Rätsel, Mythen und Legenden


Die Leipziger Löwenjagd und das Völkerschlachtdenkmal (E10)

(Folge)
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Deutschland, 2013, 45 min

Inhalte(1)

Vor hundert Jahren, im Oktober 1913, wurde das Denkmal der Völkerschlacht eingeweiht. Kaiser, Könige und Fürsten waren angereist. Auf Leipzig schaute die Welt. Doch am Rand der Zeremonie soll sich ein Zwischenfall ereignet haben. Ein Rudel Löwen tauchte plötzlich im Zentrum von Leipzig auf und sorgte für Panik. Anarchisten hatten die Zirkuslöwen freigelassen, um die Jubelfeier zu stören. So erzählt es eine Leipziger Legende. Die Idee zum Löwensturm auf die Monarchen Europas stammte von Vojciech Machulski, schreibt Erich Loest in seinem Buch „Völkerschlachtdenkmal“. Doch der „Löwensturm“ soll außer Kontrolle geraten sein, als in Folge eines Unfalls der Transportwagen zersplitterte und die Löwen mitten in Leipzigs Innenstadt ins Freie flüchteten. Wahrheit oder Erfindung? Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich begibt sich auf Spurensuche. Sie findet heraus, dass es im Oktober 1913 rund um die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals allerlei Attraktionen gab.
Eine davon war die Löwennummer des berühmten Zirkus Barum mit seinem Star-Löwen Abdul. Wegen des großen Zuschauerinteresses wurden die Vorstellungen sogar um einen Tag verlängert. Waren es vielleicht die Zirkuslöwen, die ausgerissen sind? Tatsächlich findet unsere Moderatorin im Archiv zeitgenössische Zeichnungen. Auf denen sind wackere Polizeibeamte abgebildet, die rund um den Leipziger Hauptbahnhof mit Säbeln und Pistolen Löwen jagten. Doch in welchem Zusammenhang steht diese Löwenjagd mit unserer Legende? Janine Strahl-Oesterreich erfährt, dass man bei der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals ein Attentat auf den Kaiser fürchtete. Verbürgt ist auch, dass es Störversuche von Anarchisten gab. Genug Stoff also, um mit Historikern, Heimatforschern und dem Schriftsteller Erich Loest dem Wahrheitsgehalt der Legende auf die Schliche zu kommen. (MDR Fernsehen)

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