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Petra Odetzki ist die populäre Moderatorin der Fernsehshow “Zielscheibe”, einer “Aktenzeichen XY – ungelöst” ähnlichen täglichen Sendung. Durch mehrere öffentliche Aufrufe in “Zielscheibe” gelingt es der Polizei, den vom internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Völkermords gesuchten Serben Ante Besic zu verhaften. Besic kann aber wenige Stunden später wieder fliehen und löst damit eine beispiellose von Petra Odetzki in ihrer Show angetriebene Hetzjagd auf ihn aus. Doch dann geschieht das Undenkbare: Die Moderatorin wird in ihrem Haus erschossen aufgefunden. Sie wird von der Bevölkerung zur Märtyrererin erkoren, der Todesort zum Wallfahrtsziel. Kommissar Max Palu hat es schwer in dem nun einsetzenden Medientrubel seine Ermittlungen zu führen, denn noch rücksichtsloser als Petra Odetzki geht ihr Ehemann und Produzent Tom mit den Publikumsemotionen um. Als neuer Moderator der “Zielscheibe” fahndet er mit hohem Aufwand nach Besic und bricht dabei einen Quotenrekord nach dem anderen. Odetzki will Besic als Erster, noch vor der Polizei, der Öffentlichkeit in seiner Show präsentieren. Palu lässt sich allerdings nicht bluffen. Mit der ihm eigenen Sturheit und seinem kriminalistischem Spürsinn durchschaut er das Spiel, kann im letzten Moment eine Lynchjustizaktion verhindern und den wirklichen Täter entlarven. Mit dieser Geschichte des modernen Reality-TV greift Palu-Film Nummer 13 wieder ein brisantes Thema auf. So verblüffend die Geschichte dem Zuschauer teilweise auch erscheinen mag, die Parallelen zu aktuellen Sendeformen sind sehr deutlich. Mit schneller Schnittfolge, dramaturgisch durchdachten Sequenzen und der Darstellung einiger skrupelloser Medienprofis kommt diese unglaubliche Tatort-Story der heutigen Fernsehrealität bedrückend nahe. Regisseur Robert Sigl hat eine bedrohliche Mischung aus „Aktenzeichen XY – ungelöst" und „Big Brother" geschaffen, die nicht mehr so weit von unserer Fernsehwirklichkeit entfernt ist, wie wir uns das vielleicht wünschen. (ARD)

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