Ring of Passion

Der erste TV-Versuch von Fox, das Drama vor dem Hintergrund zweier der berühmtesten Kämpfe des Boxsports - Max Schmelings und Joe Louis´ - nachzustellen. Zum ersten Mal besiegte Max Joe im Jahre 1936, und 1938 gab es ein Unentschieden bei der Revanche. Was spielt es da für eine Rolle, dass beide vor diesen Wettkämpfen interessante Schicksale hatten und danach ein noch interessanteres Leben führten? Obwohl Joe ein sehr erfolgreicher Boxer war, hatte er außerhalb des Rings weniger Glück. Seine Neigung, auch in anderen Sportarten erfolgreich zu sein, gingen nicht gut aus, und er verlor schließlich seinen gesamten Besitz. Max hingegen fand nach dem Krieg wieder zu sich und konnte seinen Freund Joe dank seiner Arbeit bei Coca Cola viele Jahre lang unterstützen. In der Tat waren diese Rivalen im Ring begeisterte Freunde im zivilen Leben, und so begruben sie schließlich jeden Einfluss der amerikanischen und deutschen Propaganda, die ihre Beziehung gerne als politisch oder rassisch inkorrekt darstellte. Den Zusatz zu dieser Miniatur, die in nur zwei Jahren spielt, bildet die Interpretation der Anny Ondra durch Peter Sellers' Ex-Frau Britt Ekland. Letztere sticht neben den anderen recht naiven Darbietungen nicht hervor, Stephen Macht und Bernie Casey sind wahrscheinlich bessere Sportler als Schauspieler. Jemand hat sogar auf IMDb darüber nachgedacht, Anny in Amy Ondra Schmeling umzubenennen, aber das stimmt nicht, die Untertitel sprechen eine deutliche Sprache, der Fehler liegt nur in der Datenbank. Theoretisch würde auch das Alter passen, denn Ekland war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 35 Jahre alt, was Annys Alter im Jahr 1937 entsprach. Natürlich sind die Kostüme, das Make-up und die Kulissen ziemlich daneben, es fehlen nur noch Goebbels und Hitler in Lycra. Das Einzige, was dankbar aufgenommen werden kann, ist die Erwähnung, dass Anny eine vielbeschäftigte Schauspielerin war und aus der Tschechoslowakei stammte. (10.08.2010)