Es war einmal ein kleines Schiff

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Belgien, 2019, 65 min

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Eine Frau liegt im Krankenhaus. Während einer langwierigen Therapie hat sie plötzlich Zeit, viel Zeit. Das Leben ist wie angehalten. Sie beginnt, ihre Umgebung zu beobachten, das Leben, den Klang des Krankenhauses. Sie träumt. Erinnerungen scheinen auf wie kleine Seifenblasen der Zeit. 2018 schrieb die im Juni 2020 verstorbene Filmemacherin Marion Hänsel zu ihrem letzten Projekt: Ein essayistischer Dokumentarfilm über Erinnerung und Zeit. Keine Darsteller, keine Dialoge. Nur die Stimme einer Frau, die wir nie sehen werden. Momente eines Lebens, erzählt in der Ich-Form. Der Zuschauer versteht sofort, dass es eine persönliche Geschichte ist, dass es um Erinnerungen geht. Das Gedächtnis ist ein seltsames Ding: Was behalten wir, was sieben wir aus, was verändern wir, was vergessen wir – willentlich oder unfreiwillig? Warum bleiben uns manchmal ganz gewöhnlich scheinende Ereignisse fest im Gedächtnis, während andere, möglicherweise sehr wichtige, verschwunden sind? (…) Was bringt unser Gehirn dazu, in bestimmten Momenten Erinnerungen abzurufen – was wir gesehen, was wir gefühlt haben, manchmal verschwommen, manchmal extrem klar? Mit oder ohne Ton, schwarz-weiß oder in Farbe. (…) Im Drehbuch geht es also auch um ein Nachdenken über die Zeit. Sekunden, Minuten, Wochen, Monate. Tag/Nacht. Zeit, gebremst in ihrem rasenden Ablauf. (arte)

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