Meist gefolgt Genres / Typen / Herkünfte

  • Drama
  • Komödie
  • Action
  • Dokumentation
  • Krimi

Kritiken (1 990)

Plakat

Lara Croft: Tomb Raider (2001) 

Deutsch Lara Croft - Tomb Raider als neues Filmphänomen? Wohl kaum. Die Hauptheldin ist bis auf die Brustpartie flach und platt, ein Graus für den Betrachter (Angelina Jolie versucht vergeblich, ihr einen Hauch von Stil zu verleihen), die Actionsequenzen sind uninteressant, die Story langweilig und fade... Simon West hat sich an einem modernen Actionspektakel versucht und einen formlosen Flickenteppich hingeklopft, aus dem ein paar anständige Choreografien und eine recht witzige Figur des roten Zwerges Chris Barrie hervorgehen. Leider reicht das nicht einmal aus, damit sich Lady Croft ehrlich mit dem Bastler MacGyver und dem verlorenen Schatz von Atlantis herumschlägt. Was nützt ein Big-Budget-Abenteuerfilm, dem es an Abenteuern, einem guten Helden und zumindest einer bemerkenswerten Geschichte fehlt?

Plakat

James Bond - Stirb an einem anderen Tag (2002) 

Deutsch Bonds 40. Geburtstag war ein großer Erfolg, auch wenn ich nicht leugne, dass man die alten Bond-Filme kennen muss, um den Film in vollen Zügen genießen zu können, und dass man die angenehmen Details bemerken muss, die an die Tage von James Bond 007 jagt Dr. No, James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau und James Bond 007 - Feuerball erinnern. Brosnans Interpretation von Bond ist seine eigene, virile, charismatische, actiongeladene... Sein 007 ist nicht voller Witz, sondern eher voller Bewegung und Action (ich halte das Fehlen wirklich guter Texte für ein gro0es Negativum des Films), was manchmal das Niveau des guten Geschmacks überschreitet, aber dennoch unterhaltsam und gut gemacht ist. Aber ich hätte auf das überzogene Ende verzichten können, das so künstlich ist wie Pamela Andersons Silikonbusen. Die Geschichte reißt mit Bond Nummer zwanzig kein Loch in die Welt (der Satellit, die Diamanten, der gesichtsverändernde Bösewicht, all das gab es schon einmal), aber sie wird zu einem fesselnden Handlungsstrang aufgeräumt, der Bonds Vermenschlichung durch sein Leiden und sein anschließendes "Auferstehen aus der Asche" weiter aufpeppt. Der ernste und düstere Ton der Eröffnung passt sehr gut zum Film... Was mich stört, sind die folgenden Punkte - Halle Berry ist eine zu gute Schauspielerin für ein einfaches Bond-Girl, Toby Stephens als zentraler Bösewicht hat nicht das richtige Flair, und Lee Tamahori schmuggelt unnötigerweise moderne Stop-Motion- und andere Clip-Gimmicks in die ansonsten anständig gemachte Regie, die sinnlos sind und den Eindruck des Films trüben... James Bond - Stirb an einem anderen Tag ist ein guter alter Bond-Film im Gewand der Moderne, aber mit einem ziemlich altmodischen Herzen, leicht naiv, aber aufrichtig. Und so muss er mir gefallen... mit deutlichen Aber. Edit 2012: Die seit Jahren anschwellen. Zunächst einmal schreit das tote Ende des Films förmlich danach und das Begleitmaterial des Blu Ray wird dies bestätigen. Brosnans Bond kann nirgendwohin verlagert werden, nur seine Umgebung kann verlagert werden, und zwar in absurde Fantasy. Im Nachhinein erscheint dieser Film wirklich wie ein Aufschrei absoluter Nostalgie, gemischt mit dem verspäteten Wunsch, Bond in einer Ära zunehmender CGI-Spektakel zu einer konkurrenzfähigen Ware zu machen. Das ist völlig daneben, vor allem in der zweiten Hälfte, deren digitale Hässlichkeit mit den Jahren zunimmt. Ansonsten gefällt es mir als Sammlung von Fetischen und Anspielungen, aber Tamahori konnte sie nur als zufällige "Nostalgie-Elemente" einbauen - das will schon was heißen. Aber der Teil vor der Insel ist immer noch mehr als erträglich.

Plakat

James Bond 007 - In tödlicher Mission (1981) 

Deutsch Moore, Moore, du wolltest also auf deine alten Tage doch noch ein Actionheld sein? Denn warum schließlich nicht, das Drehbuch ist da, die Handlung kommt nach dem buchstäblich und wortwörtlich tödlichen Moonraker wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, sogar tief in die Fleming-Geschichte, und das Spiel wird wieder nach einfachen Karten gespielt. Keine superapokalyptischen Erfindungen, keine Supergadgets und Superschurken, sondern der gute alte KGB, eine unberechenbare Unterwelt und ein verlorenes britisches Gerät. Und er wird sowohl von 007 als auch von mehreren seltsamen Mafiaorganisationen verfolgt... Man merkt, dass es sich um die 80er Jahre handelt, vor allem der Anfang des Films wirkt wie aus einem dekadenten amerikanischen Krimi, der so typisch für dieses Jahrzehnt ist, mit furchtbarem Casio-Pop und dem schon ziemlich atemlosen Bond Moore, der beweisen will, dass er es noch drauf hat. Hat er? Ohne die sarkastischen Sprüche, deren Zufuhr ihm das Drehbuch abgedreht hat, auf keinen Fall. Ein Double braucht er vielleicht sogar für einen Treppenlauf, der ganze Charme ist dahin und sein charakteristisches Macho-Gehabe wird durch großväterliches Sexappeal ersetzt. Glücklicherweise gibt es eine zweite Hälfte, in der sowohl die Klangkulisse als auch der Hauptdarsteller zusammenfinden und sich eine überraschend ernste und spannende Handlung entfaltet, mit dem vielleicht besten Ende, das die Bonds je spielen durften (ein Telefonanruf bei der Premierministerin). James Bond 007 - In tödlicher Mission ist ein hölzerner Spionagefilm, dem im Gegensatz zu James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau das verbindende Charisma seines Hauptdarstellers fehlt und der für diejenigen unter uns, die die Popkultur der 80er Jahre satt haben, ein paar heiße Momente der Übelkeit bereithält, der aber letztlich mit einer recht anständigen Actionregie von John Glen Spaß macht. Auf jeden Fall besser als der galaktische Film Moonraker - Streng geheim, aber Moore war immer noch am besten, wenn er sich selbst nicht ernst nahm.

Plakat

8MM (1999) 

Deutsch Im Gegensatz zu einigen Kommentaren glaube ich nicht, dass Joel Schumacher einen Film über Snuff machen wollte, sondern einen Film über die Faszination und Besessenheit vom Tod und seiner Brutalität. Ein Acht-Millimeter-Snuff-Film mit dem Mord an einem unbekannten Mädchen, dessen Identität der Privatdetektiv Tom Welles herauszufinden versucht, ist nur ein Mittel, um in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele hinabzusteigen, in eine Hölle der Brutalität und Unmenschlichkeit, die schließlich, für einen Moment, selbst denjenigen völlig verzehrt, der als Gesandter des Gesetzes kommt. Nicholas Cage ist großartig, die Verwandlung vom neugierigen Ermittler zum besessenen und dann sinnlosen Rächer ist meisterhaft umgesetzt. Am Ende sieht sich der positive Held mit den unvermeidlichen Fragen "Warum tun sie das?" und "Was haben sie davon?" konfrontiert, die sich zwar an die Mörder richten, aber vor allem dazu dienen, die wachsende Dunkelheit in seiner Seele zu erleuchten. Etwas, das wir alle in uns tragen. Schumacher ist ein exzellenter Regisseur, der auf unnötige Explizitheit und sichtbare Brutalität verzichtet, doch die Atmosphäre von 8 MM ist nur geringfügig weniger dicht und rau als in Finchers Sieben und steigert sich zum Ende hin. Als Zuschauer fand ich mich in der Haut von Tom Welles wieder, der angewidert, entsetzt ist, aber nicht aufhören kann. Die Frage nach dem "Warum" ist zu verzehrend... Dieser Film ist eben keine Dokumentation über eines der gruseligsten Filmgenres, sondern der Inbegriff des Warum mit all seinen Implikationen. Eine perfekte Verkörperung... Sie gibt keine Antwort, aber sie ist die Grundlage für eine (Selbst-)Analyse.

Plakat

Tiger & Dragon (2000) 

Deutsch Im Gegensatz zu Hero finde ich diesen Film zu sehr dem Konzept der großen Leinwand verpflichtet, und erst in seinem Schluss, der sowohl in Bezug auf den Kampf als auch auf die Dramatik packend ist, wird er wirklich unverwechselbar und nach chinesischer Art durchdacht. Bis dahin fühlte sich Tiger & Dragon jedoch wie ein unnötig ausuferndes Liebesepos mit einer etwas unglücklichen Verteilung von Rückblenden an, die die Haupthandlung unnötig zerschlugen. Es ist zwar interessant, aber in Lees Konzept findet es seinen stärksten Widerhall im Zusammenprall der Schwerter und der eindringlichen und schönen Katharsis. Es gibt leichte Andeutungen von Macht im Film, aber diese werden durch die Kakophonie der Stimmen, die selbstsichere Regie und die nicht außergewöhnliche visuelle Gestaltung etwas zunichte gemacht. Vielleicht liegt es an dem "amerikanischen Geld" und der "Publikumsorientierung". Und doch ist das Thema so typisch asiatisch, das Thema des Kampfes, des Lebens und der Reise, und es bietet viele Anregungen für die filmische Meditation... Aber Tiger & Dragon ist einfach ein guter Actionfilm, mit großartigen Beispielen von Shaolin-Schwertkämpfen, Speerkämpfen und wer weiß was noch... Allerdings spricht er nur wenige Male, dafür aber umso eindrucksvoller, eine höhere geistige Ebene an.

Plakat

Sky Captain and the World of Tomorrow (2004) 

Deutsch Warum soll ich so tun, als ob ich etwas Neues mache, wenn alle anderen so tun? Warum nicht Farbe bekennen, dass alles Wesentliche schon da war, und einen spaßigen und naiven Retrofilm mit futuristischen Gimmicks, niedlich schrecklichen Schauspielern, der Atmosphäre alter Comic-Pulps und einer Handlung trashigsten Trashs schaffen? Conran hat es geschafft, sehr gute Arbeit zu leisten... Sein Sky Captain and the World of Tomorrow ist eine ausgewogene Mischung aus Retro (alles oben genannte) und modernen technischen Techniken mit einer seltsamen Atmosphäre aus Farbfilmen, alten Fotografien und Comics. Mit noch mehr Humor und Perspektive wäre Sky Captain and the World of Tomorrow fast makellos und eng verwandt mit der ähnlich konzipierten Indiana Jones-Trilogie. Allerdings wird er manchmal durch eine zu große Verliebtheit in seine eigene visuelle Perfektion und einen Mangel an Distanz zur Trivialität der Geschichte getrübt. Aber es funktioniert immer noch als ein Spektakel, das fast parodistisch schematisch, ansteckend lustig, abenteuerlich wild und fröhlich albern ist. Das Spiel mit Retro zahlt sich für Conran und Co. an fast allen Fronten (Schnitt, Schauspiel, Regie, Soundtrack, visuelles Styling) aus, und wenn man sich darauf einlässt, hat man einen der unterhaltsamsten Filme der Saison vor sich. Bei aller Naivität ist er viel intelligenter als 99 % der Abenteuerproduktionen aus Hollywood. Übrigens, ist es nicht symbolisch, dass der Eintritt in eine neue visuelle Epoche des Kinos gerade durch die Rückkehr eines Designers zu den unsterblichen Jahren der 1920er und 1930er Jahre erfolgt?

Plakat

James Bond 007 - Goldfinger (1964) 

Deutsch Drittens: Alles ... Gute. Der beste Bond-Film von allen und ein wahrhaft glorreicher (und unübertroffener) Einstieg von Guy Hamilton in die 007-Serie. Was ist so außergewöhnlich an diesem Bond-Film? Die Reinheit des Stils, das ausgefeilte Drehbuch, das alle bisherigen Attribute von Flemings Superagenten zu einer geschmackvollen und ausgewogenen Mischung aus Humor, Action, Spannung und visuellem Reiz vereint. Sean Connery liefert ein vorgefertigtes Konzert mit perfekt abgestimmten Instrumenten - Charme, Zynismus und traditionelle Schärfe. Der Gegenspieler Auric Goldfinger (Gert Fröbe) ist auf den ersten Blick ein Trottel, aber sein "Aufblühen" zu einem der größten kriminellen Köpfe aller Zeiten ist dafür umso besser... Und Oddjob? Ein unschlagbarer Bösewicht mit einem unübertroffenen Gewitter auf seinem Kopf. Die Geschichte ist nicht sehr aufschlussreich, aber wie bereits erwähnt ist sie perfekt verarbeitet, gestaltet und gefilmt. Vor allem Hamilton verlieh den Actionsequenzen viel mehr Dynamik als der hervorragende (und etwas orthodoxe) Stilist Young und etablierte damit ein neues Bild von James Bond, von dem die Filmemacher noch heute zehren. Ein zeitloser Klassiker! ___ Ein paar interessante Fakten: Gert Fröbe wurde aufgrund der Rolle ausgewählt, in der er einen Päderasten spielte. Er konnte kein Wort Englisch, obwohl dies der Produktion versprochen worden war, und so leierte er während des Films seinen Text herunter und wurde später nachsynchronisiert. Das Innere von Fort Knox ist eine reine architektonische Fiktion, die auf Hamiltons Idee von einem "Tempels des Goldes" beruht. Die Außenaufnahmen der größten Schatzkammer der Welt wurde in den Pinewood Studios in London gedreht. ___ Bond-Song: "Goldfinger" (Shirley Bassey)

Plakat

James Bond 007 - Moonraker - Streng geheim (1979) 

Deutsch Nennen Sie mich einen eingefleischten Traditionalisten, aber ein Agent Ihrer Majestät mit einer Lizenz zum Töten hat im Orbit nichts zu suchen. Moonraker - Streng geheim ist der Inbegriff des verzweifelten Drehbuchschreibens. Solange es auf der Erde bleibt, ist es ein anständiger Bond-Film mit einigen exzellenten Actionszenen (eine Gondelverfolgungsjagd, ein Duell mit einem Kendo-Spieler in einem Glasmuseum) und der typischen Moore'schen Selbstparodie, die sich zwar nach einer Weile hinzieht wie eine Katze mit gebrochenem Rückgrat, aber dennoch erträglich ist. Sobald sich 007 auf den Weg zu den Sternen macht, wird es zur puren Unbeholfenheit ohne einen Tropfen Perspektive und mit sehr erzwungenem Humor (Bonds Bonmots verlieren ihren Biss und die parodistischen Einwürfe ihre Treffsicherheit). Ich hatte schon die letzte Schlacht in Star Wars-Manier durchlitten, mit dem hartnäckigen Gefühl, dass dies vielleicht als B-Grade-Bond-Parodie funktioniert hätte, aber als offizieller Bond-Film ist es mehr eine Schande als alles andere. Moore verstand es einfach Bond zwei Klassen besser zu machen, und das Gleiche gilt für Regisseur Gilbert

Plakat

Inside 'From Russia with Love' (2000) 

Deutsch Ein absolutes Muss für alle Bondophilen... Ein Dokumentarfilm über einen sehr schwierigen Dreh, voller Unfälle, Zeitverschiebungen und Magie in letzter Minute, die aus einer Katastrophe einen Spionagefilmklassiker machte. Es ist schade, dass Sean Connery so wenig zu Wort kommt, und tausendmal schade, dass es keine Interviews mit Regisseur Terence Young gibt, der oft kaum sichtbar, aber dennoch entscheidend zu Bonds Ruhm beigetragen hat.

Plakat

Feuerball (1965) 

Deutsch In gewisser Weise war der vierte Bond-Film in der Geschichte des Kinos eine Revolution. Zum ersten Mal in einem Spielfilm findet die Handlung teilweise unter dem Meer statt, was durch eine spezielle Unterwasserkamera ermöglicht wird, die von dem Feuerball-Spezialisten Lamar Boren gebaut wurde. In Youngs drittem Werk zeigt sich Sean Connery erneut in bester Form und übertrifft sogar sein glanzvolles Debüt, und sein Bond ist ein echter Bond im Flemming'schen Sinne von  "may go wildly beyond probable, but not beyond possible". Und so lernen wir Nullnullsieben als lächelnden Urlauber, als verletzten und verängstigten Flüchtling und natürlich vor allem als furchtlosen, machohaften Superagenten kennen, der sowohl böse Jungs als auch schöne Frauen zur Strecke bringen kann. Die Handlung ist in der Tat klassisch, der Hauptbösewicht (immer noch nur die Nummer zwei in der SPECTRE-Hierarchie) ein wenig fade, die Frauen schön und die Unterwassersequenzen fesselnd (vor allem die abschließende Harpunen-Szene). Bond wird mit immer mehr raffinierten Gadgets ausgestattet, und der Ruf der Bond-Filme als "Hightech"-Filme erhält in Feuerball eine echte Grundlage. Und was trockene Connery-Sprüche angeht, so ist Feuerball ein wahrhaft reichhaltiger Quell. Wäre da nicht die grotesk beschleunigte Schlussszene mit der Schlägerei auf der Disco-Volanté-Brücke, wäre Bond IV ein perfekter Film gewesen... ___ Bond-Song: "Thunderball" (Tom Jones)