claudel

Arzt, Lehrer, Müllmann, Bäcker oder MMA-Kämpfer, jeder liebevolle Vater, ungeachtet seines Berufs, würde durch ganz Berlin, Prag, Paris rennen, um unter solch angespannten Umständen die Geburtstagsfeier seiner Tochter zu schaffen. Nur der Letztgenannte hat aber die größte Hoffnung auf Erfolg, wenn ihm harte Typen auf den Fersen sind, die ihm Schaden zufügen wollen. Kein Film-Meisterwerk, aber eine gelungene deutsche Unterhaltung.

Ein Horrorfilm gemischt mit Ballett und praktisch dem berühmtesten? Das ist für mich eine großartige Kombination. Wenn man dann noch ein paar Wendungen, eine ziemlich gelungene Gruppe von Leuten und eine hervorragende Hintergrundmusik hinzufügt, überwiegt bei mir die Zufriedenheit. Daran kann auch das schwächere letzte Drittel nichts ändern, das ein wenig übertrieben wirkt.

Auch wenn der Humor aus dem Buch im ersten Teil verloren gegangen ist und er mich ziemlich gelangweilt und enttäuscht hat, habe ich Teil zwei eine Chance gegeben, als Denisa auf die Bühne kam. Aber von Milada und den Hunden keine Spur. Denisas Vater wurde lieber ganz weggelassen. Für mich funktioniert der Film leider nicht, viele Szenen wirken einfach nur peinlich und dumm. Es tut fast weh, dass die großartigen Schauspieler alle unbeholfen aussehen und ich wieder das Adverb PEINLICH verwenden muss. Am Ende bekommt der Film ein wenig Schwung, aber insgesamt hat er immer noch nur zwei Sterne verdient, obwohl er doch ein bisschen besser ist als der verzweifelte erste Teil.

Auf diesen Film habe ich mich lange gefreut und ich bin begeistert, keine Enttäuschung kam zum Glück auf. Als Fan von kurzen Laufzeiten habe ich mich dabei keinen Moment langweilt, der Film ist schlagkräftig, gibt das Tempo vor, genauso wie die hervorragende, größtenteils pulsierende Begleitmusik. Zendaya liefert neben Euphoria meiner Meinung nach ihre beste schauspielerische Leistung ab. Tasha in ihrer Interpretation ist scharf, eisig, dominant und verdammt sexy. Sie dominiert den ganzen Film mit ihrer Leistung, aber auch die Herren sind nicht schlecht. Vor allem der genauso dominante Josh O'Connor hat meine Sympathie gewonnen. Das Ende krönt das ganze Werk, schon dank Call Me By Your Name wissen wir, dass der Regisseur wirklich etwas von Abschlüssen versteht. In diesem Fall war es ein wunderschöner künstlerischer Schlusspunkt für den bisher interessantesten Film dieses Jahres.

Eine Bizarrerie des Jahres, die man nicht bewerten kann. Das spiegelt sich auch in der Besucherzahl wider. Ethan Coen hat sich wohl betrunken oder etwas eingeatmet und seine halluzinogenen Visionen und lesbischen sexuellen Fantasien gedreht. Ein paarmal habe ich gelacht, aber es war ein tragikomisches Lachen über den Film, den Kontext und die allgemeine Stimmung. Ein Film gemischt aus Verrücktheiten, lesbischen Spielen und langweiligen langen Dialogen. Margaret Qualley sieht wie immer nicht besonders gut aus, obwohl sie der Antrieb des Films ist, über Matt Damon habe ich mich gefreut und von Pedro Pascal ist praktisch nur sein Kopf zu sehen. Miley Cyrus betont die gesamte Bizarrerie. Ist das schlecht oder gut? Ich sehe es als weltweiten Flop, der jedoch auf Partys von Filmfans zum Kult wird, wo nur schlechte Filme gezeigt werden, bei denen alle mit einer ordentlichen Dosis Alkohol und Drogen Spaß haben.

Es tut mir sehr leid, aber ich kann nicht anders. Der erste Teil hat mich begeistert, danach las ich mit einem gewissen Zeitabstand das Buch und wiederholte den ersten Teil. Ich war begeistert davon, wie es gelungen ist, etwa 90 Prozent des Buches auf eine sehr glaubhafte Weise in den Film zu übertragen und war gespannt, wie der zweite und kürzere Teil des Buches mit gestreckter Laufzeit umgesetzt wird. Ungefähr nach der ersten Stunde stellte ich mir die Frage – habe ich ein anderes Buch gelesen, welchen Film zum Teufel schaue ich mir an, wie ist es möglich, dass nach so einem gelungenen ersten Teil in der Fortsetzung fast alles zerstört und verdorben wird? Die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, das Ignorieren einiger interessanter Nebenfiguren und sogar derjenigen, die im ersten Teil des Films zu sehen waren, das unverständliche Konzept von Pauls Schwester, darüber hinaus völlig unnötig und ich könnte noch weiter und weiter machen. Ich schätze immer noch sehr, dass sich Denis Villeneuve an ein so schwieriges Thema gewagt hat, und möchte ihn nicht zu sehr kritisieren. Ich verstehe jedoch nicht, warum er fast alles ändern musste, wenn er sich im ersten Teil so konsequent an die literarische Vorlage gehalten hat. Zumindest ein Lob für die Auswahl von Florence Pugh, die beeindruckende Musik und die attraktive visuelle Seite des Films.

Die Chinesen können auch einen schönen animierten Film drehen. Sie haben viel mehr über Drachen und ihre Magie zu sagen als der ganze Westen zusammen. Auf die Gefühle oder die Überempfindlichkeit von einigen Kindern nehmen sie keine Rücksicht.

Ben Affleck und Matt Damon passen auch nach Jahren immer noch gut zusammen. Freunde und Kollegen, die einige erfolgreiche Filme hinter sich gelassen haben. Air - der große Wurf ist in einem globalen Kontext nicht einfach. Es ist in erster Linie ein Film für die USA und das amerikanische Publikum, das diese Art von Geschichten mag, in der Verlierer, Außenseiter, Gedemütigte und Beleidigte zu Helden werden, eine schwarze Familie, die von einer Mutter geführt wird usw. usw. Natürlich darf in einer bestimmten Phase des Films der kräftige Applaus nicht fehlen, ohne den wir wahrscheinlich kaum einen amerikanischen Film sehen könnten. Genug vom Negativen, nun das Positive – trotz des ziemlich flachen Themas langweilt der Film auch bei längerer Laufzeit nicht, Viola Davis brilliert wie immer, Chris Tucker hat viele gute Sprüche und Basketball war und ist für mich immer ein attraktiver Sport. Ein so starkes Dream Team wie bei den Olympischen Spielen in Barcelona wird jedoch kaum jemals wieder zusammengestellt werden können, es wird immer der außergewöhnliche Michael Jordan fehlen…

Als begeisterter Krimi-Leser bevorzuge ich immer ein klares Schema – Verbrechen, Opfer, Ermittlungen, Untersuchungen, gerne mit vielen Wendungen und einer abschließenden Erklärung, am besten mit einer letzten Wendung und einer schockierenden Überraschung. Ich wusste, dass es bei Anatomie eines Falls so ein Schema nicht geben wird und dass es eigentlich nicht darum geht, wer was begangen hat oder nicht. Vor allem geht es um eine gründliche Analyse einer Familie, die langfristig mit vielen Hindernissen zu kämpfen hat, denen einige ihrer Mitglieder nicht gewachsen sind. Diese Tatsache wird meiner Meinung nach am besten durch die beste Szene des ganzen Films zum Ausdruck gebracht – den eskalierenden Ehestreit. Justine Triet halte ich aufgrund der bisher zwei gesehenen Filme für eine originelle Autorin, die keine Standardfilme dreht. Sandra liefert eine sensationelle Leistung, da gibt es keinen Zweifel. Ich muss natürlich auch die Schauspielleistung des Kinderdarstellers erwähnen. Die Dreharbeiten mussten für ihn bestimmt extrem anspruchsvoll gewesen sein! Dieser Film hat die Golden Globe Awards verdient.

Nach der ausgezeichneten Serie #martyisdead war ich wahrscheinlich einer der ersten Zuschauer, die nach der Premiere diesen Film gesehen haben. In dem Saal im Multiplex-Kino waren noch drei andere begeisterte Filmfans. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil – die Laufzeit eines Spielfilms hat diesem Werk gutgetan und die Latte wurde wieder ein bisschen höher gelegt. Es ist ein unheimlicher Thriller, der alle Genremerkmale erfüllt. Er enthält auch genug Wendungen und Überraschungen. Die Schauspieler*innen, die man hier sieht, sind bekannter und aufmerksame Zuschauer*innen werden den Zusammenhang mit #martyisdead bemerken. Alles entspricht der heutigen Zeit, der Kommunikation, der Negativität der virtuellen Welt und der Gender-Korrektheit. Dieser Film ist wirklich gelungen, er hat Standing Ovations verdient.