claudel

Ähnlich wie der Film mit Clive Owen hatte auch dieser König Artus mit der bekannten und von mir sehr geliebten Legende nur sehr wenig gemein - den Namen, Excalibur, Parsival, die Andeutung des runden Tisches... Für mich sind alle oder fast alle Filme von Guy Ritchie mit drei Sternen zu bewerten, und es wird auch in diesem Fall nicht anders sein. Sein Stil liegt mir nicht besonders, manchmal blitzt eine effektvolle Einstellung durch, eine kreative Idee oder ein witziger Spruch, aber das ist auch alles. Der Hauptmangel besteht immer in dem chaotischen, verwirrten und absolut nicht durchgezogenen Drehbuch. Bei Artus gilt das doppelt, insbesondere die zweite Hälfte hat mich schon gelangweilt, und ich wünschte mir, es solle vor allem schnell vorbei sein. Es hat viel gefehlt, in der Artus-Legende kann man von Merlin nicht nur reden, sondern er muss stark in die Handlung einbezogen werden, hier fehlt die Femme fatale Morgan le Fay oder Morgaus - Ritchie hätte sich an der Serie inspirieren und Eva Green ansprechen können, diese hätte der Handlung das gewisse Etwas verliehen, in aller Achtung vor Astrid, aber es reicht nicht aus, die einzige weibliche Figur im Film zu sein. Und dass Lancelot fehlt und statt der übrigen bekannten Ritter oder Gestalten bekannte Fußballer zu sehen sind, ist ein dummes Mischmasch, das nicht funktioniert. Wenn sich doch dieses reichen Stoffes irgendein Topregisseur angenommen hätte, der keine Neuheiten ausgedacht und sich lieber nach der Hauptlegende gerichtet hätte, in die er ab und an seine Idee oder Invention gelegt und vor allem den Film mit geeigneten Schauspielern besetzt hätte, Artus, Merlin, Guinevera, Lancelot, Morgan le Fay, Morgaus und Parsival müssten beim Zuschauer das Herz oder ein anderes Organ berühren und ihm nicht gleichgültig sein oder überhaupt nicht auftreten.

Eine weitere Erinnerung an die neunziger Jahre - jeden Samstag an der Grundschule begann ich mit Duck-Geschichten, es folgten Skippy, Tarzan und Baywatch. Ich war kein besonders großer Fan der Serie, doch es war unmöglich, sie nicht gesehen oder zumindest davon nicht gehört zu haben. Pamela muss auch gar nicht erwähnt werden. Die Wette auf die Nostalgie der Fans ist nicht ganz aufgegangen, was ich zumindest herausgelesen habe, war, dass es sich um einen kommerziellen Durchfaller gehandelt hat, ein gefundenes Fressen für die Kritik. Ich habe keine Wunder erwartet und bin recht zufrieden, man kann sagen, ich habe mich gut amüsiert, und kaum dass sich der Film etwas ernster nahm, amüsierte ich mich schon weniger. Dwayne ist für ich eine geeignete Wahl für Mitch, Kelly ist fast zu zuckersüß, bei Alexandra habe ich wohl erst fünf Minuten überlegt, wo ich das nur gesehen habe, bis mir die Szene aus True Detective einfiel, hm :-)

Pretty Little Liars ist mein größtes "guilty pleasure“, ich habe mehrere Jahre mit allen Serien verbracht, obwohl ich von durch mein Alter und mein Geschlecht nicht zur Zielgruppe gehöre. Anfangs hat mir die Genre-Kombination gefallen, und vor allem in den ersten Staffeln war ich wirklich gespannt wie ein Flitzbogen und stellenweise zitterte ich wie bei einem Horrorstreifen. Doch ich nehme an, dass in der fünften Staffel hätte Schluss sein sollen, die sechste Staffel war noch erträglich, doch was die Autoren in der siebten und vor allem am Schluss zeigten, das sind genau jenes Herumtappen und die Ratlosigkeit, wie man etwas Langes in Würde abschließen kann. Es bietet sich eine Parallele zur vierten Staffel von Prison Break an, absolut überkombiniert und ein fader Beigeschmack - ich wundere mich nicht, dass der letzte Teil in Grau gehüllt ist, was auf FilmBooster eine unterdurchschnittliche Qualität bedeutet. Doch sonst danke für mindestens vier tolle Staffeln.

Ich habe lange keinen Thriller gesehen, und bei Unforgettable - Tödliche Liebe hat mich die Besetzung fasziniert, die, wie sich anschließend zeigte, die größte Devise des gesamten Streifens ist. Vor allem Katherine Heigl hat sehr anständig gespielt. Ich glaube, dass sie die Rolle der Tessa sehr begrüßt hat, denn für sie war das die Gelegenheit, sich aus der Schublade süßer romantischer Blondinen, ggf. der Stütze von Chirurgen, zu befreien. Rosario Dawson spielt nicht weniger gut, und so sind die männlichen Rollen irgendwie zuviel, hölzern oder völlig oder fast virtuell. Ein recht guter Film, wenn man ihn ohne große Erwartungen sieht, ist man zufrieden.

SPOILER. Insgesamt recht gut, stellenweise Science Fiction über einen kleinen Eindringling, der aussieht wie eine Kombination aus Tintenfisch und fleischfressender Pflanze, die schrittweise einen Astronauten nach dem anderen verspeist. Die ersten und die abschließenden fünfzehn Minuten habe ich mich leicht gelangweilt, andererseits ist wenigstens die Schlusspointe gelungen, so leicht bessere drei Sterne. Nun, und Ryan Reynolds hätte nicht mal auf dem Plakat sein müssen, er war dem Eindringlich sehr schnell unterlegen.

Das Erste, was mir jetzt und wohl auch noch in fünf Jahren einfällt, wird die hervorragende Leistung von Daniela Kolářová in der Nebenrolle sein. Des Weiteren schreibe ich nun, dass ich das Bemühen schätze, neuen und nicht abgegriffenen Wind in die tschechischen Filmgewässer zu pusten, außerdem gab es eine recht anständig aufgebaute Atmosphäre mit einer hübschen Kamera. Doch der Gesamteindruck ist irritierend, ich denke, es hätte etwas mehr Invention, Einfallsreichtum und ordentliche Schinderei beim Schreiben des Drehbuchs erfordert. In fünf Jahren werde ich das alles wohl vergessen haben, bleiben wird nur Kolářová und natürlich, dass Áňa mitgespielt hat, die alles spielen kann.

Nachdem ich bei den ersten drei Staffeln vor Spannung kaum geatmet habe und sie schnell nacheinander sehen musste, hat mich die vierte durch nichts mehr sonderlich beeindruckt, begeistert oder fasziniert. Das ist leider abgestandener Kaffee mit zwei oder drei spannenden Teilen, sonst aber hat die Qualität stark nachgelassen. Umso mehr überrascht mich, dass auch eine fünfte Staffel angekündigt wurde. Die Drehbuchautoren sollten sich deshalb wirklich große Mühe geben.

Ich habe wohl bisher noch keinen einzigen Film mit Patrick Dewaere gesehen, der nicht bizarr gewesen wäre und in dem er keine bizarre/verrückte Figur gespielt hätte. Die schwarze Reihe geht stellenweise bis ins absolute Extrem, und ich wusste manchmal nicht, ob ich wirklich lachen soll oder ob das die Macher so wollten, um alles etwas lockerer zu gestalten, oder ob dies eine unabsichtliche tragikomische Einlage war. Für alles spricht, dass die Hauptrolle von zwei Schauspielern übernommen wurde, die beide ein recht ungeordnetes Leben mit einem nicht aufzuhaltenden tragischen Ende führten. Ich habe in der Tat ein seltsames Gefühl, und drei Sterne sind wohl die deutlichste Bewertung, ich kann mich nicht dazu durchringen, mehr oder weniger zu geben.

Zu lang und zu wenig Raum für Emmy Rossum, darüber hinaus subjektiv - im Grunde ging mir die ganze Zeit durch den Kopf, dass es eigentlich dieselbe Geschichte ist, die uns im letzten Jahr von Troška in The Spooks erzählt wurde. Der Streifen ist unsinnig lang und überkombiniert, es hätte gereicht, etwas mit dem Drehbuch zu spielen, noch mehr sich Jeremy Irons und Emma Thompson austoben zu lassen und wahrscheinlich das zentrale Duo umzubesetzen, das zu blass wirkte.

Für Vampire habe ich eine Schwäche seit Kindertagen, also schaue ich sie mir in jedweder Form gern an, und selbst der abgedroschenste und bekannteste Plot kann in den verschiedensten Formen bis ins Unendliche erzählt werden. Ein angenehmes Häppchen für Freitagnacht - oder einen faulen Samstagvormittag. Luke Evans und Sarah Gadon passen zueinander, aber das Pärchen Gary Oldman und Winona Ryder ist wahrscheinlich nicht zu übertreffen...