Jeoffrey

Die zweite Staffel In/Spectre gefiel mir um ein Hauch besser als die erste. Ich mag die Serie einfach, es macht mir Spaß, wie sie beim Zuschauer eine Geschichte aufbaut, ihn in eine bestimmte Richtung lenkt, um dann alles schnell umzukrempeln und etwas völlig anderes aufzubauen. Außerdem finde ich, dass dieses Format mit mehreren Kurzgeschichten besser passt als der Versuch, in der ersten Staffel, eine lange und ziemlich anstrengende Hauptstory zu entwickeln. Besonders gut gefiel mir hier der Teil mit Yukionna, die im Endeffekt für mich die beste Waifu dieser Wintersaison ist. Aber auch Kotoko selbst mag ich, ihre Energie und ihr Auftreten. Kurz gesagt, ich kaufe ihr alles mitsamt Köder ab. Ich genieße es, wie man mit der Erzählung arbeiten kann, wie viele Blickwinkel und Möglichkeiten ich während einer Handlung geboten bekomme. Für mich ist In/Spectre einfach eine sehr gute und interessante Unterhaltung. 7,8/10

Das hier ist echt gut geworden, oder die Serie kam bei mir echt gut an. Zwar musste ich mich an den etwas ungewöhnlichen Erzählstil erst gewöhnen, bei dem die einzelnen Folgen wie aus mehreren Kurzgeschichten oder Abschnitten zusammengeschustert wirkten, die sich manchmal auf verschiedene Charaktere oder Themen konzentrierten, aber nach und nach fügt sich alles schön zusammen und ab der dritten Folge passt dann alles und ergibt Sinn. Ich genoss die Geschichten wirklich, am liebsten mochte ich wohl die eine Linie über den Ninja und die Hexe, die mich mehr berührte als so manche Romanze in dieser Saison. Aber auch das Hauptquartett ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe die letzten Folgen echt genossen. Jedoch schätze ich hier jeden Charakter, denn alle waren auf ihre eigene Art interessant und einprägsam. Außerdem kam mir ihre Stilisierung irgendwie vertraut im Pratchett-Stil vor. Genauso mochte ich auch Saito, der zwar keine übernatürlichen Fähigkeiten besitzt, sondern sein Handwerk beherrscht und froh ist, wenn er jemandem helfen kann. Mir gefiel seine Motivation und ich wünschte ihm diese Neue Welt, in der er sich endlich geschätzt fühlte. Auch die Romanzen, die um ihn herum stattfanden, gefielen mir, egal ob schön oder verrückt. Ebenso passte auch der Humor perfekt rein, ich fand viele großartige und unerwartete Pointen amüsant, aber ich konnte auch die albernen und absurden genießen. Kurz gesagt, ich habe mich wirklich gut amüsiert, und trotz des für mich etwas zögerlichen Anfangs und der Animation, die ich nur als überdurchschnittlich gut bezeichnen würde, möchte ich nicht weniger als 8/10 geben.

Ryoma ist zurück, um sein Geschäftsmodell auszuweiten, er entdeckte wieder XY neuer Schleimarten, erfand Dinge, welche die hiesige Welt noch nicht kennt, und löste wieder Mal jedes Problem, das sich ihm zufällig in den Weg stellt, mit einem breiten Lächeln, mit überblick, ohne Mühe und unnötiges Drama - wie einfach das Leben sein kann … Kurz gesagt, es ist genau dasselbe wie in der ersten Staffel, wenn man die Serie an einem faulen Sonntagnachmittag anschaut, den Verstand ausknipst und sich einfach von der Atmosphäre hier einhüllen lässt, dann gibt es kein Problem und es wird ein entspanntes Erlebnis sein. Aber sobald man anfängt, ein wenig nachzudenken und anfängt nach Fehlern in der Serie zu suchen, wird es nicht schwer sein, sie zu finden, und alles wird zu einem Problem. Übrigens, genau wie bei der ersten Staffel werde ich nach einer Woche nicht einmal mehr an Ryoma und seine Freunde denken... 5/10.

Habe ich eine Serie, in der zwei Welten miteinander verbunden sind und Dinge aus der einen Welt die andere beeinflussen, kann ich mir ziemlich schnell vorstellen, wie das ganze funzen sollte, und ich kann einige Reaktionen der Gesellschaft auf diese gewaltsamen Änderungen und das Auftauchen von bislang unbekannten Dingen einschätzen. Ja, und die Vorstellungen davon, wie die Fantasy-Feudalgesellschaft auf viele Errungenschaften unserer Welt reagieren würde, unterscheiden sich sehr von dem, was ich hier gesehen habe. Deshalb kamen mir viele Situationen unglaublich dumm, unrealistisch, unangemessen vor - ich hatte einfach große Schwierigkeiten zu glauben, dass das, was ich sah, wirklich so funktionieren könnte. Und die letzten beiden Folgen, die mir wie eine misslungene Parodie auf Gate vorkamen, setzten dem Ganzen die Krone auf. Der Gesamteindruck der Serie wurde dann nur noch von der entspannten Atmosphäre und der recht sympathischen Hauptheldin gerettet, aber das konnte die Tatsache nicht widerrufen, dass ich offen gesagt denke, dass die Serie absoluter Quatsch ist - jedoch nicht auf eine unterhaltsame Weise, um darüber hinwegsehen zu können. Einfach gesagt, auch wenn man sich die Serie reinziehen konnte, hat sie mich nicht überzeugt. Ich habe ihr nicht geglaubt, und selbst wenn ich wollte, würde ich ihr einfach nicht mehr als 4/10 geben.

Trigun Stampede ist eine originelle Adaption, die zu allem eine besondere Einstellung hat. Die Serie macht sich keine Mühe mit einer Einführung, sie stellt vor den Zuschauer keine Geheimnisse, als ob die Autoren davon ausgingen, dass man entweder die Originaladaptation von 1998 gesehen hat oder noch besser, den Manga kennt. Einerseits ist es schade, denn all die Geheimnisse um Vash, Wolfwood und die gesamte Welt haben mir in der Originalserie am meisten gefallen, und hier habe ich anfangs einfach wegen dieser Atmosphäre gelitten. Zudem war es am Anfang ziemlich hastig, einer der bekannten Charaktere wurde komplett ersetzt, Meryl hat einen anderen Beruf bekommen, es gab also mehrere Dinge, durch die ich Trigun einfach nicht mehr erkannt habe. Andererseits war Vash immer noch Vash, der sowohl die Spinne als auch die Fliege beschützt und dessen Bemühungen zwar liebenswert sind, aber selten so funktionieren, wie er es sich wünscht. Es begann sich jedoch bemerkbar zu machen, dass diese Entscheidung - am Anfang Vollgas zu geben, sich nicht so sehr mit all den Gung-Ho-Guns zu befassen, die bereits genug Platz in der Vergangenheit hatten, das zu verstecken, was die meisten Zuschauer sowieso schon wissen - wirklich Absicht war. Trigun Stampede konzentrierte sich auf das, was die Originaladaption einfach ausgelassen hat, nämlich die ganze Handlung rund um die "Plants", die wahre Motivation von Million Knivese und die große Kluft zwischen den beiden Brüdern. Den Manga habe ich einmal gelesen, und ich weiß, dass genau dieser Handlungsstrang praktisch der Hauptteil ist und dessen abkürzen in der Originaladaption hat mich doch ziemlich verärgert. Jedenfalls tut die Serie ab der zweiten Hälfte genau wissen, was sie dem Zuschauer erzählen will, und basierend auf dem, woran ich mich aus dem Manga erinnere, gelingt es den Autoren auch ziemlich gut, insbesondere das Finale ist in dieser Konfrontation der Blicke beider Brüder (beide sehr verständlich) großartig inszeniert. Abschließend noch eine Bemerkung zur Animation - wenn jemand behauptet, dass die 3DCG-Animation hier schrecklich ist, dann weiß er nichts über 3DCG-Animation, und wenn er die rein japanische Animation beurteilen möchte, dann sollte er sich sofort mindestens eine Folge von Ex-Arm reinziehen, um zu sehen, womit man das auch noch vergleichen kann. Klar, die Japaner sind nicht Spitzenreiter in 3DCG-Animation, wenn man sie neben der amerikanischen Animation, zum Beispiel von Pixar betrachtet, merkt man vor allem bei der Bewegung der Charaktere, dass hier noch viel Raum für Verbesserungen ist, aber das Orange  Animationsstudio und die Animation in Trigun Stampede finde ich Spitzenklasse der japanischen Serien-3DCG-Animation, und man sieht, dass sich das Studio stetig verbessert. Vor allem die Gesichtsausdrücke bei diesen 3D-Modellen sind viel gelungener als in der klassischen 2D-Animation und ermöglichen es den Charakteren, intensivere Emotionen auszudrücken. Einige der Effekte und Details verschiedener Geräte in dieser Serie sind dank der 3D-Animation viel besser ausgearbeitet. Klar, die Bewegung ist manchmal ein Problem, alle Tentakel (und davon gibts wieder) und ähnliche Effekte sehen immer noch künstlich aus, aber insgesamt ist dies solide Animation, an die man sich schnell gewöhnen kann und die oft angenehm überrascht. Nun, letztendlich hat mich Trigun Stampede recht überrascht, und nach dem gelungenen Finale heute kann ich ihm ruhig 7/10 geben, und ich bin gespannt, was die bereits angekündigte Fortsetzung bringen wird.

Ursprünglich hatte ich ja von dieser Fantasy keine großen Erwartungen, und so hat sie mich eigentlich ziemlich überrascht, dass es eigentlich eine recht entspannte Show war. Die Serie hat einen Anfang und ein Ende, der Hauptcharakter entwickelt sich weiter und kommt sogar weiter als die meisten durchschnittlichen Anime-Fantasy-Helden (Spoiler Er setzt sich nieder, heiratet, gründet eine Familie. SPOILER ENDE). Abgesehen von ein paar sich wiederholenden Witzen, von denen die meistens nicht besonders witzig sind, wirkt die ganze Geschichte irgendwie simpel und vor allem normal. Ja klar gibt es Klischees und wer Dariel wirklich ist, ist für den Zuschauer praktisch ab der ersten Folge klar, aber das stört letztendlich nicht wirklich die Atmosphäre und die universelle Botschaft der Toleranz, im Gegenteil, es macht das Ganze sinnvoller. Dariel mochte ich besonders gerne, wahrscheinlich lag es daran, dass wir in einem ähnlichen Alter sind und es für mich einfacher war, mich mit ihm zu identifizieren, aber auch der sehr gute Synchronsprecher Tomokazu Sugita hat dazu beigetragen, dass es einfach nicht enttäuschend war. Am Ende wird diese Serie wahrscheinlich nicht besonders auffällig und tief in meiner Erinnerung haften bleiben, aber als solides durchgängiges Unterhaltungserlebnis für eine Wintersaison funktionierte sie überdurchschnittlich gut. 5,9/10.

Während mich vor Jahren die erste Staffel ziemlich interessiert hat und der Film unterhaltsam war, habe ich mich bei dieser zweiten Staffel gelangweilt. Es gab neue Charaktere, die mir nicht besonders gut vorgestellt wurden, und alles war im Grunde nur eine einzige Mission, die ohne größere Einleitung begann. Es war, als ob die Serie einfach davon ausging, dass man bereits alles über diese Mädchen/Schiffe weiß und daher keine Notwendigkeit besteht, Ihnen mehr vorzustellen oder eine neue Handlung aufzubauen. Es gibt einfach den Konflikt, von dem man sicherlich bereits alles aus der vorherigen Serie und dem Film kennt, es gibt diese Mädchen, die im Grunde genommen Schiffe sind, was man wahrscheinlich schon kapiert hat, und dies ist ihr nächstes Abenteuer, diesmal mit anderen Charakteren, die man wahrscheinlich schon aus dem Spiel kennt und wir sie deshalb nur ein bisschen vorstellen, weil wir denken, dass es nicht notwendig ist, mehr über sie wissen zu müssen... Und obwohl die Serie aufgrund dieser Kürzung aller Füllstoffe ziemlich gut aussieht (obwohl ich während des Anschauens nicht viel fühle), machte uns Covid mehrmals einen Strich durch die Rechnung, und ich verlor die Motivation, es weiter zu schauen. Wenn man sich eher langweilt als unterhalten wird und dann eine ungeplante längere Pause beim zuschauen einlegt, besteht eine große Chance, dass man zur Serie nie mehr zurückkehrt, so wie es bei mir hier der Fall war – ich habe 3 Folgen gesehen und die haben eine Wertung von lediglich 3,5/10 verdient.

Das, was für MCU der Film Avengers: Ifinity War ist, ist für MHA die sechste Staffel. Ein umfangreicher Kampf zwischen Gut und Böse, ein Pay Off für das gesamte Worldbuilding, mit dem die Serie in den vorherigen Staffeln gearbeitet hat. Kaum ein Charakter bleibt in diesem großen Konflikt außen vor. Es ist der erste "Avengers Assemble" Moment, in dem wir alle wichtigen Charaktere aus zwei Generationen von Helden in Aktion sehen, eine Bedrohung, die alles übertrifft, was ich bisher im Universum gesehen habe, und einige Schurken, die so gut ausgearbeitet sind, dass man mit ihnen mitfühlen oder sie zumindest ein wenig verstehen kann. Genauso wie in Infinity War  ist dies nur die Einleitung vom Endgame, das noch in dieser Staffel mit dem "Dark Knight" beginnt. Die sechste Staffel ist also das, worauf die Fans gewartet haben, und wenn man immer noch nicht von der Qualität dieser Serie überzeugt ist, ist es wohl an der Zeit, einfach zuzugeben, dass man die falsche Zielgruppe ist... Der vorläufige Höhepunkt von MHA ist eine Antwort auf meine Bedenken, wohin sich alles nach der letzten Staffel entwickeln wird, die mich eigentlich nicht besonders überzeugt hat. Es ist ein Versprechen für noch verrücktere Dinge in der Zukunft, eine Demonstration, dass MHA wirklich ein cooler Shounen sein kann, der auch tiefgründigere Themen enthält und eine düstere Atmosphäre haben kann. Ja, ich kann immer noch sagen, dass ich bessere Serien kenne, ich möchte auch etwas Platz lassen, falls aus irgendeinem Grund Endgame noch besser ist als Infinity War (was mir zum Beispiel im MCU nicht gelungen ist, daher mag ich IW lieber), aber nachdem ich gesehen habe, wie viele Emotionen es in mir hervorgerufen hat und wie sehr ich alles genossen habe, kann ich einfach keine Wertung unter 9/10 geben.

Jeoffrey kann ein Mann vieler Worte sein, manchmal auch überflüssiger Worte, schwieriger Ausdrucksweise, manchmal missverstanden, aber manchmal ist er auch ein Mann simpler Triebe… Und so geschah es, dass dieser Naruto für Erwachsene ihm unglaublich passt. Warum sollte es auch nicht? Ich mag hochwertige Action und hier bekomme ich sie in Hülle und Fülle und in einem Grafikdesign, der ein Augenschmaus ist. Bewegung, Dynamik, die Wucht einzelner Schläge, Ästhetik, Tempo, Fluidität – für mich einfach einer der besten Anime-Kämpfe überhaupt. Reicht das nicht? Aber auch die Charaktere haben mir gefallen! Die meisten sind sympathisch, gut einprägsam. Außerdem sind die Helden hier im Vergleich zu vielen anderen Shounen älter und daher reifer. Zudem habe ich mindestens drei Charaktere, die ich wirklich mag (Itadori, Gojo und Todo), es gibt auch viele Charaktere, über die ich mehr wissen möchte (Sukuna, Yaga, aber auch Miwa) und niemand nervt mich so weit wirklich. Wie steht´s um die Geschichte? Geradlinig, dynamisch und interessant, zumindest für mich. Auch die Nebengeschichten haben immer einen ordentlichen Plot, obwohl sich am Ende immer herausstellt, dass sie tatsächlich mit der Hauptgeschichte zusammenhängen. Dass wir nicht wissen, was die Schurken im Schilde führen? Würd ich nicht sagen, deren Masterplan ist ganz offensichtlich (die Teile besorgen, den Container schnappen, den Boss wiederbeleben und an seiner Seite die Welt zur Hölle schicken), definitiv besser und klarer als das hier. Und wohin führt das alles? Die Geschichte befindet sich noch in der Einführung, daher ist es wahrscheinlich richtig, dass der Autor nicht alle seine Geheimnisse gleich zu Beginn preisgegeben hat, aber es gibt viel zu spekulieren, und die Ähnlichkeit mit Naruto liegt mir eine der Möglichkeiten nahe. Die Musik ist passabel, die Animation sehr gut und wenn mir hier bisher eigentlich alles gefällt, tut es mir leid meine Damen und Herren, aber unter 8/10 komme ich nach der ersten Staffel nicht.

"Endo and Kobayashi Live!..." ist ein schönes romantisches Märchen, das auf einer originellen und interessanten Idee basiert, die bei mir jedoch gar nicht funktionierte. Vielleicht kommt euch vor, dass eine Rezension und Analyse der Geschichte eines romantischen Spiels, die ein Charakter hört und der er folgen kann, als großartige und unkonventionelle Idee, aber für mich war es, als würde mir jemand einen Witz erzählen und mir ihn dann jemand anders erklären, während derjenige, der den Witz erzählt hat, selbst darüber lacht. Kurz gesagt, es gibt eine Situation, die witzig ist, und die Kommentatoren Beginnen zu erklären, warum sie lustig ist (also die Pointe), obwohl man als Zuschauer sie auch ohne deren Hilfe verstanden hätte, und dazu kommt, dass der betreffende Charakter plötzlich die Pointe versteht und absolut theatralisch darauf reagiert. Außerdem ist der Kommentar selbst oft für mich zu emotional. Ich verstehe ja, dass die Charaktere, die ihn abgeben, in die Geschichte vertieft sind, leider aber viel mehr als ich, daher sind wir einfach nicht auf der gleichen Wellenlänge. Kurz gesagt, in dem wichtigsten Aspekt, der diesen Anime originell und für viele interessant macht, bricht es für mich wie ein Kartenhaus zusammen, und daher habe ich das Zuschauen nicht besonders genossen, obwohl ich Cundere (oder eher "Tsun de rais") Charaktere mag und die Art und Weise, wie die Verbindung zwischen den Welten logisch dargestellt wurde, hat mich erfreut, denn ich hatte ursprünglich erwartet, dass die Erklärung (warum alles passiert), die Serie überhaupt nicht belasten würde. Die Animation war schön und die Musik war in Ordnung. Von mir gibts jedoch nur 6/10.