Hataraku saibó Black

Cells at Work! Code Black habe ich wohl etwas mehr genossen als die zweite Staffel des Originals. Und dass nicht weil es länger, dunkler und spannender ist. Es liegt auch daran, dass ich mich in meinem Alter teilweise auch mit einigen dieser Probleme auseinandersetze (Stress, Alkohol, Rauchen...) und mir somit alles viel näher liegt als die Vorgänge in einem gesunden Körper. Um ehrlich zu sein, ist es nicht gerade eine friedliche Show, und ich denke, wenn ich einen stärkeren Willen oder schwächere Nerven hätte, könnte ich dank dieses Anime vielleicht einige meiner schlechten Angewohnheiten ablegen (oder zumindest den Versuch paar Monate wagen), aber am Ende wird es wohl leider nichts. Aber andererseits hat es einen Zweck, und wenn sich jemand findet, dem das geholfen hat, etwas Schädliches aufzugeben, dann hat es seinen Zweck erfüllt. Für eine genauere Einfühlung hat mir persönlich geholfen, dass wir hier auch einige Angaben zum Körper kennen (zum Beispiel, dass es sich um einen Mann mittleren Alters handelt oder noch älter). Außerdem gefiel mir die Vorstellung vom täglichen Kampf der Zellen ums Leben in einer unwirtlichen Umgebung und vor allem der Kampf mit dem eigenem Schweinehund, seine Aktivitäten fortzusetzen. Es klang für mich fast so, als wäre der Tod der Moment, in dem der eigene Körper und seine Zellen alles aufgeben, und ich mag diesen Gedanken einfach. Genauso schätzte ich den Einblick, dass eine nahe Erfahrung mit dem Tod normalerweise zu einer drastischen Änderung der Lebensführung führt, einer Anstrengung eine Änderung herbeizurufen, die für jeden Einzelnen lange anhält (wieder geht es um Willenskraft). Oder vielleicht die Tatsache, dass, wenn etwas mit einem nicht stimmt, diese Gesundheitsprobleme plötzlich ziemlich schnell beginnen sich anzuhäufen. Interessant war auch die Darstellung der notwendigen äußeren Eingriffe (medizinische Eingriffe). Die Charaktere gefielen mir gut, die Musik war in Ordnung, die Animation etwas schwächer (nicht nur gegenüber der Originalserie). Jedenfalls wieder etwas Wertvolles und Lehrreiches für mich persönlich, was ich zu schätzen weiß und auch den erhobenen Zeigefinger, dass auch der Jeoffrey mal so leicht enden kann wie hier... 8,2/10 (18.03.2021)