Mein Lehrer, der Krake

Ein zerbrechliches und völlig einzigartiges Dokument über die unerwartete Freundschaft zwischen einem neugierigen Kopffüßer und einem ausgebrannten Filmemacher, der den größten Teil seines Lebens mit ihm beim täglichen Tauchen verbracht hat. Eine originelle, emotionale und manchmal auch spannende Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Tiere, die vereinigende Parallelen im Leben beider Protagonisten findet und auf ungezwungene Weise dazu auffordert, die Natur aus einer völlig anderen Perspektive zu verstehen. (04.01.2021)

Als ich kürzlich die Serie Das Tier gesehen habe, hat von allen Folgen Oktopusse, die unter ihren allesfressenden Tentakeln viele Geheimnisse verbergen, meine Aufmerksamkeit am meisten erregt. Mein Lehrer, der Krake verlässt sich nicht auf seine visuelle Raffinesse, wie es bei Tierdokumentationen oft der Fall ist, sondern versucht, sich statt der Form mit dem Inhalt zu beschäftigen. Wir verfolgen zwei Lebenswege - den des Menschen und den des Kopffüßers - wobei letzterer einen sehr schicksalhaften Charakter annimmt, da die Lebensspanne von Kraken nicht sehr lang ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Foster zu viel Gefühlsduselei betreibt und seine Gemütslage zu "heftig" auf seinen achtköpfigen "Freund" projiziert, aber andererseits ist er mit echter Leidenschaft bei der Sache. Kraken sind wirklich bewundernswerte Geschöpfe - sei es ihre Intelligenz, ihr Witz, ihre Mimik, ihr Jagdverhalten oder ihre fatale Hingabe an ihren Nachwuchs. (26.11.2022)

Dieser Film ist besser als alle naturwissenschaftlichen Dokumentarfilme. Auch wenn es sich nur um einen Dokumentarfilm über das Meer und die Freundschaft eines Kraken mit einem Menschen handeln sollte, würde er durch die vielfältigen Situationen und den einzigartigen Bildungswert herausragen. Nicht nur, dass die Zuschauer*innen die Fakten hören und sehen. Sie werden zusammen mit dem Autor dank seiner Offenheit zu Mitentdeckern. Mein Lehrer, der Krake bedeutet aber dank der emotionalen Seite, der thematischen Komplexität und der Verbindung mit dem Leben des Dokumentaristen viel mehr. Wenn letztes Mal den Dokumentarfilm-Oscar Alex Honnold für die Kraft des menschlichen Geistes beim Klettern bekam, sollte es jetzt Craig Foster für die Darstellung einer zarten Beziehung zwischen zwei völlig unterschiedlichen Arten sowie eine poetische Beschreibung von Gemeinsamkeiten auf ihrem Lebensweg sein. (27.10.2020)

Okay, I suspected I might fall into the category of individuals who could theoretically be moved to tears by the life story of an octopus, but I'm still surprised at how much I've come to relate to it. A beautifully filmed, perfectly wonderful story. The underwater world is absolutely fascinating and humanity still knows so little about it. One of the most beautiful and moving documentaries I've ever seen. (30.11.2020)

I don’t care at all its shortcomings as a documentary (i.e. sweet sentimentality), the only type of person who can not like this is someone whose heart was stolen in grade school and never got it back. Unprecedented, beautifully shot and proving that the connection of ugly people with beautiful nature is possible. (15.01.2021)