claudel

Ein gemütlicher Sommerfilm, der in Südfrankreich spielt. Die Französinnen legen wie immer einen Trend vor, dass man in jedem Alter eine tolle Figur haben kann, die auch Spätzünder aufrütteln kann, sie zu umschwirren wie Hummeln die schönsten Blüten. So einen Film begrüße ich, warum sollten denn zu Herrenpartien nur Herren im mittleren Alter aufbrechen, attraktive Mittvierzigerinnen haben doch auch das Recht, ordentlich herumzualbern und junge Pornofans zu belehren, dass die Realität manchmal im Widerspruch zu dem steht, was Beispiel Pornhub bietet.

Filmchallenge in Quarantäne - Lieblingsschauspielerinnen, Winona Ryder. Bis zu der Begegnung mit dem Puma/Leoparden/Jaguar und den anderen Raubkatzen schrecklich langweilig, dann gefiel es mir logischerweise und hielt bis zum Ende aus. Eine interessante Wahl des Stils, wo im Film weitere Schauspieler auftauchen, jedoch nur eine bloße Kulisse für eine nicht enden wollende Debatte zweiter ewig negativer, wütender und pessimistischer asozialer Personen bilden. Ich bin von John Wick beeinflusst, ich habe immer darauf gewartet, wann Keanu jemanden vermöbelt :-) Und meine Winona sieht immer noch toll aus, sie wird bald fünfzig, doch immer noch hat sie ihr weiches Gesicht. Nur hätte sie nicht den ganzen Film über so schreckliche Grimassen ziehen und die Augen verdrehen müssen, das steht ihr nicht. Schade, wenn der Regisseur die erste Hälfte des Films besser herausgearbeitet hätte, hätte eine originelle Konversationskomödie daraus werden können.

Tolle Regie, toll geschrieben und toll gespielt. Fast hat es Übergreifendes zum Theater, ich könnte mir The Cage als Einakter vorstellen. Und aus diesen Gründen ist es für den Erfolg des Films unbedingt notwendig, dass die zwei Hauptdarsteller den Halbtheaterstreifen durchzogen. Über die schauspielerischen Qualitäten von Jiřina Bohdalová braucht man nicht zu sprechen, ich würde höchstens erwähnen, dass die Maske mit ihr sicher zu tun hatte, denn sie sieht viel jünger aus als in Wirklichkeit. Und von Kryštof Hádek behaupte ich schon Jahre, dass er der beste Schauspieler seiner Generation ist, der sowohl positive Personen, wozu seine nette und jungenhafte Erscheinung beiträgt, aber auch mächtige Gauner spielen kann, wovon wir uns auch schon einige Male überzeugen konnten. Und im Falle von The Cage wurde sein Potenzial, beide gegensätzliche Lagen hervorragend zu spielen, voll ausgeschöpft. Der Gesamteindruck wird durch eine geeignete Auswahl der Nebenrollen abgerundet - Preiss, Švehlík, Dulava, Etzler und Cibulková. Gefreut hat mich auch die Minirolle von Karel Smyczek.

Ein weiterer Leckerbissen aus meinem geliebten Frankreich. Eine nichttraditionelle Beziehungskiste, und Beziehungsfilme auf alle Arten, das konnten und können die Franzosen. Eine tragikomisch aufgebaute und pointierte Geschichte dreier physisch ansehnlicher Leute, wobei ich bei Laetitia Casta die Benennung ihrer Figur mit Marianne als recht grausam und undankbar betrachte, weil sie mir nicht mehr wie in den Zeiten ihres größten Ruhms als französisches Symbol Marianne vorkommt, das ihr einst zu Recht zustand. Doch über Geschmäcker... Jedenfalls ein gutes Filmerlebnis.

Ein bemerkenswertes und interessantes Sujet, doch der Film lässt elementare Frische leider vermissen. Hier hätte wohl der Schnitt Hand anlegen müssen, außerdem hätte es eines geschickten Drehbuchautors/Dramaturgen bedurft. Ewig lange philosophische Debatten in actiongeladenen Streifen verlieren sich. Das ist sehr schade. Zumindest habe ich für mich definitiv bestätigt, dass mir in jeder Rolle der belgische Bad Boy Schoenarts gefällt.

Filmchallenge in Quarantäne - Lieblingsschauspielerinnen, Jessica Chastain. Diese amerikanischen Filme werden nie, absolut nie etwas für mich sein. Ich sehe diesen Film als Verschwendung der Schönheit und des Talents von Jessica Chastain und Kate Mara. Leider habe ich eine für meine Challenge völlig ungeeignete Auswahl getroffen, Jessica taucht genauso wie Kate und weitere aus der Besetzung im Film praktisch im letzten Drittel auf, alles dreht sich um Matt und Houston. Es tut mir sehr leid, denn wenn ich bei Jessica zum Beispiel Die Erfindung der Wahrheit gewählt hätte, hätte sie wohl kaum jemand vom Thron stoßen können. Ich bin neugierig, ob es irgendwann einmal einem aufgeklärten amerikanischen Regisseur einfällt, dass bei einigen typisch amerikanischen Szenen nicht geklatscht werden müsste, sondern dass man hübschen Frauen zum Beispiel ein paar Klapse auf den Hintern geben könnte, damit es mal etwas Abwechslung gibt. Können Applausszenen uns Europäern eigentlich überhaupt gefallen?!

Enšpígl und ich sind uns immer einig, dass unsere geliebten Polen tolle Filme und Serien drehen können. The Marsh - Der Sumpf gehört in die unendlich lange Reihe von Spitzenfilmen/-serien. Ein kleines Städtchen in der Wojewodschaft Kleinpolen, das längst vergangene, schreckliche Geheimnisse birgt, was von dem dunklen Wald untermalt wird, in dem es zu einem Doppelmord kommt. Beide Journalisten sind überaus sympathisch, und wenn sich der Zuschauer versucht, in sie hineinzuversetzen, dann kann ihm nicht anders als wohl ums Herz werden. Das musikalische Element ist den Filmemachern auch wunderbar gelungen.

Filmische Challenge Nummer zwei in der Quarantäne - Erforschung der internationalen Kinematografie, Kanada. Einen solchen Film mit fünfundzwanzig Jahren zu drehen, da müssen ein unglaubliches Talent, künstlerisches Gespür und ausreichend Lebenserfahrung zusammenkommen. Xavier Dolan hat mich schon zum zweiten Mal verblüfft. Es ist kein angenehmes Schauspiel, ich musste den Film sogar für mich dosieren. Ein qualvolles Familiendrama, das unaufhaltsam auf die zu erwartete Lösung zustrebt. Auch dieses Mal muss ich die hervorragend gewählte musikalische Seite hervorheben, die Songs korrespondieren genau mit der Handlung.

Der dritte Teil bestätigt das Wesentliche, das mit der gesamten Staffel verbunden ist - ein außerordentlich schwachsinniges Drehbuch/Romanvorlage. Der erste Film ist zwar aus meiner Sicht besser gelungen als das Buch, doch der zweite und der dritte ertranken schon in Dummheiten. Beim dritten Teil habe ich den Kopf geschüttelt, wie einige Szenen völlig überflüssig aneinandergepappt wurden, und wenn sie nicht im Film gewesen wären, wäre überhaupt nichts passiert. Vor allem die zweite Hälfte des Films war für mich stellenweise eine rechte Qual.

Filmchallenge in Quarantäne - Lieblingsschauspielerinnen, Kate Mara. Was kann ich mir als männlicher Zuschauer mehr wünschen, wenn in die Filmchallenge meine geliebte hübsche Schauspielerin Kate Mara in einem Film aufnehme, in dem sie viel zeigt und noch dazu mit einer anderen Schauspielerin, die ich recht gern mag. Wenn ich diesen animalischen Aspekt außer Acht lasse, will ich betonen, dass es sich um einen weiteren aus einer Reihe von unauffälligen Filmen, eher Festival-Kammer-Streifen, handelt, die aus dem Zuschauer eine gehörige Portion Emotionen herausschleudern können. Das Sujet ist nicht abgedroschen und enthält für mich drei sehr starke Szenen - das gemütliche Familiendinner bei Mercy, die Spitze und die Schlussszene.