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Einer der großen Klassiker des deutschen Stummfilms, der einzige Film, der die beiden Stummfilm-Stars Asta Nielsen und Greta Garbo zusammen gedreht haben: Die freudlose Gasse thematisiert die Inflationszeit der 20er Jahre und ist eines der durch die Zensur am meisten verstümmelten Werke der Filmgeschichte. (Edition Filmmuseum)

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NinadeL 

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Deutsch Dank der Tatsache, dass Die freudlose Gasse gerne als Brücke zwischen der Zeit in Schweden und der Hollywood-Ära von Greta Garbo betrachtet wird, ist unter diesem Aspekt vieles andere verloren. Und genau so viel ist hinzugekommen. Eine dieser Geschichten war auch der Wunsch nach einem gemeinsamen Film von Garbo und Marlene Dietrich. Die undurchsichtige Situation des Filmvertriebs, die endlosen Zensurmaßnahmen und die seltsamen Gerüchte über die Praktiken beim Film in den turbulenten 1920er Jahren waren dem ausgesprochen zugetan. Viele Jahre lang war nur ein kurzer Ausschnitt des Films verfügbar, der jetzt ideale zweieinhalb Stunden lang ist. Und in diesem Fragment ist nicht viel mehr als der Grundstrang der Geschichte mit Garbo alias Greta Rumfort übrig geblieben, praktisch der gesamte Handlungsstrang mit Asta Nielsen alias Maria Lechner und somit auch der ihrer Zeitgenossin Hertha von Walther sind verschwunden. Und es waren Ausschnitte aus der Figur von Walther, die den Gedanken aufkommen ließen, dass es in Wirklichkeit Marlene sein könnte. Diana McLellan hat dieser "Entdeckung" ein ganzes Kapitel ihres Buchs "The Girls: Sappho Goes to Hollywood" gewidmet. Zu ihrer Verteidigung muss ich hinzufügen, dass sie daran völlig unschuldig war; der Mythos um die rivalisierenden Stars von MGM und Paramount hat seinerzeit ein ganzes Jahrzehnt elektrisiert, also muss er irgendwie bis heute überlebt haben. Aber wie sieht es mit dem aus, was die Gasse tatsächlich bietet? Ein ausgezeichnetes Kammerspiel über die Nachkriegskrise in Wien. Die Kluft zwischen den Hungernden und Mittellosen und denen, die noch Geld zum Ausgeben haben, ist größer geworden. Garbo spielt ein junges Mädchen aus der Fleischschlange, das sich um ihre jüngere Schwester und ihren Vater kümmert. Während einer hoffnungslosen Nacht in dieser Schlange kreuzt sich ihre Geschichte mit der von Asta Nielsen, die in der Beziehung zu ihrem Freund eine glückliche Zukunft sieht. Ihre Eltern quälen sie, aber als sie entdeckt, dass ihr Freund ihre Beziehung nicht ernst nimmt, ist sie gezwungen, das Angebot, sich aushalten zu lassen, anzunehmen... Damit erhält Asta die nächste große Rolle ihrer Karriere, und sie übertrifft die Garbo ohne mit der Wimper zu zucken. Vor allem der 4. Akt bietet eine faszinierende schauspielerische Gestaltung einer überaus verzweifelten Frau. Aber vor der Garbo lag ihre große Zukunft erst noch, Asta war zu dieser Zeit bereits ein ewiger Star. Hunger und Ruin kreuzten das Schicksal der Wienerinnen und Wiener im Jahr 1921 - und in der Tat genügte für diese Bilanz ein Abstand von lediglich vier Jahren, um diese Krise zu definieren. Durch diesen Erfolg wurde Pabst auch als Regisseur bekannt und konnte dank der späteren intensiven Zusammenarbeit mit Henny Porten, Brigitte Helm und Louise Brooks seine besten Filme drehen. Er scheute auch nicht davor zurück, sich weiterhin mit Antikriegsthemen und anderen spezifischen Genres zu beschäftigen. Bei seiner Filmografie ist einfach ein Vergnügen, sich mit ihr zu beschäftigen. () (weniger) (mehr)

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