Winzige Wunder: Insekten

(Serie)
Deutschland, 2017, 3x47 min

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Folge 1: Die Wiese des Schreckens Mit Stilmitteln aus dem Horrorfilm-Genre zeigt diese ungewöhnliche Naturdokumentation die abenteuerliche Reise eines sechsbeinigen, sympathischen Helden mit roten Flügeln und sieben Punkten durch eine ganz gewöhnliche Wiese – in der es vor Ungeheuern nur so wimmelt. Dank hochwertiger Makroobjektive und extrem feiner Kamerasteuerung, Ultrazeitlupenaufnahmen und Zeitraffern gelingen technisch brillante, hochaufgelöste Aufnahmen in 4K aus einer absoluten Wunderwelt des Gruselns und Staunens: Da gibt es den seltsamen Warzenbeißer, der auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Heuschrecke erscheint und doch in Sekundenschnelle zum gefräßigen Raubtier mutiert. Da lähmen andere Räuber ihr Opfer mit Gift, um es dann als „lebende Tote“ zu vergraben – diese „Zombies“ sollen Nahrung für den Nachwuchs sein.
Da gerät sogar der Todestanz einer Ameise in der Fallgrube eines Giftmörders dank extrem langsamer Zeitlupen zu einem ästhetischen Ballett des Todes. Und wie in jedem Horrorfilm gibt es bevorzugte Opfer, wehrlos und naiv, die bei regelrechten Massakern zu Dutzenden bei lebendigem Leibe ausgesaugt und sogar von vermeintlich vegetarisch lebenden Schafen und Ziegen aufgefressen werden. So entpuppt sich die Wiese vor unserer Haustür als Ort voller Gattenmörder, fliegender Killerkommandos, Luftpiraten und weiterer Überraschungen: Denn die Reise des roten Glückskäfers steckt voller erstaunlicher Wendungen – romantische Liebeleien inklusive. Doch auch unser Held erfährt zum Schluss eine bestürzende Verwandlung: ein mörderisch-augenzwinkerndes Gruselvergnügen!

Folge 2: Gottes Lieblinge Gut 380.000 Arten sind der Wissenschaft bekannt und jedes Jahr werden Hunderte neue Arten entdeckt: Ein Viertel aller Tierarten weltweit sind Käfer, sie haben fast jeden Lebensraum erobert und jede globale Katastrophe überlebt. Warum sind ausgerechnet sie so erfolgreich? Fast jede fünfte Käferart lebt als Larve von Holz, wie der Große Eichenbock. Der Eichenbock bevorzugt alte Eichen und verbringt fast sein ganzes Leben auf dem Baum, auf dem er zur Welt gekommen ist. Vor allem Laubbäume werden von Käfern bewohnt. Eine einzige Eiche kann bis zu 650 Arten beherbergen. Im Laufe ihrer Entwicklung eroberten Käfer nahezu jeden Lebensraum, sie schafften es sogar, sich an ein Leben unter Wasser anzupassen.
Gelbrandkäfer können schnell schwimmen und sind erfolgreiche Unterwasserjäger, doch um Luft zu holen, müssen sie an die Wasseroberfläche. Ihre harten Flügel dienen gewissermaßen als Taucherglocke, mit diesem Luftvorrat können sie bis zu einer halbe Stunde lang tauchen. Käfern gelang es, im Gegensatz zu vielen anderen Insekten, nahezu jede verfügbare Nahrungsquelle zu nutzen. Manche sind Pflanzenfresser, andere Jäger. Die Larven vieler Arten fressen Holz, selbst vor Dung oder Aas schrecken sie nicht zurück. Um ihre Nahrung in Sicherheit zu bringen, entwickelten manche von ihnen erstaunliche Verhaltensweisen: Pillendreher formen aus Dung Kügelchen, die sie meterweit über jedes Hindernis rollen, Totengräber vergraben Kadaver von Mäusen oder Vögeln, die 150-mal schwerer sind als sie.

Folge 3: Wenn die Eiszeit kommt „Wenn die Eiszeit kommt“ ist eine aufwendig gemachte Naturdokumentation und zeigt die unterschiedlichen Strategien der Insekten, über die kalte Jahreszeit zu kommen. Marienkäfer etwa versammeln sich zu Hunderten an geschützten Stellen und überstehen Eis und Schnee dank einer Art Frostschutzmittel im Blut. Hornissen lassen ihr ganzes Volk zugrunde gehen, nicht ohne sich im Herbst einen letzten Rausch an gegorenen Beeren zu gönnen. Nur junge Königinnen überwintern im Boden, um im Frühling einen neuen Staat gründen. Bienen hingegen sammeln den ganzen Sommer über Nektar und Blütenstaub – um mit dem Honig den Stock zu heizen und das ganze Volk bei Schnee und Eis zu ernähren, unnütze Esser allerdings haben sie vorher umgebracht. Viele Insekten sind zu erstaunlichen Leistungen fähig – was Zugvögel können, das können sie auch: So flattert der Admiral, ein farbenprächtiger Schmetterling, im Herbst über zweieinhalbtausend Meter hohe Alpenpässe, um im warmen Südeuropa den Winter zu verbringen. Andere Schmetterlinge schlüpfen erst bei Frost, wenn der Rest der Insektenwelt längst verschwunden ist. Das einzige Lebensziel dieser „Frostspanner“ ist, sich zu paaren und Eier zu legen. Ohne irgendetwas gefressen zu haben, sterben sie nach kurzer Zeit. (arte)

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