Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder

Night Stalker: Auf der Jagd nach einem Serienmörder (2021) 

Viele Freunde und Bekannte verstehen nicht, wie es möglich ist, dass ich Horrorfilme mag. Warum ich mich freiwillig einer Sache aussetze, die sie als negativ betrachten, und die in mir Angst auslöst. Ich versuche ihnen vergeblich zu erklären, dass Horrorfilme für mich nicht negativ sind, dass ich mich danach nicht fürchte. Maximal kommen in mir ein bisschen die Gefühle hoch. Das betrifft aber mehr noch hochwertige Dramen, die auch sie sich ansehen. Ich versuche ihnen zu erklären, dass ein Horrorfilm eine Genre-Unterhaltung ist. Sie ist auf dem Können des Regisseurs aufgebaut, mit den Zuschauer*innen zu spielen. Das betrifft nicht nur ihre Emotionen, sondern auch die Filmform, welche bei Horrorfilmen mehr Innovationen fordert, als beim hochwertigsten Beziehungsdrama. Ich kann fünf Horrorfilme am Tag sehen und dreißig im Rahmen eines Filmfestivals. Um so mehr macht es mir Spaß und ich möchte noch mehr davon. Ich möchte in der irrealen Welt vom unbegrenzten Vorstellungsvermögen ihrer Autoren verweilen, welche in der Hinsicht nur mit der Vielfältigkeit von Science-Fiction-Filmen gleichgesetzt werden kann.____ Was für mich aber wirklich ein Horror im wahrsten Sinne des Wortes ist, wie es alle Gegner*innen der Horrorfilme wahrnehmen, sind Dinge wie diese Miniserie. Sie beruht nicht auf der Fantasie kreativer und begeisterter Filmemacher, sondern auf realer dokumentarischer Basis, welche eine unbegreifliche Anomalie, ein schädliches Element unserer Welt enthüllt, was ultimativen Ekel und das Böse verkörpert. Dinge wie diese Serie reicht es einmal pro Jahr zu sehen. Vorher war es der ungarische Film Son Of Saul. Auch er reflektiert die Realität und paradoxerweise wird auch bei seiner offiziellen Beschreibung nicht "Horrorfilm“ angeführt. (21.01.2021)