Let Them All Talk

Lassen Sie sie alle reden, sie werden die wichtigen Dinge sowieso nicht erzählen. Ein Film über verschwiegenes Unrecht, ewige Missverständnisse und die Tatsache, dass die wichtigsten und tiefgründigsten Dinge aus dem Trivialsten gemacht sind. Auf Pikometer geschrieben, auf Pikometer gedreht, gespielt und getaktet, brillant in jeder Zeile und jedem Punkt. Segeln durch ein Meer von unvollkommenen Pausen und Unterbrechungen. Für mich ist das wahrscheinlich Soderberghs beste Stunde. (05.01.2021)

Let Them All TALK ist mir aufgestoßen, weil in dem Film viel zu viel (leerer) TALK vorkommt - ich hatte ziemliche Probleme, meine Aufmerksamkeit zu behalten, während ich den Film sah. Wenn ich nicht wüsste, dass Soderbergh Regie geführt hat, hätte ich gedacht, es handele sich um einen Woody-Allen-Film, für den diese Konversationsfilme typisch sind. Das zentrale Schauspielerinnen-Trio ist wunderbar bürgerlich und natürlich (interessanterweise war es improvisiert), dennoch wirkte der Film auf mich drei Viertel lang unglaublich müde - erst im letzten Viertel spürte ich eine gewisse Handlungssteigerung, die meine Aufmerksamkeit erweckte. Ein schauspielerisches Konzert, dessen (sicht- und hörbare) gute Töne mir aber leider nicht zusagten! (28.03.2021)