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Kritiken (1 549)

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Hanyeo (1960) 

Deutsch Ein interessanter und auf seine Weise einzigartiger Blick auf eine gewöhnliche Familie aus der gehobenen Gesellschaft, deren Glück und idyllisches Leben sich schnell auflösen, nachdem eine junge und begehrende Dienstmädchen angekommen ist. Der Film behält von Anfang an ein leichtes Tempo bei, vor allem wegen der gemächlichen Kameraführung. Zuerst werden Andeutungen von etwas Verborgenem und Bösem gemacht, nach und nach enthüllt sich dem Zuschauer das Kernproblem, bis die Tragödie fast antike Ausmaße annimmt. The Housemaid behandelt viele Themen, sei es die Kritik sozialer Probleme, die Beziehung älterer Männer zu jüngeren Frauen oder die wahren familiären Werte. Man könnte es eigentlich als ein raueres Familiendrama mit einem Hauch von Horror betrachten, aber am Ende wird man es trotzdem noch einmal überdenken müssen. Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass The Housemaid nicht nur 90, sondern 111 Minuten dauert. Aber wenn man asiatisches Kino mag, gibt es nichts zu diskutieren.

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Mein Bruder Kain (1992) 

Deutsch Brian De Palma mag zwar Hitchcock in seinen Filmen nachahmen, aber die Wahrheit ist, dass diese Thriller, oft über Persönlichkeitsstörungen, ihm wie nur wenigen stehen. De Palma ist ein Spielkind und ein großer Perfektionist, was eine absolut verblüffende Kombination ist, dank der wir oft faszinierende Bilder und Kamera-Tricks genießen können, wie zum Beispiel eine ununterbrochene vierminütige Szene mit mehreren Charakteren, die gemeinsam durch ein mehrstöckiges Gebäude gehen. Es ist zwar wahr, dass die Enden selbst keine schockierenden und voller überraschender Wendungen sind, was auch bei dem älteren Film Blow Out ein Problem war, aber ich schaue mir seine Filme deswegen nicht an. Eine ausgezeichnete Wahl war die Besetzung von John Lithgow für die Hauptrolle des Carter Nix, dessen Aufspaltung in mehrere verschiedene Personen ich ihm förmlich abgenommen habe. Seine präzise Arbeit mit abrupten Veränderungen im Gesicht, in der Stimmfarbe oder in der Körpersprache verdient von mir höchste Anerkennung. Und wenn ich zusätzlich noch an den musikalischen Meister Pino Donaggio denke, gibt es nichts zu diskutieren.

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Halloween II (2009) 

Deutsch Rob Zombie hat in Teil 1 lediglich seine einzigartige Vision angedeutet, um sie in dieser Fortsetzung bis an die Grenze des Wahnsinns und der Absurdität zu führen. Michael Myers wandert hier oft durch blühende Wiesen bei Sonnenuntergang (es erweckt den Eindruck, als erlebe er eine gewisse Reinigung), leidet unter halluzinatorischen Vorstellungen, in denen ihm seine Mutter mit einem weißen Pferd erscheint, und sie feiern gemeinsam ein surrealistisches Festmahl. Es scheint, dass Zombie beim Schreiben des Drehbuchs seine Fantasie ausgelebt hat. Er spuckt Feuer und Schwefel in Form von Flüchen wie "Scheiße, ich bringe dich um", aber das haben wir inzwischen gelernt. Was man ihm jedoch lassen muss, ist sein Appetit auf ungezügelte Brutalität. Michael findet seine Freude am Töten diesmal wirklich. Er kocht, sticht, schneidet und zerquetscht alles, was ihm in den Weg kommt, und das mit unbändiger Leidenschaft. Er arbeitet effizient und schnell, damit ihm niemand entkommen kann. Michaels Entmaskierung hat zwar an Eindruck verloren, da er nicht mehr als reines und undurchdringliches Böses funktioniert, aber das Ende selbst, das das Beste aus mehreren originalen Fortsetzungen nimmt, ist unglaublich schockierend und hinterlässt den Wunsch nach noch mehr filmischem Blutvergießen.

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Freitag der 13. (2009) 

Deutsch Ich habe genau das bekommen, was ich von dem Film erwartet habe. Eine modernisierte Abschlachtung voller junger und reicher Teenager, auf die sich eine legendäre Horror-Ikone ihren Weg bahnt. Jasons Einführung auf der Bühne war beeindruckend, die ersten zwanzig Minuten haben sich wirklich gelohnt, und ich kann nicht anders, als zu denken, dass dies der beste Teil des ganzen Films war. Ansonsten war Jason sehr geschmeidig und beweglich, er war wieder die gute alte mordende Maschine. Zwar haben mir einige Elemente nicht gefallen (das Bogenschießen à la Robin Hood, das verwirrende Labyrinth mit Warnglocken), aber insgesamt ist mein Eindruck definitiv positiv. Ein guter Neustart für die kultige Serie. Bay's Produktionsfirma hat zwar ein "Stopp" für weitere Fortsetzungen erhalten, aber wer weiß, wie es in ein paar Jahren sein wird... Jason Voorhees ist schließlich immer noch eine ausreichend attraktive Marke.

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Psychoville (2009) (Serie) 

Deutsch Achtung, meine Damen und Herren, das ist eine unerwartete Überraschung aus Großbritannien! Psychoville ist eine sehr gelungene Serie mit sieben halbstündigen Folgen, von denen jede überraschenderweise besser schmeckt als die vorherige. In der ersten Folge werden die Geschichten von sieben Hauptcharakteren vorgestellt, von denen jeder ihre eigene Abweichung, Vorliebe oder außergewöhnliche Fähigkeit löst und wir tauchen allmählich tiefer in ihre Tiefe ein. Das Projekt ist von treffendem, düsterem Humor durchtränkt, der oft an grobes Selbstparodie und starke mysteriöse Elemente in Form einer geheimnisvollen Vergangenheit unserer exzentrischen Helden grenzt. Da ist ein vulgärer Clown mit einem Haken an der rechten Hand, eine psychisch labile Frau, die ihr Kind in einer gewöhnlichen Puppe sieht, dann gibt es einen Zwerg mit übernatürlichen Fähigkeiten, einen blinden und alten Millionär, der eine leidenschaftliche Sammlung von Plüschtieren hat, und schließlich eine Mutter mit einem übergewichtigen und leicht zurückgebliebenen Sohn, der sich mit Serienmördern messen will. Die Serie fließt wie ein Gedicht, einige Schauspieler spielen mehrere Rollen (zum Beispiel verkörpert Reece Shearsmith sowohl den Clown Jelly als auch die Mutter Maureen), was man wegen der Schminke und der gelungenen Masken einfach nicht erkennen kann. Auf jeden Fall eine wirklich tolle Serie, ich bin gespannt, in welche Richtung die neueste zweite Staffel gehen wird.

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Baby Shower (2011) 

Deutsch Eine Chile Exploitation, die auf der Welle moderner Gewalt reitet. Anfangs erinnerte es mich an das französische Inside (eine schwangere Frau unter einer Gruppe "bester Freundinnen" in einem Haus weit entfernt von der Stadt, die genau danach bettelt), aber es entwickelt sich in eine völlig andere Richtung. Anstelle eines einzigen mordenden Psychopathen gibt es hier eine gewisse religiöse Sekte, die einen Gast nach dem anderen hinrichtet, mit offensichtlichen Absichten. Bevor es jedoch dazu kommt, muss der Zuschauer das erste Drittel mit einem Dating-Service für die Hauptcharaktere ertragen, das mir persönlich überhaupt nicht dumm vorkam und gut in den Kontext passte. Dann folgt die erwartete Ladung ehrlicher Gewalt, bei der es an Käfigen, Folter, Vergewaltigung und insgesamt anständigem Kampf auf beiden Seiten der Barrikade nicht mangelt. Es droht also keine Zeitverschwendung auf dem Zeitzähler, aber ein Hauch von markanteren Ideen wäre sicherlich von Vorteil gewesen.

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Der Totenchor der Knochenmänner (1973) 

Deutsch Eine gelungene italienisch-spanische Angelegenheit mit einer düsteren Atmosphäre des nebeligen Landes und starken gotischen Elementen. Der Regisseur Merino war zwar kein Experte für Horrorfilme, wusste aber genau, welche Zutaten er verwenden musste, damit der Zuschauer auf seine Kosten kam. Ein ausgedehntes Haus, ein verdächtiges Erbe und familiäre Geheimnisse, ein Friedhof, unterirdische Katakomben, ein unbekannter Mörder und obendrauf noch wandelnde Leichen. Ein bisschen ein Durcheinander, aber verdammt gut schmeckend. Und ich darf nicht vergessen, Paul Naschy zu erwähnen, der die Nebenrolle des exzentrischen Totengräbers Igor bravourös spielte. Für mich um einiges besser als zum Beispiel Horror Rises from the Tomb aus demselben Jahr.

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Blow Up (1966) 

Deutsch Definitiv kein Film für jedermann. Bei Blow Up hatte ich sogar das Gefühl, dass der Herdentriebeffekt hier stark funktionierte, zumindest was die Bewertung betrifft. Einige intellektuelle Kritiker werden ausrufen, dass dieser Film ein absolut herausragendes Kunstwerk ist, und beginnen, sich mit buntwörterischem Geschwurbel zu schmücken, das man einfach auf die gleiche Welle bringen muss. Der besagte Film erhält dann irgendwie Kultstatus, obwohl die Mehrheit der Zuschauer trotzdem nicht genau versteht, wofür eigentlich. Die Schauspieler waren zwar in Ordnung, aber die Handlung kamen denen vor wie Mist, die Musik sagt ihnen nichts, da sie aus einer völlig anderen Zeit stammt, und die filmische Kunst haben sie irgendwie auch nicht erfasst, weil sie einfach wohl nicht die cleversten oder aufmerksamsten sind. Das ist doch typisch, oder? Daher kann man ihm einfach nicht weniger als drei Sterne geben, damit deren Ruf nicht zufällig getrübt wird. Dieses Mal werde ich mich mit Freude von der Herde hier distanzieren. Ich werde meinen eigenen Weg gehen und meine Meinungen dort äußern, wo mich niemand hören wird und die sowieso niemanden interessiert. Cha cha, chi chi, cho cho...!

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Pin (1988) 

Deutsch Eine Geschichte über zwei Geschwister (Bruder und Schwester), die von klein auf in einer streng disziplinierten Familie aufgewachsen sind. Ihre Erziehung, insbesondere die merkwürdigen Methoden ihres Vaters (der leicht verrückte "Verlorene Stiefvater" Terry O'Quinn), der sie psychisch auf eine medizinische Figur fixierte, hinterließ vor allem beim älteren Bruder unauslöschliche Spuren. Nach dem Tod ihrer Eltern bleiben sie zwar allein in ihrem Familienanwesen, aber die Situation beginnt sich gefährlich zuzuspitzen... Der Film ist eher ein psychologisches Drama als ein vollwertiger Horrorfilm. Er hat ein recht langsames Tempo, was nicht jedem gefallen dürfte, aber die Charaktere sind umso dreidimensionaler. Auf jeden Fall ist der Film mit Gefühl und Betonung auf die merkwürdige Beziehung zwischen einem jungen Mädchen und ihrem psychisch labilen, schizophrenen Bruder aufgebaut. Wie weit kann Geschwisterliebe (und eigentlich auch Elternliebe) gehen, der Wunsch zu besitzen und zu kontrollieren?

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Dust Devil (1992) 

Deutsch Hier ist es gelungen, mehrere völlig unterschiedliche Genres zu kombinieren, ohne dass es unangenehm oder gezwungen wirkt. Vor allem der Western (sandige Umgebung von aufgeheizten Städten und dazu ein seltsamer Cowboy), Roadmovie (eine verlassene Frau flieht vor ihrem Ehemann und dieser verfolgt sie durch halb Afrika) und übernatürlicher Horror, der hier durch den Teufel in menschlicher Gestalt vertreten wird, der gerne die abgeschnittenen Finger seiner Opfer in seinem tragbaren Kühlschrank aufbewahrt. Für einen fast zweistündigen und langatmigen Film ist er nicht langweilig. Dazu tragen die schöne Musik und die Kamera bei, die sich in Details auslebt. In der Hauptrolle des Cowboy-Anhalter hat Robert John Burke, auch bekannt als der dritte Robocop, mitgespielt... Vor vielen Jahren wurde dieser Film auf PRO7 unter dem Titel Dust Devil gezeigt.