claudel

Mir hat Der Andere gefallen, ich bin ins Kino gegangen, ohne zu wissen, was mich erwartete, und ich bin nicht enttäuscht worden. Ich mag Filme, die eine Richtung haben, im Zuschauer Verwunderung, Staunen und Fragen hervorrufen, und in denen dann eine Wendung eintritt, die alles in eine völlig andere Richtung drehen. Ich habe noch nie in irgendeinem Film eine solche Wendung gesehen, und so ist dies für mich originell. Und seit 96 Hours – Taken mag ich Liam Neeson immer mehr. Es scheint mit, als habe er sich bei der Rolle mächtig ins Zeug gelegt und diese gebührend ausgekostet. Für Romola Garai auch eine Eins.

Es ist schwer, eine Filmadaption des Lieblingsschriftstellers und Genies Henry Miller zu bewerten. Obwohl es sich nicht um ein Filmjuwel handelt, muss ich wegen der Atmosphäre, in der ich den Film gesehen habe, vier Sterne vergeben. Und ich denke, wenn alle beim Betrachten dieses Streifen dasselbe täten, dann würden sie auch vier Sterne vergeben.

Ein visuell bemerkenswerter Film, der vor allem von seiner formalen Seite profitiert. Das Ganze wirkt wie ein langes, actionclipartiges historisches Märchen voller Kampf, Geschrei und Heldensprüchen. Gerard Butler mag ich seit P. S. Ich liebe dich, Lena Headey hat das Gesicht einer Königin, nur Xerxes sah aus wie ein Transvestit, der Sadomaso-Spielchen mag. Meine Bewertung bewegt sich zwischen drei und vier Sternen, angesichts dessen, dass ich 300 für einen verregneten Sonnabendvormittag ausgesucht habe, tendiere ich zur höheren Bewertung.

Den Film Hard Candy betrachte ich in erster Linie als frostigen, psychologischen Thriller, der auf der hervorragenden Leistung der beiden Hauptdarsteller fußt. Patrick Wilson hat mich nach dem Streifen Little Children und der Serie Angels in America erneut davon überzeugt, dass er ein vielseitiger Schauspieler ist, und Ellen Page bestätigt, dass sie zu den größten Talenten ihrer Generation gehört. Fasziniert haben mich das manchmal Cliphafte von Actionszenen und einige meisterhafte Dialoge. Ich gebe zu, dass ich die Gestalt des P. Wilson lange bedauert habe, und in einem Moment habe ich aus männlicher Sicht mit ihm mitgelitten. Den einzigen Mangel sehe ich in dem etwas überkombinierten bis verwirrenden Drehbuch.

Filme über Freundschaft rühren mein Herz, weil ich persönlich Freundschaft zusammen mit Gesundheit, Liebe und Familie in den Wertekreis setze. Ich habe mich unheimlich auf die Zusammenarbeit des komplexesten französischen Schauspielers Daniel Auteuille und des hervorragenden Komikers und bestverdienenden französischen Schauspielers, Dany Boon, gefreut. Alles klappt, am Anfang eher eine Komödie, später erreicht der Film eher eine ernstere Ebene, der Schluss ist leicht amerikanisch, was die französische Atmosphäre kaputt macht, aber auch so hinterlässt der Film einen positiven Eindruck. Ein netter Film.

Das war nach langer Zeit mal wieder ein richtiger Actionfilm, die Rückkehr der alten Truppe war die richtige Wahl. Diesel, Walker, Brewster und Rodriguez waren die richtigen vier, nur schade, dass das Drehbuch mit der Letztgenannten ordentlich ins Gericht gegangen ist und ihr Wirken weiterhin unterbunden hat. Für mich persönlich der beste Teil, mich hat die Länge überhaupt nicht gestört, ich habe mich keinen Moment gelangweilt, übrigens bin ich ja auch nicht zu einem intellektuell anspruchsvollen Film gegangen. Ich bin ins Kino gegangen, um mich abzureagieren, und ich habe dafür ein gutes Multikino auf dem Champs-Elysees gewählt, zum Perfektsein fehlte nur noch eine nächtliche Fahrt um den Arc de Triomphe.

Nach den Catacombs musste ich meine Lust wieder justieren, und ich würde Shannyn Sossamon mehr solch interessante Rollen wünschen, damit sie nicht in zweitklassigen Horrorfilmen mitspielen muss. Eine sehr originell aufgefasste Geschichte darüber, wie der Himmel/die Hölle/das jenseits für Selbstmörder aussehen könnte. Ich stimme der Genreeinteilung bzw. der Nichtzuordnung zu einem Genre zu, es ist tatsächlich ein Mix aus einer sehr schwarzen Komödie, Fantasy, einer ausgelassenen Komödie, Romantik und Drama. Am meisten schätze ich gerade die Idee und mehrere absurde Witze, die mich überraschten - "schwarze Werke“ dominiert.

Es reichen die einleitenden fünf Minuten, damit jeder Zuschauer das folgende, wenngleich auf den ersten Blick psychopathische Handeln der Hauptperson versteht. Eine wirkungsvoll dargestellte Kehrseite Frankreichs und konkret im Falle von Paris das berühmt-berüchtigte Saint Denis. Isabelle Adjani leistet einfach Sensationelles, nach Jahren kehrt sie wieder auf die Kinoleinwände zurück, und es zeigt sich, dass es gut war, dass sie gewartet hat. Im Falle dieses Genres schaden einige Auflockerungen nicht, die das französische Unpraktische aufs Korn nehmen. Nach einiger Zeit wieder mal ein ausgezeichneter französischer Film.

Ich mag Beziehungsfilme, und auch wenn ich gegenüber dem seltsam benannten und noch seltsamer übersetzten Film misstrauisch war, hat er mich angenehm überrascht. Ich befürchtete ein Übermaß an Hollywood-Stars und Sternchen, doch trotz der Vielzahl an Figuren langweilt die Handlung nicht und hat Saft. Die anrührendste Figur - Ben Affleck, die tragischste - Scarlett Johansson (nach Vicky Cristina Barcelona bereits zum zweiten Mal), die sympathischste - Justin Long, die widerlichste Ginnifer Goodwin, die zärtlichste und schönste - Jennifer Connelly, die mag ich zum Fressen gern :-)

Ja, sicher war dies ein weiterer hervorragender Film von Eastwood, aber dass ich so hingerissen gewesen wäre, das wieder nicht. In der zweiten Hälfte bin ich sogar fast eingeschlafen, wenn schon die Beziehung zwischen Kowalski und dem jungen Asiaten übertrieben ergreifend war. Witzige Dialoge, ein hervorragender Eastwood, ein für mich überraschendes und schlaues Ende, das sind die großen Plus, doch fünf Sterne - weit gefehlt...