Die Macher der Serie The Last of Us erwarten Kontroversen

Die HBO-Kabel-Serienadaption des preisgekrönten Videospiels "The Last of Us" erhielt diese Woche 24 Emmy-Nominierungen, darunter für die beste dramatische Serie und den besten weiblichen und männlichen Hauptdarsteller in einer dramatischen Serie. Das Projekt der Showrunner Craig Mazin (Chernobyl) und Neil Druckmann (einer der Autoren des Videospiels und Leiter des Spielestudios Naughty Dog) rangiert damit gleich hinter dem wahrscheinlichen Gewinner der meisten dieser Nominierungen, der höchstbewerteten vierten Staffel von Succession. Unter anderen Umständen wären die beiden Filmemacher in diesen Tagen voll in die Produktionsvorbereitungen für die zweite Staffel eingetaucht, doch der Autorenstreik und seit kurzem auch der Schauspielerstreik haben dazu geführt, dass die Fans länger auf die zweite Staffel warten müssen, als den meisten wahrscheinlich lieb ist. 

Jedenfalls hat Mazin in einem neuen Interview mit Entertainment Weekly jetzt angedeutet, wie sich die Macher auf die Kontroverse vorbereiten, die eine zweite Staffel unweigerlich mit sich bringen wird. "Werden die Leute wütend sein? Wahrscheinlich ja", sagte der Chef-Drehbuchautor der Serie. Ohne zu spoilern wird die zweite Staffel verständlicherweise auf dem zweiten Spiel von 2020 basieren, damit die Spieler eine Vorstellung davon haben, worauf Mazin anspielt. Auf jeden Fall hat Mazin seine Idee konkretisiert: 

"Natürlich werde ich nie im Voraus sagen, dass in der Serie Dinge passieren werden, die im Spiel passiert sind, oder umgekehrt Dinge, die im Spiel nicht passiert sind. Wir werden die Fans nie um eine Überraschung bringen. Aber ich werde sagen, dass dies die Art von Abenteuer ist, bei dem die Reise selbst das Ziel ist. Werden wir in Zukunft Dinge tun, die die Leute schockieren? Ja, klar. Und das ist auch gut so. Solange sie einen Sinn ergeben und nicht nur um des Schocks willen da sind. Wir wollen nicht unnötig provozieren und Kontroversen in den sozialen Medien auslösen. Wir wollen die Geschichte einfach so erzählen, wie wir denken, dass sie erzählt werden sollte." 

Mazin fügte hinzu, dass die Leute nach der Bekanntgabe der Besetzung ähnlich wütend waren und einige Schauspieler wie Bella Ramsey (Game of Thrones) böse und oft hasserfüllte Nachrichten erhielten. Aber dann hat jeder gesehen, warum die Macher sie für die Serie ausgewählt haben, und der ganze Sturm legte sich. Und wie die vielen neuen Emmy-Nominierungen zeigen, waren viele der kreativen Entscheidungen eindeutig richtig. Bleibt zu hoffen, dass sich Mazin und Co. auch in der zweiten Staffel nicht irren, zu der das Publikum sicherlich sehr differenzierte Meinungen haben werden.