Regie:
Heinrich BreloerDrehbuch:
Heinrich BreloerKamera:
Gernot RollBesetzung:
Burghart Klaußner, Tom Schilling, Mala Emde, Franz Hartwig, Friederike Becht, Lou Strenger, Leonie Benesch, Anatole Taubman, Thimo Meitner (mehr)Streaming (4)
Inhalte(1)
Teil 1: Die Liebe dauert oder dauert nicht „In diesem kleinen unscheinbaren Menschen dort, da schlägt das Herz unserer Zeit.“ Diese Einschätzung Bertolt Brechts stammt von dessen Zeitgenossen und Freund, dem Theaterautor Arnolt Bronnen, und beschreibt sehr eindrücklich die Anziehungskraft, die von dem deutschen Dramatiker ausgegangen sein muss. Gleich zu Beginn des ersten Teils des TV-Zweiteilers sorgt der jugendliche Brecht zur Zeit des Ersten Weltkriegs für Aufruhr, indem er in einem Schulaufsatz die Ehrung des Heldentods im Krieg zur „Zweckpropaganda“ ernennt. Nur knapp entrinnt er danach dem Schulverweis und damit der Einberufung an die Front. Schnell wird klar, dass sich der Dramatiker bereits in jungen Jahren zu Höherem berufen fühlt und für sich das Selbstverständnis eines Dichters und Denkers in der Tradition von Goethe und Schiller beansprucht. Schon wenige Jahre später wird in der Theaterwelt seine Selbsteinschätzung mit dem Erfolg von „Trommeln in der Nacht“ an den Münchner Kammerspielen bestätigt. Aber auch gegenüber der Damenwelt kommen ihm seine Selbstsicherheit und Redegewandtheit zugute. Auf dem Weg zum Erfolg bleibt sein Privatleben bis zum Schluss turbulent. Denn bei Brecht dauert die Liebe oder dauert nicht.
Teil 2: Das Einfache, das schwer zu machen ist „Das Einfache, das schwer zu machen ist“, so beschreibt Brecht in seinem Stück "Die Mutter" den Kommunismus. Im zweiten Teil der Doku-Fiktion erleben wir den deutschen Dramatiker nach seiner Rückkehr aus dem Exil als Regisseur am Berliner Ensemble, voller Witz und Einfälle. Er ist zunächst Gastregisseur am Deutschen Theater, wo er mittels seiner Arbeit auch die „Knechtseligkeit“ und den Untertanengeist der Deutschen als Ursache des Faschismus untersucht. Seine Frau Helene Weigel ist dort nicht nur Schauspielerin, sondern übernimmt auch die organisatorische Verantwortung. Die interviewten Zeitzeugen sind sich einig: Ohne sie hätte es das Ensemble so nicht gegeben. Auch weil der unbequeme Autor Brecht, der sich nicht an die Vorgaben der Kulturpolitik hält, von den Entscheidungsträgern der DDR kritisch beobachtet wird. Ein Wendepunkt für den Künstler werden die Tage um den 17. Juni 1953.
Ein Aufstand von Arbeitern in einem Arbeiterstaat ist ein Widerspruch, der nach den Regeln des Marxismus nicht vorkommen dürfte. Weshalb dieser vonseiten der Regierung mit Gewalt niedergeschlagen wird. Noch am gleichen Tag versendet Brecht mehrere Solidaritätsbekundungen, darunter auch eine an den stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht. Ein aus dem Kontext gelöster Ausschnitt dieses Briefs wird wenige Tage später in der Zeitung veröffentlicht und diskreditiert Brecht nachhaltig. Im Westen boykottieren daraufhin mehrere Bühnen Brechts Werke. Im Osten kommt es nicht zu der von dem Dramatiker erhofften „großen Aussprache“ mit den Arbeitern. Dennoch glaubt Brecht weiterhin, die Menschen mit seinen Werken erreichen zu können, und kämpf für seine Vision eines neuen, in die Wirklichkeit eingreifenden Theaters.
(arte)
Besetzung
Burghart Klaußner
Deutschland
Beste Filme:
Tom Schilling
Deutsche Demokratische Republik
Beste Filme:
Unsere Mütter, unsere Väter (2013) (Serie)
Der Baader Meinhof Komplex (2008)
Werk ohne Autor (2018)
Franz Hartwig
Deutsche Demokratische Republik
Beste Filme:
A Most Wanted Man (2014)
Männerherzen... und die ganz ganz große Liebe (2011)
Die Toten vom Bodensee (2014) (Serie)
Friederike Becht
Bundesrepublik Deutschland
Beste Filme:
Der Vorleser (2008)
Berlin - Der geteilte Himmel (2017) (Serie)
Im Labyrinth des Schweigens (2014)
Lou Strenger
Deutschland
Beste Filme:
Tatort (1970) (Serie)
Leonie Benesch
Deutschland
Beste Filme:
Das Weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte (2009)
Persischstunden (2020)
Das Lehrerzimmer (2023)
Anatole Taubman
Schweiz
Beste Filme:
96 Hours - Taken (2008)
Frau Ella (2013)
Foyle's War (2002) (Serie)
Thimo Meitner
Bundesrepublik Deutschland
Beste Filme:
Wunderschön (2022)
Adele Neuhauser
Griechenland
Beste Filme:
Die Kirschenkönigin (2004) (Serie)
Clara Immerwahr (2014) (Fernsehfilm)
Wo ist Fred? (2006)
Laura de Boer
Niederlande
Beste Filme:
Ku'damm 59 (2018) (Serie)
Die letzten Tage der Menschheit (2009)
Die Pfeiler der Macht (2016) (Fernsehfilm)
Trine Dyrholm
Dänemark
Beste Filme:
Das Fest (1998)
Who Am I - Kein System ist sicher (2014)
Troubled Water (2008)
Ernst Stötzner
Bundesrepublik Deutschland
Beste Filme:
Underground (1995)
Frantz (2016)
Victoria (2015)
Vojtěch Havelka
Tschechoslowakei
Beste Filme:
Muži v offsidu (2010) (Theateraufzeichnung)
Zločin v Posázavském Pacifiku (2013) (Theateraufzeichnung)
Živé terče (2019) (Serie)
Gitta Schweighöfer
Beste Filme:
Das Leben der Anderen (2006)
Vom Atmen unter Wasser (2008) (Fernsehfilm)
Rübezahls Schatz (2017) (Fernsehfilm)
Jan Šantroch
Beste Filme:
Ve stínu (2012)
...und es kommt noch schlimmer (2007)
Kuličky (2008)
Jakub Krejča
Beste Filme:
Staříci (2019)
Balada o pilotovi (2018) (Fernsehfilm)
Bohéma (2017) (Serie)
Iva Šindelková
Tschechoslowakei
Beste Filme:
Jojo Rabbit (2019)
Operation Anthropoid (2016)
Borg/McEnroe (2017)
Andreas Buntscheck
Bundesrepublik Deutschland