Wem Erzählen

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„Wem werden wir das alles erzählen?“ Das war eine der zentralen Fragen der Häftlinge des Vernichtungslagers Mauthausen vor allem am Tag und nach ihrer Befreiung am 5. Mai 1945. Ernst Gossner erzählt am Beispiel von fünf Überlebenden, wie sie ihre Befreiung wahrgenommen haben und vor allem, wie unterschiedlich sie in ein zivilisiertes Leben zurückgefunden haben. Oder eben vielleicht auch nie ganz. Aber es geht noch um viel mehr: Um den Transport dorthin, das entsetzliche Realisieren, was der Ort für die Internierten bedeutete, die Todesangst, die Unmöglichkeit, danach noch an Gott zu glauben, der wahrgewordene Albtraum, der für immer nachwirkt und sich in den Schlaf der Häftlinge stahl oder ihn ihnen raubte, als der Terror eigentlich schon vorbei war. Gossner erzählt seinen Film in ruhigem, fast lakonischem Ton – und berührt vielleicht deswegen umso mehr. Der Fokus liegt ganz auf den ehemaligen Internierten, nur ergänzt durch Archiv-Footage. Die Struktur und faktische, ergänzende Informationen liefert eine erzählende Stimme aus dem OFF: Zitate des Jakovos Kambanellis aus seinem Buch „Die Freiheit kam im Mai“. (ORF)

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