens sucht sich Danile Day-Lewis angeblich seine Rollen immer sehr sorgfältig aus, ich verstehe nicht, warum er sich diesmal so falsch entschieden hat. Ich bin der Ansicht, die ich mir vielen teile - berühmte literarische Werke einzelner Staaten sollten Regisseure dieser Staaten drehen, in denen jene literarischen Werke entstanden sind, und vor allem die Amerikaner sollten sich wirklich nicht überall hineindrängen. Ich denke ständig dilm ausgegangen wäre, wenn ihn ein tschechischer Regisseur mit tschechischen Schauspielern gedreht bzw. wenn die Figur des Franz ein Ausländer gespielt hätte. Zum Beispiel Vladimír Michálek, Jiří Menzel oder Viktor Polesný, den Tomáš hätte Ivan Trojan, Tomáš Matonoha oder Saša Rašilov, die Tereza Klára Issová, Tereza Brodská oder Barbora Seidlová und die Sabina Linda Rybová oder Tatiana Vilhelmová gespielt. Leider musste sich Mr. Kaufman etwas beweisen.

Die erste halbe Stunde habe ich mir gesagt, dass das wirklich ein Action Film ist, dann wurde die ganze Handlung flacher und ich langweilte mich fast, doch durch eine wesentliche Wendung in der Handlung ging es dann in ein großes Finale, das meine Bewertung wohl letztlich erhöhte. Auch wenn ich zwischen drei und vier Sternen zögere. Ganz sicher hat mich Timur mehr verzaubert als in Wächter der Nacht und James McAvoy gewann mich schon vor den Dreharbeiten mit der Aussage, lieber würde er seine Exkremente essen als ins Fitnessstudio zu gehen. Das Ganze ist ziemlich übertrieben, irreal und für Physiker wohl äußerst leidvoll, doch zur Unterhaltung mit Cola und Popcorn in der Hand hervorragend. Und ist etwa schon ein zweiter Teil in Aussicht?!?

Ich war recht müde, als ich diesen Film anschaute, deshalb konnte ich mich wohl nicht recht darauf konzentrieren. Ein Kammerdrama für vier Schauspieler, abgerundet von einem Hund, der nach dem genialen Komponisten Robert Schumann benannt ist, denn Musik spielte in jener Familie eine wichtige Rolle. Ich habe einen dramatischeren bis tragischeren Schluss erwartet und nicht, dass sich alles still und leise verliert. Dreieinhalb.

Ein einzigartiger Dokumentarfilm, der uns die Welt hinter den Kulissen der tschechischen Politik und was alles bei Václav Havel während der entscheidenden Augenblicke der Tschechischen Republik und seines eigenen Lebens passierte. Dies bestätigt mich darin, dass Václav Havel eine außergewöhnliche, exzellente, bescheidene und ehrliche Persönlichkeit ist, umso mehr grämt es mich und ich betrachte es als sehr schade für das gesamte Volk, dass er nicht mehr weiter Präsident sein kann. Václav Klaus reicht ihm nicht mal bis zu den Knöcheln.

Good Woman - Ein Sommer in Amalfi habe ich irgendwann einmal am Gymnasium gelesen und mir nichts daraus gemerkt, wohl nur, dass es zu einem Mord kommt, das ist alles, was es mir ermöglichte, den Film nicht mit der literarischen Vorlage zu vergleichen. In der ersten Hälfte hatte ich aus gewissen Gründen eine Assoziation zu Zeit der Unschuld, nach der wichtigsten Kehrtwende in der Handlung verließ mich dann die Ähnlichkeit mit Scorseses großartigem Werk, und mit der Zeit vergegenwärtigte ich mir, dass sich der Mord in einem anderen Werk von Wilde - “Lord Arthur Saviles Verbrechen" - abspielt. Trotzdem habe ich mich prächtig über die brillanten Dialoge, Aphorismen und Bonmots und den guten Plot amüsiert. Die Amerikaner verstehen es, sich der Adaption eines literarischen Werkes anzunehmen, ohne dass diese zu einem Debakel wird.

Von irgendeiner Handlung kann man überhaupt nicht sprechen. Gesprochene Wörter findet man darin so viele, wie es auf der Welt weiße Tiger oder Gorillas gibt. Es handelt sich um ein berauschendes, faszinierendes und imposantes Fest mit Tanz, Musik, Leben und Spanien. Die Spanier haben den Tanz im Blut, dies ist aus jeder Bewegung, jeder Geste und jeder Mimik heraus zu spüren. Applaus für Carlos Saura, der wirklich was drauf hat.