The Boogey Man

Ulli Lommel ist ein Kauz, er liebt die mysteriöse Stimmung und hat verrückte Ideen. Und das ist im Horror-Genre eine tolle Kombination. Sein The Boogey Man ist ein mysteriöser, langsamer und sehr stimmungsvoller Horrorfilm. Den Stoff hat er sich von Carpenters Halloween - Die Nacht des Grauens geborgt und den Film in die psychedelische Atmosphäre von Dario Argento gepackt. Der Regisseur liest zwischen den Zeilen. Er zeigt oft Dinge, die es in anderen Filmen nicht gibt. Klischees, die das Erzählen verlangsamen würden, lässt er aus. Ein bizarrer Film, bei dem man sich nicht fürchten wird. Schreckmomente gibt es hier auch nicht. Man wird ihn entweder im Delirium mit offenem Mund verfolgen oder sich zu Tode langweilen. Ein Werk mit einer billigen Produktion. Die Regie, das Drehbuch, das Bild und die Musik sind aber außergewöhnlich. Seine Parameter ähneln dem Film Das Böse von Don Coscarelli. Meine 4* kann man als guilty pleasure bezeichnen. (28.10.2003)

Ein sehr eigenartiges Beispiel eines individuellen Horrors, in dem die einfallsreiche kreative Vorstellungskraft mit der Regie- und Drehbuchunfähigkeit kämpft. Ulli Lommel vereint in The Boogey Man viele interessante Ideen und visuelle Leckerbissen (insbesondere im bombastischen Finale, wo er wirklich ikonisch mit den Reflexionen der Glasscherben spielt), aber er setzt alles auf so zweifelhafte und willkürliche Weise zusammen, dass es mir alles recht zerstreut und unvollständig vorkam, und ich war unsicher wegen dessen. Ich würde es wahrscheinlich als einen schlechten Film mit großartigen Visionen bewerten, der zwar manchmal seine eigenen Regeln bricht, aber den Zuschauer ziemlich beeindrucken kann. Wie auch immer, die markante elektronische Musik von Tim Krog wertet den Film viel höher auf, als er selbst verdient! (05.09.2019)