Migi to Dali

Ich muss bestätigen, dass man, um wirklich zu verstehen, worum es in dieser Serie geht, bis zur dritten Folgekommen muss. Und ich muss auch zugeben, dass ich dort nicht hingekommen wäre, wenn man mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Ursprünglich habe ich die Serie nach einer Folge gedropt, weil sie mir nicht viel gesagt hat, und nach meiner Erfahrung mit dem vorherigen Werk von Nami Sano war ich fast sicher, dass die ganze Serie nur darum geht, wie ein Junge immer verrückter verschleiert, dass es eigentlich zwei sind, dass es sich um identische Zwillinge handelt. Die Serie Sakamoto desu ga? konnte nämlich buchstäblich einen Witz in zwölf Folgen gekonnt abwechseln, und das andere Werk von Nami Sano sah zu Beginn sehr ähnlich aus. Außerdem haben mich Migi und Dali im Einführungsteil nicht wirklich beeindruckt, und die Charaktere um sie herum haben mich überhaupt nicht gepackt, und genauso wie bei dem bereits erwähnten Sakamoto war es oft zu leicht bizarr, übertrieben, manchmal sogar theatralisch. Auf der einen Seite bedeutet das, dass Originalität garantiert ist und man sicher nicht gelangweilt ist, aber oft stieß es für mich mit der ernsteren, mysteriösen und thrillerhaften Handlung, die in der zweiten Hälfte beginnt, zusammen, und nicht nur damit. Als ob die Serie plötzlich eine Komödie, ein Drama, einen Thriller, einen psychologischen Horror, einen Familienfilm, eine Theatervorstellung, ein Märchen und wer weiß was noch sein wollte - kurz gesagt, es ist zu einem bestimmten Zeitpunkt eine verrückte Genre-Kollision, die manchmal interessant und unerwartet funktioniert, aber manchmal überhaupt nicht. Trotzdem ist es jedoch eine schön durchdachte und starke Geschichte, und die Charaktere werden wirklich geschätzt, je mehr man sie kennenlernt. Außerdem hat es wirklich ein angenehmes (angesichts der Weihnachtszeit) und interessantes Ende. In jedem Fall muss ich für den schwächeren Start und die Genre-Kollision, die mein Gesamterlebnis stark gestört hat, etwas abziehen, aber meiner Meinung nach verdient die Serie dennoch starke 3 Sterne. 6,4/10 (25.12.2023)