Vor kurzem hat GQ ein weiteres ausführliches Interview mit dem legendären Regisseur Martin Scorsese (Casino, The Wolf of Wall Street) veröffentlicht, in dem dieser wieder einmal eine Reihe interessanter und zum Nachdenken anregender Gedanken äußerte und den Sie hier in voller Länge lesen können. Aber um es zusammenzufassen, im Prinzip warnte der Filmemacher einmal mehr vor den aktuellen Trends in Hollywood, wo große Franchiseprojekte in den Kinos originellen Projekten den Rang ablaufen, so dass die Kunst selbst auf dem Rückzug ist.
Es wäre zu leicht, die Debatte auf "Martin Scorsese gegen Marvel, Runde fünf" zu reduzieren, aber der 80-jährige Regisseur hat sich tatsächlich erneut mit Comicverfilmungen auseinandergesetzt, nicht um zu argumentieren, dass sie nicht gut gemacht sind, oder um die Arbeit der Leute, die an ihnen gearbeitet haben, in Frage zu stellen, sondern um darauf hinzuweisen, wie diese Arbeit und die Bemühungen der Studios, sie dem Publikum aufzudrängen, in der Kultur niederschlägt.
"Die Gefahr ist, was das mit unserer Kultur macht. Denn jetzt wachsen Generationen heran, die denken werden, dass Filme nur so aussehen - dass dies einfach das Bild des Kinos ist", sagte der berühmte Filmemacher.
Zeitgleich fügte er hinzu, es sei umso wichtiger zu kämpfen und Filmemacher zu unterstützen, die versuchen, mit diesen Trends zu brechen. Er lobte zum Beispiel die Safdie-Brüder (Der schwarze Diamant) und die Arbeit von Christopher Nolan (Oppenheimer). Auch wenn Scorsese in den sozialen Medien vorgeworfen wurde, Nolan habe die Batman-Trilogie gedreht und sei deshalb durchaus Teil der Superhelden-Subkultur. Scorsese erwähnte Nolan jedoch vor allem wegen seiner Fähigkeit, zwischen den Genres zu wechseln, ständig neue Themen aufzugreifen und das Niveau des Filmemachens als Ganzes ständig zu steigern. Es sei dieser Ansatz, der das Kino davor bewahren könne, zum bloßen "Inhalt" zu werden.
In einem anderen Teil des Interviews sagte der Regisseur, er hoffe, mindestens zwei weitere Filme in sich zu tragen. Er merkte an, in seinem Alter sei es nicht mehr so einfach, Energie zu sammeln, und er sei zufrieden, wenn er noch mindestens zwei weitere Filme machen könne, mindestens aber noch einen weiteren. Auf jeden Fall kommt sein neuer Film Killers of the Flower Moon mit Leonardo DiCaprio und Lily Gladstone in den Hauptrollen in wenigen Wochen in die Kinos und könnte und sollte in den kommenden Monaten auch für die Oscars in Frage kommen. Bleibt zu hoffen, dass der Erfolg den Filmemachern einen ordentlichen Schub für ihr nächstes Werk versetzt.
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