Costner und Drama um Yellowstone geklärt

Zu Beginn des Jahres war Yellowstone eine der meistgesehenen und dank der Betreuung durch den Drehbuchautor Taylor Sheridan (Sicario, Wind River) stabilsten Serien in Amerika. Aber da Sheridan mehr Projekte annahm und gleichzeitig die TV-Abteilung von Paramount ihn drängte, zumindest Teile von Yellowstone herauszubringen, gab es in Staffel fünf eine Zweiteilung. Teil eins feierte im Frühjahr Premiere, und Teil zwei sollte kurz danach gedreht werden. Dazu kam es jedoch nicht, da Kevin Costner, der Hauptdarsteller der Serie, kurz gesagt begann, Ärger zu machen.

Nur zum Verständnis: Costner gehört zu den Schauspielern, deren Ego ihnen bekanntlich voraus eilt. Das war in den 1990er Jahren so, als er eines der beliebtesten Gesichter in Hollywood war, und es ist wahrscheinlich auch noch heute so. Costner hat Berichten zufolge begonnen, kürzere Drehzeiten zu fordern, da er inzwischen sein eigenes ehrgeiziges Westernprojekt Horizon gestartet hat, dessen erster Teil noch in diesem Jahr in die Kinos kommen könnte. Wie dem auch sei, die Forderungen des Schauspielers erschwerten die Arbeit für alle um ihn herum, bis Sheridan schließlich beschloss, seine Figur aus Yellowstone zu streichen.

Das Timing hätte für alle Beteiligten nicht schlechter sein können - Costner machte zur selben Zeit eine Scheidung durch, er musste an seinem Film arbeiten (den er selbst finanzierte), und während sich beide Parteien über ihre Anwälte mit Yellowstone befassten, brach in Hollywood ein Autorenstreik aus, gefolgt von einem Schauspielerstreik. Im Sommer wurde spekuliert, dass Yellowstone einfach mit der fünften Staffel enden würde und Sheridan stattdessen eine neue Serie mit Matthew McConaughey in der Hauptrolle drehen würde. Nun, das ist genau das, was auch jetzt noch am wahrscheinlichsten erscheint.

Neuesten Berichten zufolge versuchte Costner daraufhin selbst, die Beziehungen zu Drehbuchautor Taylor Sheridan zu verbessern, aber während ihres Telefonats sagte Costner, er würde gerne für mindestens zwei weitere Staffeln zurückkehren, wollte aber mehr Geld, einen besseren Drehplan und ein Vetorecht bei den Drehbüchern, und gerade diese letzte Forderung verärgerte Sheridan offenbar derart, dass er das Gespräch mit Costner sofort beendete. Das Schicksal von John Dutton scheint damit endgültig besiegelt zu sein.

Im Moment hat Sheridan also die Drehbücher für den zweiten Teil der fünften Staffel von Yellowstone fertiggestellt, in denen Costner nicht mehr vorkommt (Sheridan schweigt sich darüber aus, wie genau das Fehlen seiner Figur erklärt werden soll; Costner hatte eine Klausel in seinem Vertrag, dass er nicht auf eine Art und Weise sterben darf, die ihn oder seine Figur entehrt - solche Klauseln sind seltsamerweise ziemlich üblich, aber jetzt ist sein Team besorgt, dass Sheridan diesen Aspekt des Vertrags nicht einhalten wird), und sobald die Streiks vorbei sind, werden die Dreharbeiten sofort beginnen. Eine fünfte Staffel würde die Serie jedoch offiziell beenden, und die meisten der Darsteller würden sich anschließend einem neuen Projekt mit McConaughey anschließen. So oder so ist dies alles eine traurige Nachricht für die Fans, aber andererseits ist es schön zu sehen, wie selbst die am besten geölte Maschine gelegentlich an einem übermäßig aufgeblähten Ego scheitern kann.