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Kritiken (3 561)

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Billy the Kid - Einer muss dran glauben (1958) 

Deutsch Paul Newman ist als Billy the Kid ausgezeichnet. Die Rolle des jungen und eingebildeten Mannes mit einer verdammt schnellen linken Hand hat er perfekt gemeistert. Sein junger Herr Bonney ist unvergesslich. Schlimmer ist es bei John Dehner, dem Darsteller von Pat Garrett. Man merkt, dass Penns Film ihre Freundschaft so natürlich wie möglich, aber gleichzeitig möglichst dramatisch darstellen wollte. In dieser Hinsicht hat Dehner versagt. Entweder brummt er nur unauffällig vor sich hin oder er übertreibt es plötzlich. Das passiert z. B. in der Szene nach der Hochzeit, wo er wie ein verrückter Schachtelteufel springt. Es sah fast so aus, dass er einen Herzinfarkt bekommen wird. Im Rest des Films findet man eine ganze Reihe von originellen und für die damalige Zeit sicherlich auch mutigen Szenen (die Reaktion des kleinen Mädchens und seiner Mutter, wenn Billy auf der Straße einen Gesetzeshüter erschießt). Ansonsten ist er aber ziemlich schwarzweiß und damit meine ich nicht nur das Bild. Dreieinhalb. Mit Peckinpahs Werk sollte man diesen Film natürlich lieber nicht vergleichen.

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Der Mackintosh Mann (1973) 

Deutsch Für Oldschool-Spionagefilme aus dem Kalten Krieg habe ich eine Schwäche. Der Mackintosh Mann sieht nicht so realistisch aus wie Ipcress - Streng geheim, er ist nicht so ausgezeichnet und fesselnd geschrieben wie Finale in Berlin und eigentlich ist er auch nicht so hinreißend wie Das Quiller Memorandum - Gefahr aus dem Dunkel. Trotzdem wäre es schade, ihn für immer abzuschreiben. Ich würde sagen, dass es sich um einen soliden Beitrag zu dem Genre handelt, in dem nichts Wichtiges fehlt. Anderen Zuschauer*innen als seinen Fans wird er aber wahrscheinlich nicht gefallen. Paul Newman ist wie immer gut, witzig und sympathisch. John Huston hat wieder gute Arbeit geleistet (die Flucht aus dem Haus und die Flucht vor dem Hund, die Verfolgungsjagd vom Mercedes und dem hässlichen alten Lkw), die Musik von Maurice Jarre erinnert (im besten Sinne des Wortes) an die stimmungsvollen Werke von John Barry… Der Film war gut.

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Verrückt nach Mary (1998) 

Deutsch Ben Stiller hat etwas an sich. Ohne ihn hätte ich nämlich Verrückt nach Mary bei weitem nicht so unterhaltsam gefunden. Stillers unbestreitbares komödiantisches Talent hat dafür gesorgt, dass die besten Szenen des Films (der erste Versuch, Warren einen Baseball zu schenken, die Passage mit dem Anhalter, der Verhaftung und dem Verhör sowie der Kampf mit dem kleinen Hund) wirklich die besten sind. Ja, ich weiß, dass er sie (wahrscheinlich) nicht geschrieben hat. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie mit einem anderen Schauspieler so gut funktioniert hätten. Obwohl ich sonst vielleicht einen Stern weniger gegeben hätte, weil mir viele Dinge, die andere Zuschauer*innen anscheinend sehr lustig fanden, nicht gefallen haben (alles mit Magda, dann natürlich das Haargel, die dummen Liedermacher, Tucker und die Schlüssel), bekommt der Film dank Stiller drei Sterne. Und nicht nur das – wegen seiner Szenen werde ich mir Verrückt nach Mary sicherlich noch einmal anschauen.

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Snatch - Schweine und Diamanten (2000) 

Deutsch Ein sehr guter Film. Sehr witzig, manchmal auch spannend, mit gelungenen Monologen und Dialogen… Schade, dass es in ihm so viele Figuren gibt… Obwohl jeder, der in Ritchies Film auftaucht, eine Rolle hat, die so geschrieben wurde, dass man sich die entsprechende Figur leicht merken sollte, ist es gar nicht einfach. In der letzten halben Stunde muss man sich wirklich sehr konzentrieren. Man muss sich daran erinnern, wie es eigentlich am Anfang war, wer wen angerufen hat, wer wem welchen Auftrag gegeben hat… Ein Glück, dass ich Lust habe, mir Snatch - Schweine und Diamanten noch einmal anzuschauen. Ich hoffe, dass ich beim zweiten Mal alles verstehen werde.

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Walk The Line (2005) 

Deutsch Die DVD mit Walk The Line, dem Film über meinen Lieblingssänger, habe ich schon lange. Einerseits habe ich mich auf den Film gefreut, andererseits habe ich ihn lange vor mir hergeschoben. Ich hatte Angst, dass er mir nicht gefallen wird, dass er meinen Vorstellungen nicht entsprechen wird, dass er miserabel sein wird und dass ich dann wütend sein werde und mich frage, warum ihn überhaupt jemand gedreht hat, wenn er nicht imstande war, es ordentlich zu machen. Gestern habe ich mir den Film aber endlich angeschaut. Und was soll ich sagen – nach dem Anfang im Gefängnis Folsom State Prison sind alle meine Befürchtungen verschwunden. Die ganzen zwei Stunden habe ich die Schauspielleistungen von Joaquin Phoenix (er hat wirklich jede Bewegung von Cash perfekt gelernt und besonders bei den Aufnahmen von weitem sieht er wirklich wie Der Mann in Schwarz aus) und Reese Witherspoon bewundert. "Johnny und June“ wären mit ihnen bestimmt zufrieden gewesen (sie haben ja auch beide Schauspieler ausgesucht). Ich habe gesungen, gelächelt, im Rhythmus gestampft und all die herausragenden Persönlichkeiten beobachtet, die in der Geschichte auftauchen – von Elvis und Jerry Lee Lewis über Waylon Jennings bis hin zu Carl Perkins und der Carter Family. Der Film ist wirklich großartig. Das, was ich vor allem von Fotos gekannt habe, ist zum Leben erwacht. Und es ist hervorragend. Das mehr oder weniger gewöhnliche Drehbuch werde ich nicht kritisieren. In diesem Fall handelt es sich um eine Darstellung eines wichtigen Lebensabschnitts einer tollen Person. Wir können froh sein, dass kein tränenreicher und langweiliger Film entstanden ist, sondern ein so schwungvoller Streifen. Ich gebe dem Film vier Sterne und aus Respekt zum Meister Cash kommt noch ein fünfter dazu. Ich habe nur zwei Kritikpunkte. Einen kleineren und einen größeren. Der kleinere: Das Konzert in Folsom hätte wenigstens einen Song mehr haben sollen. Der größere: Wie konnten die Drehbuchautoren Bob Dylan vergessen?

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Ein mutiger Weg (2007) 

Deutsch Irgendwo habe ich gelesen, dass Daniel Pearl in Wirklichkeit nicht so unschuldig war. Als Journalist hat er angeblich in allem herumgebohrt, was er auch nur ansatzweise heikel fand. Er soll zu ehrgeizig und manchmal auch arrogant hartnäckig gewesen sein. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich denke aber, dass er nicht so sein konnte, wie ihn der Film Ein mutiger Weg zeigt. Also ein nichtsahnender und braver Mann, naiv und neugierig, der sich trotz aller Erfahrungen, die er als Journalist gesammelt hat, in eine Falle locken lässt. Falls doch, dann tut mir seine Frau im Nachhinein noch mehr leid, weil sie keinen wachsamen Mann geheiratet hat, sondern einen Trottel, der sich eigentlich selbst umgebracht hat. Aber zurück zu dem Film. Er ist nicht besonders gut und leider ist er auch ziemlich einseitig. Am meisten hat mir eine Reaktion darauf gefehlt, wie hartnäckig sich die USA weigerten, die Forderungen der Entführer zu erfüllen (oder über ihre Erfüllung zumindest nachzudenken), und wie darauf die US-amerikanische Öffentlichkeit reagierte. Das Drehbuch ist sehr seltsam geschrieben. Ich hatte fast den Eindruck, dass es in ihm keine Emotionen gibt. Angelina Jolie hat aber ihr Bestes gegeben. Am Ende, als sie vom Tod ihres Mannes erfährt, übertreibt sie so sehr, dass sie glaubhaft ist. Die Regie und die Musik sind auch nicht besonders gut. Ich lobe nur die sympathische Schauspielerin Archie Panjabi. Zweieinhalb.

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Lesbian Vampire Killers (2009) 

Deutsch Eine gelungene Komödie im Stil vom unübertrefflichen Film Shaun Of The Dead. Diejenigen, denen der erwähnte Film nicht gefallen hat, werden wahrscheinlich auch in diesem Fall nicht zufrieden sein. Ich habe mich aber amüsiert und war froh, dass endlich wieder eine Parodie des Horrorgenres entstanden ist, die keine Tarantino- und Rodriguez-Elemente (Death Proof - Todsicher, Planet Terror) hat und die nicht voll von ekligen Dingen, überflüssig zur Schau gestellten nackten Teilen von Männer- und Frauenkörpern und doofen Figuren ist. Lesbian Vampire Killers ist sehr oft superwitzig (die erste Beseitigung mit der Axt, der Pfarrer und seine gemeinsamen Szenen mit Fletch). Der Film enthält keinen Fäkalien-Humor oder andere Arten vom ekligen Humor. Die Laufzeit ist angenehm, man langweilt sich nicht. Die Haupthelden sind sympathisch, ein Mädchen ist schöner als das andere… Die Regie ist einfallsreich und weiß, dass Timing kein Schimpfwort ist. Vier Sterne (und ein Stückchen vom fünften für die letzte Aufnahme). ___ PS: Die Musik von Debbie Wiseman ist besser als alles, was Danny Elfman seit Sleepy Hollow komponiert hat (es ist egal, dass sie sich dort ein bisschen inspirieren ließ).

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Gangs of New York (2002) 

Deutsch Eine ausgezeichnete Schauspielleistung (Day-Lewis) und einige gute Schauspielleistungen (DiCaprio, Reilly, Gleeson) kämpfen mit dem miserablen Drehbuch, mit Scorseses fader Regie und einer enorm übertriebenen Laufzeit. Die Kämpfe zwischen den Gangs verwandeln sich nach ungefähr einer Stunde in den Kampf des Zuschauers gegen Langeweile… Und die Langeweile siegt. Beeindruckende Szenen könnte man an einer Hand abzählen. Der Film möchte manchmal als ein im kleinen Rahmen gehaltenes Drama und manchmal als ein ausladendes Epos wirken. So richtig gelingt ihm aber keines von beiden. Die Musik hat mich auch ziemlich stutzig gemacht. Nicht die von Howard Shore, sondern die moderne, welche bei dem Kampf am Anfang erklingt. Ich kann es irgendwie nicht nachvollziehen, warum man sie benutzt hat. Ganz zu schweigen von dem langsamen Abschlusslied von U2. ___ PS: Liam Neeson war hier ungefähr fünf Minuten zu sehen. Nach Daniel Day-Lewis hat er mich aber am meisten beeindruckt.

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Below - Da unten hört dich niemand schreien (2002) 

Deutsch Filme oder Bücher, deren Handlung in U-Booten spielt, finde ich immer gruselig. Und es muss gar nicht spuken. Ich war aber neugierig, was passieren wird, wenn man einen klaustrophobischen Metallsarg auf dem Meeresgrund mit übernatürlichen Erscheinungen kombiniert. Das Ergebnis war gar nicht mal so schlecht. Below - Da unten hört dich niemand schreien ist ein klassischer Geisterfilm. Es ist nicht so schwer, in den ersten zwanzig Minuten den Hauptplot und die Pointe zu erraten (Ist dies vielleicht Aronofskys Beitrag zum Drehbuch?). Die Kulissen vom Zweiten Weltkrieg verleihen ihm aber einen Hauch von Originalität. Below - Da unten hört dich niemand schreien profitiert auch von den eher unbekannten, aber gut spielenden Darsteller*innen, Twohys geschickter Regie, Revells dynamischer Musik und dem Drehbuch, das voll von Momenten ist, welche sich das Publikum merken wird – das Grammofon ("Sing, Sing, Sing" von Benny Goodman in einem Horrorfilm? Warum nicht!), die Ladung, die im U-Boot rollt (eine unheimlich spannende Szene), die Haken, die Taucher und die Rochen und die Reparatur des Schiffs, die heiße Tür und das, was danach kommt… Dem Film hat nur die zu lange Laufzeit geschadet. Ihretwegen gibt es zwischen diesen (und anderen guten) Szenen langweilige Passagen.

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(500) Days of Summer (2009) 

Deutsch Ich weiß nicht. Für eine Komödie war es nicht witzig genug. Außerdem soll (500) Days of Summer angeblich anders als andere romantische Filme sein. Er sah ihnen aber verdächtig ähnlich… Ich musste mich sehr anstrengen, nicht einzuschlafen. Natürlich war der Film nett. Zumindest einmal wird sich in der Handlung wahrscheinlich jeder wiedererkannt haben. Ich bin aber nicht der Meinung, dass es sich um ein Werk handelt, das irgendwie "anders“ ist. Auch die Sprünge in der Handlung, die am Anfang einfallsreich aussehen, fand ich irgendwie überflüssig – wodurch haben sie die Geschichte von Tom und Summer bereichert? Waren es zufälligerweise nicht nur gewöhnliche Flashbacks, die nach Tagen nummeriert waren? Ich weiß, ich stichele zu sehr. Um aber nicht nur zu meckern: Die beiden Hauptfiguren waren wirklich sympathisch (der ständig lächelnde Joseph Gordon-Levitt ist mir am Anfang ein bisschen auf die Nerven gegangen, ich konnte mich an ihn aber gewöhnen). Die Tanzszene (Han Solo?!), die Figur der "kleinen“ weisen Schwester und die Momente wie aus Die fabelhafte Welt der Amélie (die witzige Vorstellung der Helden; schade, dass es so etwas nur am Anfang gab) haben mir auch gefallen. Außerdem hat der Film einen angenehmen Soundtrack. Das ist aber auch schon alles.