Der neue Exorzist hat Probleme

Die Hollywood-Studios Universal Pictures und Blumhouse Productions hatten große Pläne für die jüngste Wiederbelebung der Filmreihe Der Exorzist mit dem Untertitel Bekenntnis. NBCUniversal kaufte 2021 die Rechte an der legendären Horrorfilmreihe für atemberaubende 400 Millionen Dollar und hoffte, damit eine lukrative neue Filmreihe zu starten, die sowohl bei den Kinobesuchern punkten als auch die Zuschauer bequem von zu Hause aus zu seinem Peacock-Streamingdienst locken würde. Der Film au dem vergangenen Jahr, bei dem David Gordon Green Regie führte, war daher von Anfang an als erster Teil einer Trilogie geplant, für die Green - wie schon bei den letzten drei Halloweens - die Gesamtverantwortung übernehmen sollte.

Universal war sich seiner Strategie so sicher, dass der zweite Film, The Exorcist: Deceiver, gleich mit dem Premierendatum 18. April 2025 angekündigt wurde. Das ist nun nicht mehr der Fall. Lassen wir einmal die eher katastrophalen Reaktionen von Publikum und Kritikern beiseite, die Bekenntnis bei seinem Erscheinen erhielt, aber der mit 30 Millionen Dollar budgetierte Film hat weltweit gerade einmal 137 Millionen Dollar eingespielt, ein ziemlich geringes Ergebnis, wenn man die Kosten für den Erwerb der Rechte an der Filmreihe und die Marketingausgaben bedenkt, und eine große Enttäuschung sowohl für die Studios als auch für David Gordon Green, dessen erstes Halloween im Jahr 2018 den Auftakt zu seiner Trilogie bildete und ganz anders aufgenommen wurde. Und so verlässt Green nun neuen Berichten zufolge das sinkende Schiff. Als offizieller Grund wird natürlich nicht der Misserfolg von Bekenntnis genannt, sondern dass Green nun andere Projekte verfolgen möchte. Und niemand scheint von seinem "Rückzug" überrascht zu sein.

Angesichts der enormen Investitionen in die Filmreihe wird der nächste Exorzist aber auf jeden Fall um jeden Preis gedreht werden, und so suchen Universal und Produzent Jason Blum nun aktiv nach einem Ersatz als Regisseur und Drehbuchautor, um das Projekt so schnell wie möglich vor die Kameras zu bekommen und zumindest einen gewissen Rückfluss der Investitionen zu gewährleisten, obwohl die Studios ihre Illusionen bezüglich einer wundersamen Rentabilität verloren zu haben scheinen. Der ursprünglich angesetzte Termin 18. April 2025 ist jedoch durch den Rückzug des Regisseurs offenbar nicht mehr haltbar, so dass Universal das Exorzisten-Sequel derzeit aus dem Verleihkalender gestrichen und durch das geplante Michael-Jackson-Biopic ersetzt hat.

Es ist wahrscheinlich, dass Deceiver irgendwann im Jahr 2025 in die Kinos kommen wird, aber die Frage ist, ob das Publikum dann noch an einer so künstlich gepushten und zynisch produzierten Filmreihe interessiert sein wird, da das Interesse am ersten Film der Trilogie bestenfalls lau war. Offensichtlich war dieser ganze Plan, mit dem Erbe eines der kultigsten Horrorfilme aller Zeiten Kasse zu machen, von Anfang an eine sehr zweifelhafte Idee und auch eine Demonstration dafür, wie man mit etablierten Horrormarken nicht umgehen sollte.