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Wie sagt doch der Valentin Gruber immer so schon: A bissel was geht alleweil? Für Kurt Potlesch geht gar nix mehr! Der Mann, zu 10 Jahren Haft verurteilt für den Mord an Wilhelm von Stromberg, sieht keinen Ausweg mehr. Seine angebetete Frau hat ihn verlassen, und jetzt muss er auch noch miterleben, wie Falco von Stromberg, der ihn damals zu dem Mord angestiftet hat, aus dem Gefängnis entlassen wird. Er versucht, sich umzubringen - und macht endlich auf sich aufmerksam. Valentin, er hat gerade die Prüfung für den höheren Polizeidienst absolviert und wartet nun doch ein bisschen nervös auf das Ergebnis, nutzt seine freie Zeit und besucht Potlesch auf der Krankenstation. Hier erfährt er, dass Potlesch seit langen Jahren an schweren Depressionen leidet, immer nur notdürftig und oberflächlich behandelt wurde, mit Tabletten aufgeputscht, mit anderen Tabletten beruhigt, nie wirklich ernstgenommen. Daran, so resümiert Potlesch heute, sei auch seine Ehe kaputtgegangen. Wer will denn schon mit so einem Mann zusammenleben, dem immer alles egal ist und der ja auch eigentlich gar kein richtiger Mann mehr ist - "die Tabletten, verstehst...".
Ja, und dann habe er halt das ganze Zeug auf einmal abgesetzt. Einfach so, auf eigene Faust, seinem Arzt habe er eh nicht mehr vertraut. Sauschlecht sei's ihm gegangen, aber dann sei der Falco von Stromberg gekommen und habe gesagt: "Wenn der Alte erst tot ist, dann wird alles besser, dann gibt's 100.000 Mark und dann nimmst Du Deine Anita mit in den Süden..." Vor Gericht habe er nicht darüber sprechen wollen: "Ich bin zu stolz gewesen... - wahrscheinlich... und meiner Frau wär's peinlich gewesen... Über so was redet man doch nicht öffentlich...oder?" Valentin Gruber ist fest davon überzeugt, dass das Gerichtsverfahren neu aufgerollt werden muss: Der Mann war vermindert schuldfähig. Das meint auch sein Freund Bernie Ziegler, der sofort regen Anteil an dieser neuen Entwicklung nimmt - sowohl als Mensch als auch als rasender Reporter vom Schliersee. Als der kann er nämlich eine gute Story dringend gebrauchen, zumal ihm die Gaby Müllerschön mit ihrer schnellen Zungen und ihrem flinken Köpfchen ganz schön Konkurrenz beim Radio am Berg macht. Auch Gerhard Vollmer, Rechtsanwalt und Neffe von Agnes, findet den Fall Potlesch höchst interessant. Er sieht gute Chancen für eine Revision des Urteils, wenn es zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens käme. Doch der Richter Kage, verantwortlich auch für die Haftentlassung von Falco von Stromberg, mauert massiv und lehnt Vollmers ersten Antrag auf Wiederaufnahme kategorisch ab. Valentin und Gerhard Vollmer geben nicht auf, im Gegenteil, doch sie wissen: Nun muss ein fundiertes Sachverständigen-Gutachten her über die Wirkung der Medikamente, unter denen Potlesch stand. Doch der Sachverständige verlangt konkretere Angaben. Auskunft gäbe Potleschs Krankenakte...
Und hier geht nun der Sensationsreporter samt Gerechtigkeitsfanatiker mit Bernie Ziegler durch. Miriam Storz, seine Freundin, arbeitet bei genau jenem Dr. Holzhauer, der Potlesch damals behandelt hat. Und Bernie verschafft sich - ohne Miriams Wissen und gegen ihren Willen - Einblick in die Krankenakte. Damit nicht genug: Er verarbeitet seine geklauten Informationen zusammen mit den vertraulichen von Valentin zu einem aufsehenerregenden Beitrag für sein Radio vom Berg. Doch Bernies Triumph wegen seiner journalistischen Großtat währt nur kurz: Seine Verlobte Miriam, fristlos entlassen, fühlt sich hintergangen und ausgenutzt - sie geht - sein Chef Dr. Konz, aufgestachelt vom empörten Arzt Holzhauer, findet endlich einen Anlass zur Kündigung - Bernie muss gehen - seine Kollegin Gaby Müllerschön, engagiert und karrierebewusst, erbt Bernies Chefsessel im Radio vom Berg - sie bleibt! Allerdings hat Bernies Tat auch ein Gutes: Das Gerichtsverfahren Kurt Potlesch wird wiederaufgenommen! Und was dann, fragt sich Potlesch bang, "mal angenommen, Valentin, ich komm tatsächlich wieder `raus, irgendwann... - was mach ich dann?" Auch der Gruber Valentin, inzwischen erfolgreich examiniert und ernsthaft vorgesehen für den Revierleiter-Posten in Miesbach (übrigens auch von Bode, der den Intimfeind gern aus Sassnitz scheiden sähe...) blickt ein wenig unschlüssig in die Zukunft. Doch wie heißt noch sein Lieblingsspruch? "Und ist der Berg auch noch so steil, a bissel was geht alleweil...!" (Sat.1)

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