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Staudamm erzählt die Geschichte von Roman (Friedrich Mücke), einem jungen Mann, der leicht verloren sein Großstadtleben vor allem mit Partys und Computerspielen verbringt. Nebenbei jobbt er bei einem Anwalt, für den er Akten und Dokumente als Tonaufnahmen einliest, so dass sein Chef sie sich beim Autofahren anhören kann.
Als er an die Akten eines Amoklaufs gesetzt wird, ist selbst der nihilistische Roman von den juristischen und polizeitechnischen Details erschlagen. Vor einem Jahr erschoss ein Schüler in einem kleinen Dorf im Allgäu Mitschüler und Lehrer und tötete sich dann selbst - und das ist auf hunderten Seiten dokumentiert: Protokolle, Aussagen, Gutachten.
Roman muss zum Ort des Geschehens fahren, um noch fehlende Akten von der örtlichen Polizei zu holen. Dort lernt er Laura (Liv Lisa Fries) kennen, eine Schülerin, die den Amoklauf direkt miterlebt hat. Offen und scheinbar abgeklärt schildert sie ihm die Geschehnisse, die ihm einen weit tieferen Einblick geben als die nüchternen Polizeiakten. Nachts steigen die beiden sogar in die Schule ein, die seit der Tat unverändert leer steht.
Doch auch die Akten - detaillierte Zeugenaussagen, polizeitechnische Ballistik-Analysen, psychiatrische Profile der Angehörigen - und die seltsamen Begegnungen im Dorf lassen Roman langsam das wahre Ausmaß der Katastrophe erkennen: Eine kleine Stadt, umgeben von der wunderschönen Natur des Allgäus, aber für immer gezeichnet - Menschen, die kaum noch Hoffnung auf ein normales Leben haben und ein junges Mädchen, das, wie sich herausstellt, sogar eng mit dem Täter befreundet war.
Zwischen Roman und Laura entwickelt sich eine zarte Liebe. Er hört ihr zu, versetzt sich in ihre Lage und hilft ihr unbewusst, die traumatischen Erlebnisse zu bearbeiten und möglicherweise hinter sich zu lassen. Roman wird durch die Abgründe wachgerüttelt – und beginnt, sich selbst und das Wesentliche im Leben zu erkennen. (Mixtvision Film)

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