Rätsel, Mythen und Legenden


Die Heinzelmännchen von Eilenburg (E17)

(Folge)
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Deutschland, 2016, 45 min

Inhalte(1)

„Wie war zu Köln es doch vordem, mit Heinzelmännchen so bequem“, so beginnt die bekannte Geschichte von den Heinzelmännchen, jenen winzigen Gesellen, die des Nachts in aller Stille fleißig gute Taten vollbrachten. Die treuen Helfer verschwanden aber wie vom Erdboden und kehrten nie wieder zurück, nachdem des Schneiders Weib in ihrer Neugier Erbsen ausstreute, über die die kleinen Wichte purzelten. Doch die Heinzelmännchen stammen gar nicht aus Köln, wie es die Geschichte suggeriert. Ihre Heimat liegt in dem beschaulichen Städtchen Eilenburg am Rande der Dübener Heide. Einst lebten sie dort in einem riesigen unterirdischen Labyrinth unter der Burg und der Stadt Eilenburg, so erzählt es die Sage. Dieses Labyrinth gibt es tatsächlich: ein großes Tunnel- und Kellersystem aus Ziegelsteinen. Neugierig macht sich Janine Strahl-Österreich auf den Weg, um die Geheimnisse der Eilenburger Heinzelmännchen zu ergründen.
Sie will die ganze Wahrheit über Herkunft, Leben und Wirken der sagenhaften, scheuen Wesen erkunden und macht ganz erstaunliche Entdeckungen: Sie findet zum Beispiel heraus, dass die Sage „Des kleinen Volkes Hochzeitsfest auf der Eilenburg“, die sich auf der mittelalterlichen Burg in Eilenburg zugetragen haben soll, bereits 1818 von den Brüdern Grimm veröffentlicht wurde. Als Quelle gaben die Grimms eine mündliche Überlieferung aus Sachsen an, denn die Sage war bereits davor im deutschsprachigen Raum populär. Unsere Moderatorin erfährt, dass die Ballade „Hochzeitslied“ von Goethe, die später von Carl Loewe, dem berühmten Balladenkomponisten aus Löbejün vertont wurde, sich auf diese Geschichte bezieht. Im Volksmund wurde sie dann als Heinzelmännchensage bezeichnet. In der Gegenwart sind die possierlichen Sagengeschöpfe außerordentlich lebendig. Zum 1.050-jährigen Ortsjubiläum Eilenburgs im Jahre 2011 wurden sie offizielle Maskottchen der nordsächsischen Stadt an der Mulde. Wo aber liegt der Ursprung der Sage? Auch das wird unsere Moderatorin herausfinden. (MDR Fernsehen)

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