Die wahre Geschichte - Season 1 (2017) (Staffel)


Mao. Vermeintlicher Vater des modernen China (S01E04)

(Folge)
  • Frankreich Mao, le père indigne de la Chine moderne (mehr)
Frankreich, 2017, 52 min

Inhalte(1)

Trotz der Gewaltexzesse und Fehler des großen Vorsitzenden ist für die meisten Menschen im Westen Mao Tsetung nach wie vor gleichbedeutend mit China und China gleichbedeutend mit Mao Tsetung. Doch auch wenn der „Große Steuermann“ ein neues Zeitalter im Reich der Mitte einläutete, das er von Elend, archaischen Strukturen und der Unterwerfung unter die westliche Welt befreite – den Übergang des Landes von Stillstand und Abschottung zur Weltmacht kann er sich nicht auf die Fahnen schreiben. Bei seinem Tod hinterließ Mao Tsetung eine erschöpfte Bevölkerung und ein wirtschaftlich verwüstetes, vom Rest der Welt isoliertes Land. Erst danach begann China, sich in das weltpolitische Schwergewicht zu verwandeln, als das es heute bekannt ist. Verantwortlich dafür zeichnete Tsetungs Nachfolger Deng Xiaoping.
Deng Xiaoping war ein Genosse der ersten Stunde, der Mao bei allen Irrungen und Umwegen treu blieb. Nach dem Tod seines Mentors zögerte der neue Machthaber jedoch nicht lange, eigene Wege zu gehen und mit dem Maoismus zu brechen. Deng Xiaoping gab den Anstoß dafür, dass China zur Werkbank der Welt wurde und sich das Label „Made in China“ auf allen Kontinenten durchsetzte. Damit leitete er ein dreißigjähriges Wirtschaftswachstum ein, wie es bislang kein anderes Land der Welt erlebt hat. Die Bevölkerung profitierte von neuem Wohlstand und bekam die Licht- und Schattenseiten der Konsumgesellschaft zu spüren. Ironie der Geschichte: Auf den Geldscheinen, mit denen China sich zum Geldinstitut und Gläubiger der Welt aufgeschwungen hat, ist das Konterfei Mao Tsetungs abgebildet. Mao hatte gelobt, sein Land zu modernisieren und zu einer Großmacht zu machen. Umgesetzt hat dieses Versprechen Deng Xiaoping. (arte)

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