Gernstl unterwegs in der Krise

(Sendung)
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Deutschland, 2020, 43 min

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Auch 2020 wollte BR-Reporter Franz Gernstl unterwegs sein und den alltäglichen und besonderen Geschichten inner- und außerhalb Bayerns nachspüren. Aber dieses Frühjahr ist ihm die Corona-Krise dazwischengekommen. Da er mit 69 Jahren zur Risikogruppe gehört, bleibt Franz Gernstl erstmal daheim und beauftragt seinen Sohn, den Filmemacher Jonas Gernstl, durch den Freistaat zu ziehen, um herauszufinden, was die Krise mit den Menschen macht, und welche Sorgen und Hoffnungen sie bewegen. Seit 37 Jahren ist BR-Reporter Franz Gernstl unterwegs. Immer auf der Suche nach den alltäglichen und nach den besonderen Geschichten inner- und außerhalb Bayerns. Aber dieses Frühjahr ist ihm etwas dazwischengekommen: die Corona-Krise. Mit 69 Jahren gehört Franz Gernstl zur Risikogruppe. Am 20. März 2020 verkündet Ministerpräsident Markus Söder den Lockdown. Danach bleibt Franz Gernstl erstmal daheim und beauftragt seinen Sohn, den Filmemacher Jonas Gernstl, durch den Freistaat zu ziehen. Jonas Gernstl trifft dabei auf Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen: Max Reiss ist Bauer in Kirchseeon. Er freut sich, dass jetzt weniger Flugzeuge über seinen Hof fliegen und hofft, dass sich unsere Gesellschaft durch die Krise entschleunigt. Im benachbarten Ebersberg wird eine Sporthalle umgebaut als Notkrankenhaus für Corona-Patienten. Leiter Florian Robida arbeitet seit zwei Wochen ohne Pause, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Seine größte Hoffnung ist, dass die ganze Arbeit am Ende umsonst war und die Einrichtung nie gebraucht wird.
Für den Pizzabäcker Carmelo Giandinoto in Simbach am Inn stellt die Krise eine existenzielle Bedrohung für sein Gastro-Imperium dar. Aber der lebensfrohe Italiener hält an seinem Optimismus fest und hofft, dass er bald mal wieder seine Gäste umarmen darf. Für Uli Kerschbaumer, Kindergarten-Caterin in München, ist Jonas Gernstl der erste soziale Kontakt seit Wochen. Ihre drei umtriebigen Töchter haben Glück: Sie können am hauseigenen Spielplatz die Zeit verbringen. Uli prophezeit, dass die Krise uns verändern wird, dass wir nach der Krise alle bessere Menschen sein werden. Während der Reise durch Bayern telefoniert Jonas mit Franz und berichtet von seinen Eindrücken. Allmählich kommen Franz die heimischen vier Wände eng vor. Erst nach fünf Wochen, als die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden, verlässt er das Haus. Der erste Besuch bei seiner Stammfriseurin Amelie wird zum freudigen Sozialevent. Genauso wie das erste Zusammentreffen mit seinem Sohn Jonas am Tag, als die Biergärten wieder öffnen - auch wenn die Abstandsregeln gewöhnungsbedürftig sind und die Biergartengaudi damit etwas verhalten bleibt. Statt einer Urlaubsreise versuchen Franz und Jonas sich einen vergnüglichen Sommer in Zeiten von Corona zu gestalten und erleben dabei ein Bayern, das die langsame Rückkehr zur Normalität versucht. (BR Fernsehen)

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