Meist gefolgt Genres / Typen / Herkünfte

  • Komödie
  • Drama
  • Action
  • Animation
  • Krimi

Kritiken (3 561)

Plakat

Night on Earth (1991) 

Deutsch Ein nächster hinreißender Film vom ewig originellen Jim Jarmusch. Am meisten haben mir die Geschichten aus New York und Rom gefallen. Das heißt aber nicht, dass ich an den anderen etwas auszusetzen habe. Im Gegenteil. In der Einfachheit liegt die Kraft. Jim Jarmusch weiß es und seine scheinbar kleinen Filme sind so groß… Es ist schwer, etwas über sie zu schreiben. Sehr schwer.__PS: Die Musik von Waits ist wie immer ausgezeichnet.

Plakat

The Help (2011) 

Deutsch Dieser Film ist nicht so eindeutig toll wie z. B. Spielbergs Die Farbe Lila. Er ist aber sehr, sehr gut. Und überhaupt nicht schwarzweiß. Das Drehbuch kombiniert geschickt rührende Geschichten und gefühlvollen Humor. Es hat es nicht nötig, Gewalt und andere Grausamkeiten zu zeigen, die es sicherlich zeigen könnte, um dem Publikum das zu sagen, was es sagen möchte. Außerdem geht es nicht nur um verschiedene Hautfarben, sondern auch um eine ziemlich gute Kritik von zwischenmenschlichen und familiären Beziehungen. Man hat fast das Gefühl, dass in dem Film alles ist. Einschließlich des ein wenig bitteren Finales, das in dem Buch aber noch härter ist (im Film sollte es ursprünglich auch so sein, siehe die gelöschten Szenen auf der DVD). Beide afroamerikanische Hauptdarstellerinnen waren großartig, Emma Stone hat mir auch sehr gefallen. Aber völlig begeistert war ich von Jessica Chastain! Die Geschichte ihrer einzigartig dargestellten Figur, bei der ich am Anfang überhaupt nicht gewusst habe, was ich über sie denken soll, hat mich letztendlich am meisten beeindruckt. Die 140 Minuten sind wie anderthalb Stunden vergangen.

Plakat

Zelig (1983) 

Deutsch Zelig ist ein höllisch unterhaltsamer und gleichzeitig intelligenter Film, in den ich mich gerade verliebt habe. Eine bis ins letzte Detail ausgefeilte Mystifikation und Parodie voll von großartigen Ideen und unvergesslichen Szenen. Ich bin begeistert, meine schlechte Laune ist für heute futsch und Forrest Gump muss ich mir wahrscheinlich nie mehr anschauen. Die nächsten fünf Sterne für Woody Allen. "Zwei fanatische, idiotische, amerikanische Dummköpfe, kriminelle Schweinehu­nde, ruinierten in einer wichtigen Rede unseres Führers den besten Witz…“

Plakat

Zero Dark Thirty - Die Jagd auf Osama bin Laden (2012) 

Deutsch Zu der Osama-Jagd und besonders zu ihrem "erfolgreichen Abschluss“ habe ich meine eigene Meinung. Die berühmte Aufspürung, die Erschießung sowie das "Begraben“ ins Meer sind mit sehr vielen Fragezeichen verbunden. Deshalb habe ich gehofft, dass es irgendein Fragezeichen auch im Film geben wird. Es gab keines. Der Film stammt nicht von Oliver Stone. Stattdessen ist eine 157-minütige und manchmal echt langweilige US-amerikanische Propaganda entstanden, die sich auf gute Schauspielleistungen und Desplats Musik verlässt. Der Film rechnet auch damit, dass ihm das Publikum nach der sehr gut aufgenommenen Aktion am Ende einiges verzeihen wird. Um ehrlich zu sein, für diese positiven Seiten gebe ich dem Film nicht die ursprünglich geplanten zwei Sterne, sondern drei. Ich bin aber nicht besonders zufrieden. Der vorherige Film von Kathryn Bigelow, der mich auch nicht besonders beeindruckt hat, gefällt mir plötzlich ein bisschen mehr.__PS: Wie müsste das Finale von Zero Dark Thirty aussehen, damit der Film von mir einen Stern mehr bekommen könnte? Die Agentin Maya tritt an den Sack mit der Leiche heran und macht den Reißverschluss auf. Einer der Soldaten fragt sie, ob es bin Laden ist. Maya antwortet nicht. Es wird dunkel, der Nachspann kommt. So würde ich viel zufriedener sein.

Plakat

Die neunte Kompanie (2005) 

Deutsch Ein ausladender russischer Kriegsfilm. Zu ausladend. Und obwohl es ein russischer Film ist, macht er ein US-amerikanisches Gesicht. Es stimmt, dass er ab und zu groß und fast bewundernswert ist. Stellenweise wirkt er aber schrecklich theatralisch, peinlich und langweilig. Außerdem war es für mich schwierig, die Haupthelden auseinanderzuhalten, was mich immer stört. Der Film Tobruk ist viel, viel besser.

Plakat

Wolverine: Weg des Kriegers (2013) 

Deutsch Wolverine: Weg des Kriegers ist leider kein gelungener Film. Er ist nicht ausgesprochen schlecht, aber er hat mir ein bisschen weniger als der vorherige Film X-Men Origins: Wolverine und viel weniger als die ersten zwei Teile der Saga gefallen. Dabei strengt sich Hugh Jackman unglaublich an, er mag Logan sehr und weiß, was die Fans sehen und hören wollen. Leider stellt ihm das fade Drehbuch ein Bein. Die Handlung hat sich vom ausgezeichneten Comic von Chris Claremont und Frank Miller inspiriert. Man hat aus ihm aber im Grunde genommen nur die Namen der Figuren, Japan und ein paar Situationen herausgepickt. Die starke und gleichzeitig einfache Geschichte hat man nicht genutzt. Stattdessen ist der Film manchmal überladen und manchmal zu einfach. Am besten wirkt wahrscheinlich die zarte Szene von Wolverine und Mariko, von den Actionszenen hat mir am besten die mit dem Schnellzug gefallen. Der Rest ist einfallslos. Wolverines Toben würde ich jetzt auch nicht als besonders cool bezeichnen (in dieser Hinsicht führt die Szene des Überfalls der Schule aus X-Men 2, wo Wolverine am wolverinemäßigsten ist). Außer dem Anfang in Nagasaki hat mir diesmal auch ein denkwürdiger Moment gefehlt. Davon gab es im vorherigen Film jede Menge. Und wohin ist der Spaß verschwunden? Wer weiß... Ein paar gute Sprüche (ungefähr drei) und mehr nicht. Seien Sie mir nicht böse, aber das Ende war lächerlich. Den eindeutig besten Moment des Films gab es mitten im Abspann. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass Wolverine: Weg des Kriegers nur wegen dieser Szene und eines guten Soundtracks von Marco Beltrami gedreht/ nachlässig gemacht wurde.

Plakat

White House Down (2013) 

Deutsch Der solideste und gleichzeitig unterhaltsamste Actionfilm der letzten Jahre. Im Unterschied zu anderen Filmen, die mit dem Actionruhm der vergangenen Jahre liebäugeln, hat White House Down einen großen Vorteil – er wirkt völlig natürlich und ungezwungen. Er versucht nicht, in jeder zweiten Minute zu sagen: "Schauen Sie, diese Szene haben wir uns hier geborgt, diese wiederum da, lachen Sie.“ Und er wurde von Roland Emmerich gedreht, der wahrscheinlich der Letzte ist, bei dem man so tolle und originelle Schießereien erwarten würde (die spielen diesmal eine größere Rolle als riesige digitale Zerstörungen)… Es reicht aber, wenn man sich an seinen Film Universal Soldier erinnert, und plötzlich wird einem klar, dass es auch hier genau sein Ding ist. Außer der Action hat er aber noch eine weitere wichtige Waffe eingesetzt – Humor. Viel Humor. Gags mit einem perfekten Timing (Zombies in einer Limousine), Wortgefechte, witzige Figuren, die nicht doof sind (der Begleiter im Weißen Haus). Bei der Besetzung – von Channing Tatum (McClanes Unterhemd hat er verdient) über James Woods bis hin zu den charismatischen Schuften – habe ich auch nichts gefunden, was ich kritisieren könnte. Die Geschichte wurde schlau geschriebenen und kann das Publikum überraschen. Ich gebe dem Film fünf Sterne. Es würde mir gefallen, wenn Roland Emmerich "Rainbow Six" von Tom Clancy verfilmen würde.

Plakat

Zwei bärenstarke Typen (1983) 

Deutsch Dieser Film hat ein paar sehr gute Momente, z. B. die Ankunft von reichen Texanern ins Hotel und das völlig selbstverständliche Benutzen des Kofferwagens. Ansonsten ist Zwei bärenstarke Typen der wahrscheinlich schlimmste Film von Bud Spencer und Terrence Hill, den ich je gesehen habe. Heute habe ich ihn zum ersten Mal gesehen. Ich muss sagen, dass ich nichts verpasst habe. An vielen Stellen merkt man, dass eine Spionagefilm-Parodie entstehen sollte (darauf deutet auch die "Bond-Musik“ hin). Leider ist dieser Plan nicht so richtig aufgegangen. Humor wurde von Peinlichkeit besiegt.

Plakat

Goon - Kein Film für Pussies (2011) 

Deutsch Kennen Sie den hervorragenden Film Schlappschuß mit Paul Newman? Dieser Film ist fast dasselbe, nur um ungefähr 1000 % vulgärer. Bei einem anderen Film würde mich ein solches Übermaß an Schimpfwörtern wahrscheinlich stören, aber zum Eishockey passt es. Außer dem begriffsstutzigen Titelhelden, der immer seine Ziele verfolgt, hat mir auch der Kämpfer von Liev Schreiber sehr, sehr gut gefallen (wenn ich darüber so nachdenke, fand ich ihn eigentlich viel besser). Vielleicht deshalb, weil er Ryan Hollweg ähnelt. Die Unterhaltung entspricht vier Sternen, wozu auch viele Aussagen des Sportkommentators beigetragen haben.

Plakat

R.I.P.D. - Cops auf Geisterjagd (2013) 

Deutsch Ein anspruchsloser Film, den man sich wahrscheinlich nur einmal anschauen wird. Men in Black kombiniert er eher mit Hellboy und stellenweise mit Van Helsing als mit dem so oft erwähnten Ghostbusters - Die Geisterjäger. Es ist kein völliges Desaster, Robert Schwentke weiß, wie man wilde Actionszenen dreht (die Kamera ist ständig in Bewegung, Gott sei Dank wackelt sie aber nicht billig). Auch die intimeren Momente sind sehr spannend. Die Szene, in welcher der Hauptheld stirbt, hat mir den Atem verschlagen. Genauso funktioniert auch die angenehm frische Musik von Beck. Und die Schauspieler*innen sind auch gut. Jeff Bridges übertreibt zwar manchmal ein bisschen, aber die meiste Zeit ist er lustig. Ryan Reynolds ist sympathisch. Aber das Drehbuch… schon wieder! Ich mag es nicht, wenn die Filmemacher denken: "Hm, wir haben eine ziemlich originelle Idee mit toten Bullen. Das heißt, dass der Rest nicht mehr so originell sein muss.“ Seit Nick Walkers Beitritt zu dem R.I.P.D. passiert eigentlich nichts Neues. Alles hat man schon woanders gesehen. Die großartige Welt, in der auf einer Polizeistation nebeneinander Marvel-Detektive, britische Konstabler und Sheriffs aus dem Wilden Westen sitzen, wurde nicht genutzt! Und überhaupt – die Welt und die Idee, dass es unter den Lebenden Tote und Untote gibt, haben viele Fragezeichen und wurden meiner Meinung nach auch nicht richtig durchgearbeitet. Eine schändliche Schande. Wie kann man nur so eine Gelegenheit verpassen, einen unterhaltsamen Sommerfilm zu drehen. Stattdessen bekommt das Publikum einen einfachen Buddy-Film, dessen Tricks von unterschiedlicher Qualität sind und in dem ständig ein (am Anfang guter) Witz wiederholt wird, und zwar dass die Sterblichen Bridges als eine schöne blonde Frau sehen und Reynolds als einen kleinen Chinesen. Der Film ist durchschnittlich. Das stört mich aber eigentlich nicht.