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NinadeL 

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Deutsch Der Film Třetí rota ist Teil des Legionärswerkes von Josef Kopta. Den ersten Roman der lockeren Trilogie schrieb er mit zehn Jahren Abstand im Jahre 1924, fünf Jahre später folgte "Třetí rota na magistrále", und 1934 schließlich schloss er sie mit "Třetí rota doma" ab. Die Verfilmung der ersten beiden Romane basiert auf einem gemeinsamen Drehbuch von Kopta und Wasserman, in dem das Schicksal des Einzelnen zugunsten des Schicksals des Kollektivs verschwindet. Das Ergebnis ist ein guter Film, die Szenen von der Front sind dynamisch, die vorrevolutionären Russen werden authentisch von ihren Landsleuten gespielt, die damals im tschechoslowakischen Exil lebten. Er steht in der guten Tradition der Stummfilme aus dem Legionärsmilieu wie For the Freedom of the Nation oder Plukovník Švec. Das Hauptproblem für die heutige Rezeption ist jedoch das völlige Fehlen einer schauspielerischen Leitung, für die Innemann keine Zeit mehr hatte. Obgleich Korbelář hier sein Debüt in einer recht großen Rolle gab und sich als geeigneter Typ für den entsprechenden Stoff erwies, war er in der Dialogarbeit noch zu unerfahren, um sich selbst überlassen zu bleiben. Und so könnten wir die mal besseren, mal schlechteren, aber immer völlig uneinheitlichen Leistungen von Hlavatý, Smolík, Fiala, Štěpánek oder Plachta mit Struna oder Rovenský bewerten, bis wir bei E. A. Longen ankommen, für den es der letzte Versuch war, eine Rolle in einem Tonfilm zu spielen. Karel Smrž, der sich noch gut an seine Leistung in The Affair of Colonel Redl erinnerte, die er für ausgezeichnet hielt, kommentierte bei der Premiere die Schwäche seiner Leistung. Ein besonders wertvolles Zeugnis übrigens, denn bis heute ist keine Kopie von Redl erhalten geblieben. Die weiblichen Rollen von Ženíšková, Nedošinská oder Blažková haben einen völlig marginalen Charakter. ____ Für mich persönlich hat Třetí rota besonderen Wert, weil es einer der letzten Tonfilme der Ersten Republik ist, auf den ich fast 20 Jahre gewartet habe. Wie die legendären Mädchen des Quartetts, die Korbelář liebten und an die Kinorevue schrieben, um ein Autogramm zu bekommen, war auch ich in sein männliches Profil verliebt und wollte sein Filmschaffen von A bis Z verfolgen. ()