Ta chvíle, ten okamžik

Die Filme von Jiří Sequens haben eine Sache gemeinsam: sie versetzen das Publikum innerhalb weniger Minuten problemlos in die Zeit, in der sie spielen. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat, aber was die Stimmung betrifft, war dieser Regisseur ein echter Meister. Wenn er ein Drehbuch bekommen hat, das zwar einfach, aber voll von gut geschriebenen Figuren war, und wenn er Glück bei der Auswahl der Schauspieler*innen hatte, sind so manche gute Filme entstanden. Das trifft auch auf den leider wenig bekannten Film That Instant, That While zu. František Němec in der Titelrolle ist perfekt, Daniela Kolářová auch (außerdem habe ich das Gefühl, dass sie nie schöner als in diesem Film ausgesehen hat). Rudolf Jelínek spielt eine sympathische Figur, die seiner Rolle von Jiří Hradec in der Serie Die Kriminalfälle des Majors Zeman ähnelt. Man darf natürlich nicht den überzeugenden SS-Mann Luděk Munzar vergessen, der hier beweist, dass er für negative Figuren geboren wurde. Über die Tatsache, dass in der Geschichte eine große Rolle heldenhafte kommunistische Widerstandskämpfer spielen, habe ich hinweggesehen. Das Einzige, was mir in dem Film gefehlt hat, war die Musik von Zdeněk Liška, dem Hofkomponisten von Sequens. Als der Film gedreht wurde, war er aber schon schwer krank. (01.10.2011)