Abenteuer Seidenstraße


Xi’an – Anfang und Ende einer Reise (E15)

(Folge)
  • Frankreich Xi'an, capitale du fils du ciel
Frankreich, 2017, 26 min

Besetzung:

Alfred de Montesquiou (Moderator)

Inhalte(1)

Alfred de Montesquiou erreicht die Stadt Xi’an in der Provinz Shaanxi, die letzte Etappe seiner Reise. Xi’an war über tausend Jahre lang die Hauptstadt des Kaiserreichs, bis ins 10. Jahrhundert. Zur Blütezeit der Seidenstraße war sie mit zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt der Welt. Heute sind es acht Millionen und Xi’an gehört zu den Top Ten der chinesischen Städte. Von Xi’an aus einigte der erste Kaiser Chinas, Qin Shihuangdi, das Land im 3. Jahrhundert vor Christus und war damit ein Wegbereiter der Seidenstraße. Alle Händler der Seidenstraße kamen nach ihrer langen beschwerlichen Reise am Westtor der Stadtmauer an ungeduldig erwartet vom Kaiser und seinem Hofstaat. Die ausländischen Händler breiteten ihre Waren aus, die aus allen Ecken Asiens stammten: Pferde aus Persien, Löwen, Luchse, Jade, Diamanten, Wollstoffe denn die Chinesen hatten weder Schafe noch Ziegen , Korallen aus dem Mittelmeer und feine Scharlachstoffe aus Venedig. Die Venezianer wussten, dass sie ihre teuersten Waren schicken mussten, um im Austausch dafür den begehrten Stoff zu bekommen, für den Xi’an berühmt war. Denn hier wurde vor 5.000 Jahren die Seidenherstellung erfunden. In Xi’an besucht Alfred de Montesquiou das Seiden-Atelier der Stylistin Fan Yanyan. Wer Fan Yanyans traumhafte Kreationen sieht, versteht, warum die Frauen im Westen, angefangen mit den Römerinnen, so verrückt nach chinesischer Seide waren. Im Stadtzentrum wohnen immer noch Nachfahren der Seidenstraßen-Händler, die Hui-Chinesen.
Diese Minderheit bekennt sich zum Islam was in China selten ist. In ihrem Viertel besichtigt Alfred de Montesquiou die Große Moschee von Xi’an, die älteste Moschee Chinas. Das mit seinen Pagoden chinesisch anmutende Gebäude gehört zu den großen Denkmälern der Seidenstraße, denn es waren die Karawanen, die den Islam hierher brachten. Die Karawanen haben nicht nur den Islam nach Xi’an gebracht. Die Seidenstraße war auch ein Katalysator für eine andere Religion, die in der chinesischen Kultur eine wichtige Rolle spielt: den Buddhismus. Der Mönch Xuanzang kam im 7. Jahrhundert auf seiner 16-jährigen Reise nach Indien, brachte von dort buddhistische Texte mit und widmete sich den Rest seines Lebens deren Übersetzung. In der Großen Wildganspagode, einem der größten Klöster Chinas, ist der Geist des Gelehrten noch lebendig. Trotz ihrer stolz zur Schau getragenen Modernität hat sich Xi’an auch einige Traditionen der Seidenstraße erhalten. Zum Beispiel den berühmten chinesischen Zirkus. Die Artistentruppe der Provinz Shaanxi gehört zu den besten des Landes; sie proben gerade an einer Vorstellung zu Ehren der Seidenstraße. Etwas östlich von Xi’an steht ein überwältigendes, weltweit einzigartiges Kulturdenkmal: die berühmte Terrakottaarmee. Sie bewacht das Mausoleum des Kaisers Qin Shihuangdi, der das Reich der Mitte einigte und die Seidenstraße eröffnete. Alfred de Montesquious Reise geht am offiziellen Ausgangspunkt der Seidenstraße zu Ende. (arte)

(mehr)