Gunter Schoß - Der Geschichtenerzähler

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2011, 30 min

Besetzung:

Gunter Schoß

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Er ist bekannt wie ein bunter Hund, der Schauspieler Gunter Schoß. Er war 24, als mit dem DEFA-Film „Egon und das achte Weltwunder“ seine Karriere begann. Doch mehrere Jahre und einige Filme später spielte er die Hauptrolle in dem Film, der für seine Entwicklung prägend sein sollte: „Die Bilder des Zeugen Schattmann“ nach dem Buch des jüdischen Schriftstellers und KZ-Überlebenden Peter Edel. Gunter Schoß, auf dessen Familiengeschichte ein dunkler Fleck lag, identifizierte sich tief und nachhaltig mit dem Thema um Schuld und Verantwortung. Die Geschichte wird ihn von nun an nie mehr loslassen, nicht privat und nicht als Schauspieler. Er spielt in beinahe allen historischen Filmen mit, ist Scharnhorst und Bebel, der polnische Graf Sulkowski in „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“. Für die großen politischen Filme wie „Thälmann“ oder „Liebknecht“ wählt man ihn indes nicht aus. Zu kritisch, zu unverblümt, zu unsicher scheint der Mann, dessen Bruder in den Westen „abgehauen“ war und der einen aufmüpfigen Brief an Kurt Hager verfasst hatte, unbekümmert ob der möglichen Konsequenzen.
Aber ohnehin, so sagt Gunter Schoß selbst, waren ihm die kleinen Geschichten oft viel wichtiger. Nach dem Untergang der DDR aber bricht dieser Teil seiner Karriere ab. Es sind andere Rollen, die man ihm nun anbietet: distinguierte Ärzte, Professoren mit sonorer Stimme, der Staatsanwalt in „Rosa Roth“. Nicht, dass es ihn nicht ernährte, doch seine Leidenschaft für die Geschichte bleibt unbefriedigt. Bis sich ihm ein neues Betätigungsfeld auftut: Wenn im Fernsehen seine tiefe, unverwechselbare Stimme zu hören ist, kann man mit großer Sicherheit annehmen, dass es sich um ein historisches Thema handelt. Er moderierte 16 Jahredie Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“, ab 2007 auch das Geschichtsmagazin des MDR, gibt seine Stimme Dokumentationen und Hörbüchern. Inzwischen kann er sich aussuchen, woran ihm etwas liegt und was er besser lässt. Und sein Erfolg rührt zu einem guten Teil wohl auch daher, dass es ihm ernst ist mit dem, was er da spricht und dass sich genau das seinem Publikum mitteilt. (MDR Fernsehen)

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