Die große Reise - Seyran Ates und der Weg zu einem reformierten Islam

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Deutschland, 2019, 90 min

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2017 gründet die Anwältin Seyran Ateş in Berlin eine liberale Moschee. Hier beten Männer und Frauen gemeinsam, sind Imaminnen und Homosexuelle willkommen. Sofort wird Ateş mit dem Tode bedroht. Der Film begleitet die Deutsche mit türkisch-kurdischer Abstammung beim Aufbau der Moschee und ihrem Kampf um Reformen im Islam. Er blickt auf Seyran Ateş' Kindheit und Jugend und zeigt, wie die Gleichstellung von muslimischen Frauen zu ihrem Lebensthema wurde. Am 16. Juni 2017 eröffnet Seyran Ates mit zahlreichen Mitstreitern die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin. Das Besondere: Männer und Frauen beten hier Seite an Seite, weibliche Vorbeterinnen sind genauso willkommen wie homosexuelle Imame. Für weite Teile der muslimischen Welt stellt dies eine Provokation dar. Die ägyptische Fatwa-Behörde erklärt die Gebete in der Moschee für "nicht gültig".
Türkische Medien heizen die Stimmung gegen die Moschee in den sozialen Medien weiter an, und Seyran Ates, als Kopf der Moschee, erhält Hunderte Morddrohungen. Schon kurz nach der Eröffnung muss sie rund um die Uhr vom LKA bewacht werden. Doch Ates gibt nicht auf. Die Filmemacherin Güner Balci begleitet Seyran Ates eineinhalb Jahre mit der Kamera beim Aufbau der Moschee, bei ihrem Kampf um Reformen im Islam. Sie schaut zurück in die Kindheit und Jugend der Aktivistin und zeigt auf, wie ihre Lebensthemen "Gleichstellung von muslimischen Frauen" und "Sexualität im Islam" durch ihren Widerstand gegen ihr konservatives Elternhaus geprägt wurden. Das kleine Fernsehspiel sendet "Die große Reise - Seyran Ates und der Weg zu einem reformierten Islam" anlässlich des bevorstehenden Tags der offenen Moschee, der seit 1997 jährlich am 3. Oktober stattfindet. (ZDF)

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