Madonna: The MDNA Tour

Lassen wir einmal beiseite, dass der Großteil des Konzerts ein buntes Durcheinander und populistischer Schrott ist. Der gesamte Abschnitt Maskulin/Female beginnt mit einem ausgezeichneten Zwischenspiel über den guten alten sexuellen Unfug "Justify My Love", das in die zeitlose Art-Déco-"Vogue" übergeht (mit den richtigen Dias, die im Hintergrund mit den Porträts der zitierten Stars laufen) und mit dem Spiegelspiel im "Erotic Candy Shop" fortgesetzt wird, bevor der bahnbrechende Hit "Human Nature" eine Renaissance erlebt. Er war schon so stark zu seiner Zeit, dass Madonna von Evita beruhigt werden musste. MDNA verzichtet indes auf das klug gewählte futuristische Korsett und den Herrenanzug und steht nur in einem unscheinbaren Look vor uns, in dem man "Like a Virgin Waltz" und "Love Spent" verkaufen kann. Deshalb kann sie so selbstsicher sein und den Rest des Konzerts so beenden, dass alle wütend auf sie sind. Aber wen kümmert das schon, wenn ihr ab dem Moment an, in dem sie sich auf dem Klavier breitmachte, ein nasser Saal sicher war? (02.11.2013)