Tchyně

Ich möchte natürlich auf gar keinen Fall das Thema von Nevěsta schlechtreden, das immer noch aktuell ist und Aufmerksamkeit verdient. An dem Film hat mich aber eine Sache schrecklich gestört, und zwar das – meiner Meinung nach – völlig unglaubwürdige Drehbuch von Markéta Zinnerová. Jede Figur ist eine unglaubhafte Karikatur (der grausame Vladislav Beneš hätte noch kleine Kinder fressen und der liebe Miroslav Vladyka Kätzchen aus brennenden Häusern retten müssen – dann wäre es perfekt gewesen). Die Dialoge und innere Monologe hat Zinnerová mit Weisheiten wie "Frauen sind wie Katzen“ oder "sie trägt es in sich wie ein Kind“ und Aussagen über "zerrissene Ketten“ und "Abdrücke der Vergangenheit“ gewürzt… Und dazu die ungewöhnlich nervige Musik von Petr Hapka… Kein besonders guter Film.__P.S. Die Fortsetzung Tchyně ist Gott sei Dank ein bisschen besser und realistischer, obwohl die Figuren immer noch eine auffällige literarische Sprache sprechen. (05.07.2012)