Regie:
Ingmar BergmanDrehbuch:
Ingmar BergmanKamera:
Gunnar FischerMusik:
Erik NordgrenBesetzung:
Max von Sydow, Ingrid Thulin, Gunnar Björnstrand, Naima Wifstrand, Bengt Ekerot, Bibi Andersson, Gertrud Fridh, Lars Ekborg, Toivo Pawlo (mehr)Inhalte(1)
Mitte des 19. Jahrhunderts: Der Jahrmarktsmagier Dr. Vogler kehrt auf dem Weg nach Stockholm mit seiner Gauklergruppe in das Haus von Konsul Egermann ein. Dieser hatte zuvor mit dem überzeugten Naturwissenschaftler Dr. Vergérus gewettet, dass Magie tatsächlich existiert. Sie drängen Dr. Vogler, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Verärgert über ihr biederes Verhalten inszeniert der Magier übersinnliche Erscheinungen, die Hausherren und Dienerschaft in tiefe Verwirrung stürzen. (Verleiher-Text)
(mehr)Kritiken (1)
Ein typischerweise dahigegrätschtes Spektakel. Von mystischen Stimmungen (oh, das düstere Gesicht des Max von Sydow!), über dunkle existenzielle Positionen (als die Masken zu Boden fallen und die Mystik angesichts der Demütigung dahinschwindet) bis hin zu dekameronähnlich und grotesk leuchtenden Passagen, welche dem Film Farbe und Tempo verleihen. Die Geschichte spielt mit der unvereinbaren Dichotomie zwischen Rationalität und Irrationalität, Wissenschaft und Täuschung. Mit ein wenig Zynismus beantwortet hier Bergman die Frage "ob es denn etwas außerhalb des Diesseits gibt", quasi außerhalb der Hauptgeschichte, der Comicfigur eines auf Kräuter schwörenden Großmütterchens. Zwischen dem Illusionisten Vogler und Dr. Verger entfacht ein unerbittlicher Kampf zweier unvereinbarer Prinzipien - der Kampf zwischen Illusion und Realität. Wer wird denn hier wen seiner Welt überzeugen? Paradoxerweise irrend in diesem Falle beide in derselben Selbsttäuschung umher und können nicht mehr als Lügen und Heuchelei bieten. Die Antwort auf die Frage entgeht beiden unter den scheinbar selbstsicheren und mystischen Masken, die sie aufsetzen. Ingmar Bergman bleibt nicht nur ein geduldiger und expressiver Beobachter (und gibt so dem Betrachter meisterhaft den absoluten Raum zur Verfügung), den Film durchwebt regelrecht ein greifbarer Faden des Sarkasmus, mit welchem er den "Komiker und Scharlatan" Vogler bewertet (gemäß der Tradition des gedemütigten Albert aus dem Abend der Gaukler) sowie den arroganten Rationalisten und Manipulator Verger. Es gibt nichts Tragischeres als den endgültigen "Triumph" eines dieser beiden, welcher die menschliche Existenz als pompöse Maske bloßlegt, welche das todesverängstigte und durch die eigene Unvollkommenheit sich fürchtende Gesicht in einen Schleier aus Pomp und Heuchelei hüllt. ()
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Photo © Svensk Filmindustri (SF)