Warum wählt der Finkenberg die AfD? - Unterwegs im Westen - Aus dem Alltag von Russlanddeutschen in einem Kölner Brennpunkt

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2018, 30 min

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Der Stadtteil Köln-Finkenberg ist ein Wohnviertel mit Problemen: Vernachlässigte Häuser, hohe Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Müll auf den Straßen. Bei der letzten Bundestagswahl hat die AfD hier in einem der Wahlbezirke fast 25 Prozent der Zweitstimmen geholt. In Finkenberg leben seit Mitte der 90er Jahre viele Russlanddeutsche. Früher sei hier alles schöner, ruhiger, sauberer gewesen, sagen sie. Sie ärgern sich über mangelnde Müllentsorgung und Sanierungsrückstand, aber auch über die neu Zugewanderten. Sie selbst fühlen sich als Deutsche. Olga zum Beispiel, von Beruf Werkzeugmacherin, ist vor 18 Jahren mit ihrer Tochter nach Deutschland gekommen. "Ordnung, Disziplin und Sauberkeit" sind für Olga sehr wichtig. Auch der Bestatter Artur möchte, dass Regeln eingehalten werden. Er hat Sorge, dass der Wohlstand nicht für alle reicht. Die beiden ärgern sich: Die "Neuen" würden sich nicht richtig anpassen. Dabei haben sie sich selbst in Finkenberg eine kleine russische Heimat aufgebaut. Roman, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und Streetworker, pendelt zwischen den Welten. Er versucht, Jugendliche mit Migrationshintergrund von der Straße zu holen. Früher, sagt er, waren es die russlanddeutschen Jugendlichen, die unter dem generellen Verdacht standen, kriminell zu sein. Heute sind es die neu Zugewanderten. Aber auch für sie ist "der Finkenberg" ihr Zuhause. (WDR Fernsehen)

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