Agatha Christies Poirot

(Serie)
  • Großbritannien Agatha Christie's Poirot
Trailer
Krimi / Drama / Mystery / Thriller
Großbritannien, (1989–2013), 85 h 4 min (Minutenlänge: 47–105 min)

Vorlage:

Agatha Christie (Buch), Agatha Christie (Kurzgeschichte)

Besetzung:

David Suchet, Hugh Fraser, Philip Jackson, Pauline Moran, David Yelland, Zoë Wanamaker, Richard Bebb, George Little, Phillip Manikum, Jona Jones (mehr)
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Staffel(13) / Folgen(70)

Inhalte(1)

Der exzentrische Hercule Poirot löst dank seines messerscharfen Verstands selbst die kniffligsten Fälle – manchmal auf durchaus unkonventionelle Art. Scotland-Yard-Inspektor Japp lässt sich durch diese schrullige Art des öfteren aus dem Konzept bringen, ist aber jedes Mal wieder froh, Poirot dabei zu haben. (Sony Channel)

Nutzerkritik Marigold zur diesen Serie (14)

Eine Familie steht unter Verdacht (1990) (S03E01) 

Deutsch Eine klassische belgische Praline, ein altes Haus, ein altes Geschlecht, viele Verdächtige, Intrigen, Andeutungen und Seine Eminenz Hercule, der überraschend ratlos und neurotisch ist. Einer der besten Suchet-Filme… ()

Das Böse unter der Sonne (2001) (S08E01) 

Deutsch Eine solide und konservativ aufgeführte Regiearbeit, ein traditionelles Konzert Suchets sowie eine etwas mühsam in Bewegung kommende, jedoch umso besser gesteigerte Handlung seitens des Drehbuchs. Außerdem ist dies eine Folge, die eindeutig beweist, dass die Macht eines Detektivs (und ebenso die Macht eines Psychoanalytikers) erst dann beginnt, wenn die Ordnung irreversibel gestört ist (bis dahin ahnt er lediglich passiv "das Böse voraus" ohne die Möglichkeit zu haben, einzugreifen). ()

Morphium (2003) (S09E02) 

Deutsch David Suchet ist ein wahrer Meister, und nach seiner Poirot-Kreation hatte ich mit der Vorlage von Agatha Christie nicht wenig Probleme. Das Fernsehbild ist schön "altbritisch", düster und charmant, und der ungewöhnlich selbstbewusste und eingebildete Herr der grauen Hirnrinde driftet mit beispiellosem Interesse durch die ganze Handlung und teilweise mit der Verwirrung, in die ihn die sehr komplizierte Handlung um die falsche Anschuldigung einer schönen Dame führt. Regisseur David Moore lässt den Charme der düsteren Innenräume des englischen Herrenhauses mit den grünen Innenräumen kontrastieren und bringt den Film gekonnt (möglichst originalgetreu) in einem überschaubaren Tempo zu Ende. Allerdings ist diese Serie vor allem das Werk des großartigen Suchet, ansonsten ist es nur ein anständig gemachter Fernsehfilm... ()

Tod auf dem Nil (2004) (S09E03) 

Deutsch Obwohl die Filmversion mit Ustinov über großartige Kulissen und größere Stars verfügt, lässt sich nicht bestreiten, dass die Darstellung der Hauptfigur das englische Remake überzeugender und glaubwürdiger macht. Ich kann nichts dafür, aber Ustinov ist zu rau, mürrisch und unordentlich für Poirot. David Suchets Charisma wird überschattet von einigen schwächeren Darbietungen in Nebenrollen, einem offensichtlich geringeren Budget und der Tatsache, dass ich wusste, dass sich die Handlung auflöst. Obwohl ich einige der TV-Poirot-Filme lustiger fand, schätze ich doch den Mut der Filmemacher, einen Filmklassiker herauszufordern. Vor allem, weil meiner Meinung nach Tod auf dem Nil von 2004 besser ist. ()

Das Eulenhaus (2004) (S09E04) 

Deutsch Ein hervorragendes Beispiel für die altenglische Schule der Detektivromane. Das typische Modell mit einem Landhaus und einer adligen Familie, die in den Mord an dem Ehemann eines ihrer Mitglieder verwickelt ist. Die Formel, wonach der Verdacht auf jeden fällt und nur derjenige der Mörder sein kann, der eigentlich ein Außenstehender ist, gab es schon mehrmals, aber sie funktioniert wunderbar. Mehr noch als sonst wird Poirot von dem Wunsch getrieben, zu beweisen, dass sein Verstand unübertroffen ist. Langtons Film erforscht in gewisser Weise den Konflikt zwischen detektivischer Logik und kreativem Denken. Und wie immer gibt David Suchet eine akribisch ausgefeilte Vorstellung, die durch die hervorragende Atmosphäre des Falles und das emotionale Ende noch verstärkt wird. ()

Mit offenen Karten (2005) (S10E02) 

Deutsch Wenn es da nicht diverse von Hercules göttlichen Eskapaden und selbstgefälligen Witzen gegeben hätte, wäre das eine ziemlich langweilige Salon-Detektivgeschichte mit einer verdrehten Motivation sowie einem gequälten Abschluss. Obgleich mir dies unangenehm war, wäre ich einige Male an den lauen Charakteren sowie den affektierten Konversationen erstickt. Ich denke, dass diese Story unter den Geschichten, die gemäß dem Prinzip "Party bei einem seltsamen Kerl mit Mord statt eines Desserts“ eben bis zum Verzweifeln durchschnittlich ist. Ein halber Stern für den traditionell großartigen Suchet. ()

Der Wachsblumenstrauß (2006) (S10E03) 

Deutsch Nun gut, eben so ein belgischer Standard, der Schnurrbart der Geschichte ist zufriedenstellend gekrümmt und das Filmwachs sitzt darauf gut, aber ich habe Hercules‘ Einsicht sowie die saftigen Sprüche der "Gehirnkruste der Welt" irgendwie vermisst. Ich denke, dies wäre genau die richtige Portion für eine Serienfolge, aber als abendfüllender Film wirkt es ein bisschen langweilig. Selbstverständlich, es sieht angenehm aus, dafür ist David Suchet eine zuverlässliche Garantie. ()

Der Todeswirbel (2006) (S10E04) 

Deutsch Nach zwei verlegenen Abendfilmen kehrt Hercule wieder in üblicher Serienform zurück. Eine weniger kühl anmutende Regie, eine lebendigere Kamera, bessere Charaktere, mehr Emotionen und ein Meisterdetektiv, der sehr in die komplexe Geschichte hineingezogen wird. Am Ende folgt als die sprichwörtliche Zuckergusskirsche on top ein eleganter Double Twist, der letzten Endes recht überkombiniert ist. Dennoch haben ich mich angenehm amüsiert und die Spannung gefühlt, die ich an dieser Serie doch so sehr liebe. ()

Nikotin (2010) (S12E01) 

Deutsch Die Regie von Ashley Pearce mit ihrem theatralischen Charakter fällt manchmal aus dem Rhythmus, was die konzentrierte Stimmung der Ermittlung killt. Eine größere Portion von Ausgewogenheit und nicht so auffällige Theaterkrämpfe hätten dem Film gutgetan. ()

Mord im Orient-Express (2010) (S12E03) 

Deutsch Eine nahezu geniale Adaption des Romans und außerdem eine großartige Aktualisierung der vielgesehenen Serie. Poirot wird hier ethisch gesehen ad absurdum geführt, von einer klassischen "Whodunit"-Detektivgeschichte zu einem stellenweise gar unerträglich intensiven Drama über Gerechtigkeit. Wenn es da nicht ein paar ekelhafte digitale Kaschierungen gegeben hätte, wäre dies ein meisterhafter Aufbau, der von Suchets der dunklen Seite der Macht gestützt wird, und eine eher unkonventionelle Instanz eines Gottes beinhaltet, der diesmal über der Macht der Rationalität des Detektivs triumphieren wird. Poirot war noch nie so verletzlich gegenüber dem, was er untersucht - und er ist noch nie so konsequent hilflos und besiegt dargelegt worden. Philip Martin hat eine brillante Arbeit abgeliefert und zweifelsohne den außergewöhnlichsten und andersartigsten Poirot-Film gedreht, die mich mit seiner Rohheit, Dunkelheit und dem Durchbrechen des soliden Rahmens einer traditionellen Detektivgeschichte persönlich volends gepackt hat. ()

Elefanten vergessen nicht (2013) (S13E01) 

Deutsch Noch mehr von dieser zerruckelten Kameraarbeit und diesen seltsamen Winkeln, weniger gepflegte Schönheit ... man kann hier spüren, dass die Macher Poirot dem zeitgenössischen Publikum bekömmlicher machen wollen, für welches der parfümierte Biedermeier älteren Ranges bereits etwas aus der Mode gekommen ist. Für Christies Verhältnisse ist die Geschichte ziemlich vorhersehbar und sprudelt nicht gerade mit Emotionen über. Ich würde das eher im Rahmen der Kollektion als Standard bezeichnen. [75%] ()

Die großen Vier (2013) (S13E02) 

Deutsch Nein, Hercule sollte nicht umherrennen und Explosionen entkommen, denn das kommt immer so lächerlich und unglaubwürdig rüber. Das Bestreben, der pedantischen Welt mehr Rohheit einzuflößen, wirkt in dieser Form nicht besonders erfrischend. Überkombiniert wie eine nordische Detektivgeschichte, düsterer dank der thematischen Hervorhebung der Bedrohung durch die Nazis, man schielt hier nach aktuellen Trends "soziopolitischer Manipulatoren" ..., doch am Ende ist das Beste an alledem das Treffen alten Freunde nach vielen Jahren. In der 13. Serie ist das charakteristischte die "Suche", aber das, was man schließlich findet, ist nicht so verblüffend, dass es uns die Vorliebe für die erprobte Poirotnostalgie raubte. [70%] ()

Die Arbeiten des Herkules (2013) (S13E04) 

Deutsch Der Mord im Orient-Express aus dem Jahr 2010 war vor allem deshalb einzigartig, weil hier Hercule aus einem neuen Blickwinkel präsentiert wurde und dies vollkommen konsequent vonstatten ging - er unterzog alles einem dunklen psychologischen Bild der Suche nach einem gebrochenen Mann. Diese Episode bemüht sich um etwas Ähnliches (die Rückkehr des Hercule - als eines schuldgeplagten Liebhabers), jedoch ist sie hier zum Verzweifeln inkonsistent, zumal man hier zwischen einer kulissengestützten Schweizer Operette sowie dem Gefühl eines Sechsgroschenromans hin und herschwankt. Hercules‘ femme fatale wirkt diesmal wie eine billige und vulgäre russische Prostituierte, wobei des Rätsels Lösung ausgesprochen dement ist und das Alpenhotel wie eine schlecht beleuchtete Bühne für ein zweifelhaftes Stück aussieht. Nur dieser Suchet segelt durch dieses Meer mit Grazie durch. Ansonsten ist dies jedoch ein schwacher Bestandteil der 13. Serie. [55%] ()

Vorhang: Poirots letzter Fall (2013) (S13E05) 

Deutsch Das ganze kommt langsam und kriecht traurig mit der Person des Detektivs heran, der mitsamt seiner grauen Zellen in einem Rollstuhl gefangen ist. Nach ungefähr einer Stunde, in der man auf Gefühle und Tränen wartet, kommt die größte Wendung seit 25 Jahren und eine von Suchets am besten wirkenden Schauspieleretüden (Schüsse im Dunkeln). Nordisch charakteristische Farben, ein perfektes Gefühl zur Einrahmung, ein gelungener Bösewicht, schlichtweg präzise ausgeteilte Karten. Keine Augenzeugenpartie, sondern ein moralisches Dilemma, welches den berühmten Mord im Orient-Express des Philip Martin überwindet. Die großartige "aufgebrochene" Komposition der zweiten Hälfte behält sich DIESES kleine Sentiment in einer niedlichen Tasse für den letztmöglichen Moment vor, als der Vorhang fast schon den Bühnenboden berührt. Es kamen gute Tage. Es kommen noch gute Tage. Bis zum allerletzten. Es ist ein regelrecht berauschendes Gefühl, wenn ein altgewordener Mittstreiter das Leben mit Würde und ohne Selbstmitleid verlässt und wir dennoch das Gefühl haben, ihn bis zum letzten Moment nicht so richtig gekannt zu haben. [90%] ()