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Jean Abel hat einen neuen Fall, den er partout nicht hatte übernehmen wollen. Da niemand die Verteidigung des Angeklagten wahrnehmen möchte, ist sie ihm vom Gericht als Pflicht zudiktiert worden. Es geht um Richter Crusius, den strengsten, unerbittlichsten, allerdings auch unanfechtbarsten aller Amtsrichter, mit dem sich auch Abel erst kürzlich angelegt hatte. Gehasst von den einen, gefürchtet von den anderen und ganz sicher von kaum jemandem geachtet oder geliebt, steht der verschlossene Jurist unter dem Verdacht, eine Prostituierte ermordet zu haben. Staatsanwalt Reuss vertritt die Anklage. Ihm hat Crusius einmal einen Strich durch die Karriere gemacht; nun kann er sich rächen, und er tut dies offensichtlich nicht ohne Genugtuung, – bis ihm nachgewiesen wird, den Fortgang der kriminalpolizeilichen Untersuchungen manipuliert zu haben. Die Vorsitzende Richterin hat alle Mühe, das Verfahren im Griff zu behalten.
Auf jeden Fall aber möchte sie sich nicht vorhalten lassen, den Kollegen Crusius bevorzugter zu behandeln als andere Angeklagte. Sie lässt die Erörterung des Intimbereichs nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit vornehmen. Abel hat einen schweren Stand. Die Beweislage ist für seinen Mandanten erdrückend; der einzige Freund des Angeklagten hat den erhofften Befreiungsschlag zugunsten des Beschuldigten nicht führen können. Nach wie vor hält sich das Gerücht von einer homosexuellen Beziehung zwischen Crusius und dem befreundeten Balletttänzer. Doch hat der psychiatrische Gutachter dem sensationshungrigen Publikum keine Nahrung geliefert und manches Positive zugunsten der Verteidigung vorbringen können. Die von Abel mit Hilfe seiner Assistentin Jane gelegte Fährte zum Zuhälter der Ermordeten geht ins Leere. Da präsentiert der ins Verfahren eingetretene Oberstaatsanwalt Crusius’ Freund Olaf überraschend als Zeuge der Anklage, und der junge Mann gibt dem Verfahren eine neue, von ihm selbst nicht beabsichtigte Wendung. Abel kann ein schreckliches Desaster nicht mehr verhindern. (ZDF)

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