Ein deutsches Leben

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Brunhilde Pomsel bezeichnet sich selbst als Randfigur. Dabei kam sie einem der größten Verbrecher der Geschichte so nah wie kaum jemand sonst: Von 1942 bis April 1945 arbeitete sie im Reichspropagandaministerium als persönliche Stenographin von Joseph Goebbels. Noch in den letzten Kriegstagen, nach Goebbels Suizid, tippte sie im Bunker Schriftsätze und wurde unmittelbare Zeugin des "Untergangs". In EIN DEUTSCHES LEBEN spricht sie erstmals umfassend über ihre persönlichen Erfahrungen im engsten Zirkel um Hitlers größten Hetzer und Massenverführer, über ihre Zweifel, Ängste und ihr Schuldbewusstsein. Der Film ist zugleich ihr letztes Zeugnis: Im Januar 2017 verstarb Brunhilde Pomsel im Alter von 106 Jahren.
Die im konzentrierten Schwarz-Weiß gehaltenen Interview-Passagen werden durch neu erschlossenes Archivmaterial aus dem US Holocaust Memorial Museum und dem Steven Spielberg Film and Video Archive ergänzt. Ausschnitte aus Nachrichten- und "Aufklärungs"- Filmen der verschiedenen kriegsführenden Nationen vermitteln ganz bewusst einseitige und subjektive Informationen und reflektieren so die Wirkung von Propaganda auf einer zeitdokumentarischen Ebene.
Die Erinnerungen Pomsels sind in Zeiten, in denen Populisten in aller Welt immer mehr Zuspruch erhalten und rechtes Gedankengut vor allem in Europa wieder um sich greift, von beklemmender Aktualität. Ihre Lebensgeschichte beleuchtet die Banalität des Schreckens, konfrontiert uns mit der brisanten Frage nach der Verantwortung des Einzelnen für das politische Zeitgeschehen und ist eine eindringliche Warnung aus der Vergangenheit an künftige Generationen. (Verleih der Filmemacher)

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NinadeL 

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Deutsch Natürlich fasziniert mich das allgemeine Thema der Rolle der Frauen im Dritten Reich, aber wenn wir von allen Sekretärinnen von Hitler, Goebbels und Göring eigene Bücher und Filme haben, ist es dann möglich, Brunhilde Pomsel anders wahrzunehmen? Individuell? Hitlers Gefolge an treuen Damen wurde bei Kriegsende durch die blutjunge Traudl Junge aus München ergänzt, Goebbels rekrutierte eine ehemalige Radioreporterin, Göring Louise Fox. Diejenigen, die während des Krieges noch keine zwanzig Jahre alt waren, waren meist im Bund Deutscher Mädel aufgewachsen, während die Älteren von der Not während oder nach dem Ersten Weltkrieg geprägt wurden. Die Geschichten ähneln sich wie ein Ei dem anderen. Und ich fürchte, dass die heutige Generation sie nicht mehr versteht. Die vorangegangene Generation war zumindest mit einer Schwarz-Weiß-Interpretation konfrontiert. Es liegt also an uns, die Schicksale der Menschen trotz des Dahinfließens der Zeit präsent zu machen. Dieser Dokumentarfilm wird etwas anders verarbeitet als Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin, aber es hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Sie sich zu diesem Thema anlesen können und wie tief Sie es verstehen. ()

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