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Der 19-jährige Jazz-Schlagzeuger Andrew Neiman (Miles Teller) träumt von einer großen Karriere. Nach dem Scheitern der Schriftsteller-Laufbahn seines Vaters ist er fest entschlossen, sich durchzukämpfen und es auf dem renommiertesten Musikkonservatorium des Landes ganz nach oben zu schaffen. Eines Nachts entdeckt der für seine Qualitäten als Lehrer ebenso wie für seine rabiaten Unterrichtsmethoden bekannte Band-Leiter Terence Fletcher (J.K. Simmons) den jungen Drummer beim Üben. Wenngleich Fletcher in diesem Moment nur wenige Worte verliert, entfacht er in Andrew eine glühende Entschlossenheit. Zu dessen Überraschung veranlasst der Lehrer am nächsten Tag, dass der begabte junge Mann ab sofort in seiner Gruppe spielt – ein Schritt, welcher Andrews Leben für immer verändern wird. (Sony Pictures DE)

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Kritiken (15)

claudel 

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Deutsch Ich wiederhole dasselbe, was ich bereits bei Can A Song Save Your Life? gesagt habe - Filme mit musikalischer Thematik gibt es nie genug, also ist es positiv, dass sie gedreht werden. Ich persönlich bin allerdings nicht ganz die Zielgruppe, vor allem was die Geschichte des jungen Jazzdrummers anbetrifft, auch wenn mich Schlagzeug von klein auf stark fasziniert hat. Ich mag nämlich bei Filmen am liebsten eine starke Story, ein Thema, ein gutes Drehbuch und eine reiche Handlung. Gegen einen Augenschmaus und eine perfekte Form wehre ich mich nicht, doch die Form wird bei mir immer an zweiter Stelle stehen, und zwar in allen Bereichen der Wahrnehmung. Im Falle von Whiplash kann von einer reichen Handlung gar keine Rede sein. Es wird getrommelt, getrommelt, hart trainiert, getrommelt, getrommelt und getrommelt. Von Anfang bis Ende. Auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat nicht so viel Raum wie das Trommeln. Trotzdem muss ich anerkennen, dass Whiplash nicht langweilt und im zweiten Teil den Zuschauer trotzdem faszinieren und mitreißen kann. Milles Teller erbringt eine solide Leistung, genauso wie J.K. Simmons - mir kommt es allerdings so vor, dass er eine Rolle spielte, in der man ihn schon viele Male gesehen hat, vielleicht hat er sich nur etwas mehr Mühe gegeben, und vielleicht wirkt er so auf so viele Leute irgendwie außergewöhnlich. Bei mir allerdings gewinnt er im Vergleich mit Ed nicht. Endlich nehme ich von dem Film die Hauptbotschaft in Form einer Frage zum Nachdenken mit - ist es das wert, Grundwerte wie Liebe, Freundschaft und Familie für eine Karriere zu opfern? Nun, und wenn ich Whiplash irgendeinen Oscar geben sollte, dann ganz sicher für den Schnitt - super! ()

POMO 

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Deutsch Ich denke, dass ich bei keinem anderen Nachspann so klatschen wollte wie bei diesem. Bombe! Obwohl hier keine Figur sympathisch ist und Simmons eine Person darstellt, die fast so eine grausame Kreatur wie Hopkins in Das Schweigen der Lämmer ist. Ein eventueller Oscar für den Ton und Schnitt wird nicht überraschend sein, besonders im Hinblick auf den Ton gibt es keinen ausgefeilteren Musikfilm. ()

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Marigold 

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Deutsch Es ist wie im Falle des Duels Frost / Nixon, bei dem sich Nixon und Nixon gegenüberständen. Es handelt sich nicht nur um eine packende Übung in der rhythmischer Schnittarbeit, sondern das Ganze ist auch im richtigen Moment überraschenderweise unvorhersehbar - kein einziger Charakter (Lehrer x Schüler) stellt hier nämlich ein positives oder negatives Rollenmodell dar und anstelle von Erleuchtung haben wir es hier mit kreativem Wahnsinn zu tun. Chazelle hat zwei besessene und skrupellose Assis gegenübergestellt, deren menschlichen Aspekten gegenüber er sich ähnlich verhält, wie sie selbst. Er wirft sie ungehobelt als beschwerendes Gewicht weg und kehrt zu ihnen lediglich am Rande zurück. Whiplash hätte in vielerlei Hinsicht Bockmist vielerlei Art enden können, als Melodrama über einen Jungen, welcher die Kraft der Liebe zu schätzen lernen weiß, als Lobrpreisung eines Genies, welches sich in einem schwierigen Kampf mit seinem unerreichbaren Vorbild wieder auf die Beine stellt, jedoch in Wirklichkeit ist es eher ein packendes Solo über die Besessenheit und Destruktivität jener, die wünschen Preis. Ich weiß es zu schätzen, dass Chazelle in Schlüsselmomenten nervige Genre-Schemata meidet, einfach weil hier andere Themen ignoriert werden und man es wagt, kompromisslos Szenen an auszulassen, die wir im Falle anderer Filmen viel länger betrachten würden und dank welcher die Charaktere "menschlicher erschienen" und uns erlauben würden, sich mit ihnen identifizieren (z.B. Vorbereitung auf das Abschlusskonzert). Whiplash strebt ähnlich wie Andrew und Terence hart nach dem Ziel - nach Euphorie, vermischt mit leichtem Widerstand und nie erfülltem Frieden zwischen dem Hauptdarstellerduo. Um es mit Star Wars-Worten auszudrücken: Die dunkle Seite hat wieder einmal gewonnen. Ein Triumph der Soziopathen. So soll es ja auch sein. Sicherlich ist dies nicht der vielschichtigste Film, jedoch aber definitiv so etwas wie der Black Swan der Bemühungen, dämonisch herüberzukommen. Schon vom ersten Takt an schwingt dies mit. Und zwar in jedem Ton und in jeder Aufnahme des fotogenen dunklen New York. [85%] P.S. Ich beantrage kategorisch einen Oscar für den jazzartigen Darth Vader. ()

Matty 

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Englisch Spoilers ahead. Without psychologising and unnecessary plot digressions, Chazelle presents a chamber drama with the attributes of a psychological thriller whose rhythm is set by a confrontation between two very strong-willed sociopaths. The development of the narrative is as unpredictable as Fletcher’s teaching methods. As in jazz compositions, a brief release comes after the clashes escalate to the limit of a person’s physical capabilities and is soon followed by another dramatic crescendo. The way that Fletcher appears in a room, his predatory way of returning a gaze and the fact that we never see him in daylight are reminiscent of a monster from a horror movie. Under Fletcher’s influence, Andrew undergoes a transformation from a likable young man with big ambitions into a being that is as equally ruthless and indominable, a first-rate bastard, so to speak. While watching his development, we can ask whether extraordinary success must be preceded by submission and humiliation, the surrender of everything that makes us unique. In the end, Andrew may play without making mistakes, but he also plays without emotion or his own expressive feel. Does such music really represent the ideal self that he wanted to achieve? Chazelle doesn’t assert that it could be any other way in the competitive world of professional music. He doesn’t moralise or excuse the actions of either of the two main characters and, with the cynicism last demonstrated by Scorsese in The Wolf of Wall Street, he allows the two adversaries to devour each other. The film aptly references Rififi, which Andrew and his father go to see at the cinema. Like when committing a heist, there is no room for even a single ill-timed move when playing at the level Andrew desires. All parts of the body must be perfectly synchronized. It is not about the audience, but about the feeling of having full control over oneself and (essentially male) superiority over everyone else who fails to achieve the same level of precision. Like Fletcher and his obsession with tempo, Chazelle prides himself on flawless pacing. The film’s editing corresponds to the frantic drumming. The scenes set in the rehearsal room are precisely rhythmised according to Andrew’s drum hits and Fletcher’s assaults, thus transforming their (mostly) non-contact struggle into a brutal physical battle. The quick cuts between the close-ups of the musical instruments and the shots of body parts also create an effect evoking the merging of the musician with his instrument. Andrew literally lives his music. It characterises him and lends him a voice that can be heard. Therefore we hear it at the beginning before we even see the protagonist for the first time. The frenetic editing combined with the camera penetrating into the most intimate zone of the characters turns Whiplash into a very physical, horror-like experience. In a few places, the frontal assault on the senses has to be subordinated to the plausibility of the plot, into which several coincidences were not very artfully incorporated (the loss of the sheet music after Fletcher warns the musicians to guard it with their lives, the breakdown of the bus after Fletcher emphatically warns everyone to be on time for the concert). Due to the precedence of the visceral experience over probability and psychological motivations, this is not a drama of astonishing complexity, but I thoroughly enjoyed Whiplash as a thriller (on the big screen!). 80% () (weniger) (mehr)

Lima 

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Englisch The film may push the despot-pupil relationship a little too much, but there’s no better demonstration in recent years that talent alone is not enough; that talent, not nourished by daily grind, immeasurable diligence, focus and a desire for maximalism, regardless of the obstacles, is actually useless. Because as J.K. Simmons says “There are no two words in the English language more harmful than ‘good job’.” Fuck "good job", geniuses must want more. The last time I experienced similar feelings was with the 1961 film The Hustler, with Paul Newman, which says the same thing about talent, though in a completely different industry. The message of this film is more or less clear and it doesn't matter if it is about drummers, violinists, billiard players or tennis players, its insight about Talent is universal. ()

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