Top Gun: Maverick

Top Gun und seine Fortsetzungen sind für mich aus mehreren subjektiven und objektiven Gründen nostalgisch, bewegend und symbolisch. Die erste Folge habe ich als Kind mit meinem Vater in einem Kleinstadtkino mit Holzsitzen gesehen. Nach dreißig Jahren wiederholten wir diese Erfahrung in einem Kleinstadtkino, allerdings in einem bequemen Sitz, von denen unser Kino bei der Rekonstruktion einige erworben hatte. Val Kilmer, das wohl berührendste Element der Fortsetzung - wie das Drehbuch sich mit seinem Lebensschicksal auseinandersetzt und es zumindest symbolisch in die Geschichte einbaut. Tom Cruise, ein Schauspieler, der seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingsschauspielern gehört, und verdammt noch mal, egal wie er es anstellt, wenn wir alle mit 60 so aussehen würden, wäre die Welt voller gut aussehender Männer. Das Gleiche gilt für Jennifer Connelly im weiblichen Kontext. Ich habe jede Minute und jede Szene sehr genossen und stimme zu, dass dies eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten und eines der größten Kinoereignisse dieses Jahres ist. Die Kampfszenen sind super dicht, und die Hyperkorrektheit hat mich diesmal überhaupt nicht gestört. Am Ende fehlte also wohl nur noch "Take my breath away"... (28.05.2022)

Es muss zwar nicht gerade überraschend, innovativ oder fehlerfrei sein, aber im neuen Top Gun: Maverick ist alles so effektiv, fesselnd und einfach "richtig" gemacht, dass es für mich das perfekte Publikumserlebnis der letzten Monate war. So macht man Fortsetzungen nach Jahren, so macht man Hollywood-Blockbuster, so macht man einfach FILM. Und nach dem Kino unerwartet während der magischen Stunde bei orangefarbenen Aura der untergehenden Sonne zurückzukehren, war das i-Tüpfelchen auf dem Kuchen. (05.06.2022)

Ein ideales Hollywood-Erlebnis, ausgeklügelt bis ins kleinste Detail. Eine große Portion Nostalgie und ein gut genutzter Starglanz von Tom Cruise, über den schon zu Zeiten des Tschechoslowakischen Filminstituts festliche Oden geschrieben wurden. Das Warten bis zum Ende der Covid-Beschränkungen hat sich gelohnt. (02.06.2022)

Zum ersten Top Gun, wenn ich Hot Shots nicht mitzähle, konnte ich mich erst vor zwei Tagen aufraffen, damit ich mir im Kino den zweiten Teil ansehen kann, der jetzt überall in Superlativen besprochen wird. Da ich den ersten Teil erst jetzt gesehen habe, konnte ich nicht mit nostalgischen Erwartungen an den zweiten Teil herangehen, so wie man alte Freunde nach x Jahren wieder trifft. Die erste Folge ist ein Achtziger-Jahre-Gag wie kein anderer, aber einen gewissen Kultstatus als Männerfilm kann man ihm nicht absprechen. Der zweite Top Gun, der nach 36 (!) Jahren in die Kinos kam, hat mich in vielerlei Hinsicht wirklich überrascht. Obwohl er wieder diese Macho-Atmosphäre verströmt, fühlt er sich nicht so flach (und leicht albern) an wie sein Vorgänger und enthält sogar mehr als einen starken Moment, der gelegentlich eine dicke Konzentration von Zwiebeln im Kino verursachte. Außerdem gefiel mir die Besetzung der sympathisch-charmanten Jennifer Connelly und sogar Miles Teller, dessen Gesicht (wie auch das von Tom Cruise) mir bisher nicht wirklich zugesagt hat, aber in diesem Film hat es mich überrascht (außerdem ist es den Maskenbildnern gelungen, eine verblüffende Ähnlichkeit mit Goose hervorzurufen). Ich lobe auch die kleine, aber umso eindrucksvollere Rolle von Val Kilmer. Aus technischer Sicht ist es ein solide gedrehtes Werk mit einer Reihe atemberaubender Aufnahmen, von denen einige subtil auf den ersten Film verweisen, während andere die heutigen technischen Möglichkeiten voll ausschöpfen. Am Ende wären es zwar keine reinen fünf Sterne, aber ich muss zugeben, dass mich Maverick diesmal wirklich mitgerissen hat. P. S. "Don't think. Just do." (29.05.2022)

Es ist längst bekannt, dass Kosinski sowohl die visuelle Seite als auch die Emotionen beherrscht. Hier wird er außerdem von Bruckheimer und Cruise auf einer sehr angenehmen Welle der Nostalgie getragen. Die Verbindung mit dem ursprünglichen Film ist sehr liebevoll, die Beweggründe der Figuren sind komplexer und umfangreicher. Die Fans vom Original bekommen dasselbe, es ist aber besser und mehr. Die Actionszenen haben ein Upgrade bekommen, es ist eine zuvor noch nie gesehene, physisch sorgfältig gemachte Flugshow wie von Nolan. Ich war schon lange nicht mehr in dem IMAX-Sitz so gefesselt. Den fünften Stern bekommt der Film nicht, weil das Handlungsschema die ersten 90 % der Laufzeit vorhersehbar war; so, damit es den Fans vom Original gefällt. Die letzten 10 % der Laufzeit sind dann eine märchenhafte und tolle Hollywood-Attraktion. Ich habe mich auch über die Eingliederung der Figur von Val Kilmer gefreut. (25.05.2022)